Eine interessante Entdeckung, wenn du verstehst, was ich meine

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Lens POV

Erschöpft fuhr ich mir durch die Haare. Diese paar Tage in Sona waren die Hölle. Wie konnten diese Kreaturen uns das nur antun?
Ich werde das nie verstehen.

Die komplette Stadt war vollkommen zerstört. Wir hatten die Notlage der Menschen so weit stabilisiert, dass sie nun wenigstens ein Dach über dem Kopf hatten und mit Essen und Trinken versorgt waren. Ich hoffte nur noch, dass so etwas nicht erneut passiert.

Der Wagen hielt am Fuße der Akademie und ich bedankte mich bei dem Magier, der so freundlich war und mich gefahren hatte.

Schnell holte ich meine kleine Reisetasche aus dem Kofferraum. Ich hob noch einmal zum Gruß die Hand und das Auto verschwand nahezu lautlos in der schwarzen Nacht.

Ich stolperte durch die Dunkelheit und erklomm mühsam die Stufen der breiten Treppe.

Das grelle Licht schmerzte in den Augen, als ich durch die Eingangstür trat.

"Len." Sylvia eilte auf mich zu und schloss mich in eine Umarmung. Sorgenvoll studierte sie mein Gesicht, als sie sich wieder von mir löste. "Geht es dir gut?"

"Ja, keine Sorge." erwiderte ich ein wenig heiser.

"Was ist mit den Sonariern? Hatten wir viele Verluste? " fragte sie und ich schüttelte den Kopf.

Sie seufzte erleichtert. "Nun, das ist schon einmal ein kleiner Lichtblick."

Ich unterdrückte ein Gähnen.

"Du solltest lieber ins Bett gehen. Morgen kannst du mir immer noch berichten, was genau ihr nun unternommen habt." lächelte meine Tante und strich mir liebevoll eine widerspenstige Haarlocke aus der Stirn.

Sylvia war die Einzige, der ich mein volles Vertrauen schenkte. Sie fand immer genau das Gleichgewicht zwischen Familie und Arbeit. Eigentlich, war sie meine richtige Mum.

Das Wesen, welches mich in die Welt setzte, hatte keinen Anspruch auf das Wort 'Mutter'. Dafür hat es mir zu viel Schmerz bereitet.

Ich bedankte mich bei ihr und lief wieder in die Richtung, aus der ich gekommen war. Kurz bevor ich meine Hand auf das Holz legte, um die Tür zu öffnen, rief mich Sylvia wieder zurück.

"Len, Sarina hatte sich heute morgen ausgeschlossen. Könntest du vielleicht einmal nachsehen, ob sie noch vor dem Haus sitzt oder bei einer Freundin untergekommen ist?"

Ich musste innerlich grinsen.

Dieses Mädchen ist wirklich unglaublich.

"Klar, kann ich machen." schmunzelte ich und beeilte mich, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.

Je näher ich mich unserem Häuschen näherte, um so schwerfälliger wurden meine Schritte und ein komisches Gefühl meldete sich in meiner Magengegend.

Wie würde sie reagieren?

Unsere letzte Unterhaltung war ja nicht wirklich prickelnd verlaufen.

Lautlos schlich ich über die glatten Steine, die zur Haustür führten. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Sarina auf den Treppenstufen sitzen würde.

Aber hier war niemand.

Ich schloss die Tür auf und stellte meine Reisetasche in den Flur. Jedenfalls war sie nicht im Haus (es könnte doch sein, dass sie ein Fenster eingeworfen hatte).

Wirklich, ich würde ihr so eine Kreativität zutrauen.

Da ich Sarina noch nicht gefunden hatte, lief ich in den Garten. Ein Versuch war es Wert.

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