28. Kapitel - Projektwoche

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Nach Wochen voller Langeweile und Ausfällen, hatten wir nur noch eine Woche. Die Projektwoche. Außer Benn und mir war niemand da, in dem Kurs, den ich kannte. Das fand ich nicht schlecht... Mal schauen. Vielleicht wird es nicht ganz so peinlich.

Der Wecker klingelte. Ich machte ihn aus, setzte mich hin und rieb mir das Gesicht. Dann nahm ich meine Klamotten und ging, schwer atmend, ins Bad. Ich machte das übliche, verließ das Bad und begrüßte Sarah, die als einzige wach war. Ohne Frühstück nahm ich meine Cap, mit dem Affen drauf, und ging in die Schule. Es war warm. Endlich brauchte ich keine warme Jacke mehr und konnte knapp rum rennen. Ich lief zum Stundenplan und schaute, in welchen Raum wir hatten. Der Computerraum. Natürlich. Als ich den Raum betrat, waren alle schon da. Ich setzte mich neben Benn und machte meinen Rechner an. "Ach du scheiße", flüsterte ich, während ich auf den Bildschirm schaute. "Was ist?", fragte mich Benn. Ein paar Leute schauten zu mir. "Die haben hier ja noch Windows XP! ", flüsterte ich. "Ja. Und?", fragte er. "Das wird nicht mehr unterstützt. Das ist mutig, von der Schule!", erklärte ich. Es klingelte und wir schauten zum Lehrer, der begann: "Hallo. Da ich nur manche kenne, gehen wir erstmal die Namensliste durch..." Es dauerte etwas, dann begann er mit dem 'Unterricht'. Es war nicht so peinlich, wie gedacht. Es war noch peinlicher. Das meiste bestand aus gestottere und verklicken. Wir benutzten tatsächlich Windows Moviemacker... Irgendwann schloss ich das Programm unf holte mein Notizbuch raus. Dort schrieb ich all meine Ideen für Videos auf. Ich war gerade dabei, ein Lied heraus zu suchen, als Benn zu mir schaute. "Kannst du mir mal... Was machst du da?", flüsterte er zu mir zu und schaute auf meinen Block. Ich klappte ihn schnell zu und sagte: "Nichts. Soll ich dir helfen?" Er musterte mich, doch nickte dann. Ich zeigte ihm die Sachen schnell und gab ihm noch ein paar Tipps. "Danke, aber woher weißt du das alles?", fragte er. Doch ich zuckte nur mit den Schultern. Ich nahm wieder mein Notizbuch und überlegte. Doch schnell wurde ich auf meinen Gedanken geholt. Der Lehrer stand hinter mir und schaute auf den Bildschirm. "Warum ist das Programm nicht geöffnet, ...?", meinte er. "Emma", ergänzte ich. "Nun, Emma. Warum ist das Programm nicht geöffnet?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern und meinte: "Finde ich scheiße. Das Programm ist langweilig, man kann viel zuwenig machen..." Der Typ schaute mich böse an. "Bevor du dich drüber äußerst, solltest du es erstmal beherrschen", meinte er wütend. Doch langsam wurde ich auch wütend. "Woher wollen sie denn wissen, ob ich das kann oder nicht. Ausserdem sie haben noch Windows XP...", meinte ich kühl. Der Raum war mittlerweile still. Keiner sagte etwas, alle schauten zu dem Lehrer und mir. Mir war das egal. "Ach, wenn du das kannst, dann bitte. Geh vor und mach die Aufgabe, an meinem Computer!", schrieb er fast. Ich ging zu seinem Computer und laß sie Aufgabe. Einfach nur ein paar Bilder, mit Übergängen. Ich machte die Aufgabe im Hand um drehen. "Gut. Das wäre es dann... Das find ich noch etwas langweilig, wenn ihnen das nichts ausmacht, dann füge ich noch ein paar Sachen dazu...", meinte ich mit einem Grinsen. Mit hoch roten Kopf nickte er nur. Ich fügte noch Musik ein und Titel. Dazu feilte ich noch etwas insgesamt. "Gut. Ich wäre dann soweit. Wenn ich das Video abspielen könnte...", sagte ich zu dem Lehrer. "Bitte", knirschte er durch die Zähne hindurch. Ich spielte das Video ab. Es war deutlich besser, als das Video von ihm. "Sie können gehen. Mein Unterricht steht ihnen nicht mehr zur Verfügung. Gehen Sie!", schrieb er und zeigte auf die Tür. "Sehr gerne... Falls Sie noch irgendwelche Fragen haben... Sie können sich gerne bei mir melden...", rief ich durch den Raum und nahm meine Sachen mit einem Grinsen. Als ich an der Tür war, rief der Lehrer noch mal: "Sie müssen trotzdem noch die Schule besuchen. Melden Sie sich beim Schulleiter!" Grinsend ging ich aus dem Raum. Ich spürte die Blicke auf meinen Rücken. Ich ging den Flur entlang zum Sekretariat. Ich klopfte an die Tür. "Herein", sagte eine Frau. Ich öffnete die Tür und ging zum Schulleiter durch. "Hallo Emma. Worum geht es?", meinte sie. Wir kannten uns schon. "Ich würde aus dem Videoschnittprojekt geschmissen. Jetzt soll ich woanders hin. Der Lehrer hat mich zu Ihnen geschickt", erklärte ich. Die Schulleiterin verzog die Augenbraun und fragte: "Was hast du angestellt?" "Ich habe mich gelangweilt und das zum Ausdruck gebracht", meinte ich kurz. "Naja", meinte sie mit erhobener Stimme. "Gehe bitte zu Frau Dinkel. Sie hat die Listen und kann dich in irgendwas rein quetschen", ergänzte sie. Ich bedankte mich und ging zu Frau Dinkel. "Hallo?", fragte ich und kam rein. "Hallo. Um was geht es?", meinte sie und rückte ihre Brille zurecht. Ich erklärte ihr alles und ich musste zu Frau Hagenstett, meiner Biolehrerin. Das war eigendlich ganz okay. Ich mochte die Lehrerin und sie mochte mich. Mal schauen, was ich machen soll, denn Tiere sizieren mache ich nicht. Ich ging zu dem besagten Raum und klopfte. Ich ging herein. Mein erster Blick fiel auf Anne. Mist! Sie war auch da. Die Anderen waren gerade dabei Fleisch aufzuschlitzen, doch Anne schaute mit angeekeltem Gesicht zu. Ich ging zu Frau Hagenstett, die mich schon mit Freuden bemerkt hatte. "Hallo. Ich wurde hierher versetzt und soll mitarbeiten...", erklärte ich im Flüsterton. Sie nickte. "Willst du mit das Fleisch bearbeiten?", fragte sie. "Nehmen Sie mir das nicht übel, aber ungern. Ich möchte ungern mit totem Fleisch arbeiten. Und auch nicht mit lebendigem!", meinte ich. Sie nickte wieder. "Wo warst du denn vorher?", meinte sie. "Beim Videoschnitt", antwortete ich. Sie überlegte. "Du kannst, wenn du willst dein Laptop mitbringen und Videos schneiden... Du solltest aber Videos schneiden, nichts anderes...", meinte sie nachdenklich. "Danke. Vielen Dank", flüsterte ich. "Ja, ja. Aber heute bleibst du noch hier. Du kannst ja zu schauen." Ich nickte und ging zu dem einzigen Platz, der noch frei war. Neben Anne. Typisch. "Was willst du denn hier?!", zickte sie mich an. "Das geht dich nichts an", antwortete ich. "Ja, ja. Du warst bestimmt zu schlecht! Die haben dich dort raus geschmissen!", begann sie zu lachen. "Nicht ganz... Ich würde raus geschmissen, aber nicht, weil ich zu schlecht war, sonder besser als der Lehrer..." "Ach quatsch. Du lügst doch", meinte sie spöttisch. "Kannst du mir glauben, oder nicht", meinte ich kühl und ignorierte sie.
Läuft zwar nicht, wie geplant, aber auch gut...

Meine etwas anderen ElternWhere stories live. Discover now