33. Kapitel - Gerade so...

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Ich zog meine Schuhe an. Ich muss sagen, mein Herz klopfte. Gleich würde ich auf die erste Klassenparty gehen... „So okay?", fragte ich Andre und drehte mich. „Jap", meinte er und grinste. Ich kam mir schon etwas affig vor. Ich meine, wegen was war ich aufgeregt? Vor einem Geburtstag der Klassenzicke? Naja... Trotzdem war ich aufgeregt. Ich nahm meine Jacke und wollte gerade zur Tür gehen, als Jan noch einmal zu mir kam und mir mein Geschenk gab. „Oh. Danke", meinte ich. Ich hatte als Geschenk eine CD, darauf war ein Partymix. „Hast du dein Handy dabei?", fragte Andre. Ich verdrehte die Augen und meinte: „Ja... Tschau. Bis nachher!" Ich schloss die Tür und ging zu der Ecke, an der ich mich mit Benn verabredet hatte. Erik war auch dabei und noch jemand. Grinsend kam ich ihnen entgegen. Sie grinsten ebenfalls. „Hi", begrüßte ich sie. „Hi", meinten sie. Wir gingen in Richtung der Party. Es war still. Keiner von uns sagte ein Wort. Ab und zu sah ich zu Benn, welcher Salat mit hatte, als Geschenk. Dann hörten wir Musik und ging in die Richtung, aus der sie kam. Sie klang... Nicht nach Party. „Wassn?", fragte Erik, als er mein Gesicht sah. „Die Mukke...", meinte ich nur und lief zum Haus. Wir gingen zur Terrasse, wo Anne wartete. „Hallo", begrüßte sie mich und Benn. Bei Erik wurde sie deutlich freundlicher. „Hier", sagte ich und gab ihr die CD. „Was ist das?", fragte sie. „Musik", meinte ich nur. „Habe ich schon", meinte sie kühl. „Ja, aber die ist für eine Party", meinte ich genauso kühl. Sie verzog ihr Gesicht und ich ging zu ein paar anderen aus meiner Klasse. Alle standen in einer Ecke und redeten, ein paar lachten... Doch so richtig Partystimmung war nicht... Keiner tanzte. Ich fragte ein paar, wie sie die Party fänden, doch so richtig toll fand sie keiner. Ich hätte das natürlich so belassen können und ihr einen schlechten Ruf bringen können, doch so gemein war ich nicht. Ich schnappte mir die CD und machte die Musik, die gerade lief aus. Alle schauten mich verwundert an, doch mit einem grinsen und Herzklopfen meinte ich nur: „JETZT geht die Party los!" Ich legte die CD rein und es dröhnte direkt aus den Lautsprechern. Anne schaute mich wütend an. Doch die Jungs begannen zu grinsen und Erik meinte zu ihr: „Das ist Musik." Worauf sie nichts mehr sagte. Doch bisher tanzte keiner. Alle standen schüchtern in einer Ecke und nickten höchstens mit dem Kopf. „Ach kommt", rief ich und begann zu tanzen. Erik kam grinsend und begann auch zu tanzen. Eine von den Mädchen machte auch kleine Bewegungen. Ich ging auf sie zu und schliff sie auf die Tanzfläche. Sie nahm gleich ein paar Mädchen mit. Ein paar Jungs gingen auch auf die Tanzfläche. Nun waren es schon über die Hälfte. Ich konzentriere mich aufs tanzen und motivierte zum tanzen. „Weißt du, wie affig das aussieht?!", rief mir Anne zu und schaute mich wütend an. „Wenn du meinst... Ist mir egal", entgegnete ich und tanzte weg von ihr. Die Party war JETZT eine richtige. Alle waren gut drauf. Ein paar Jungs standen außerhalb und nickten nur cool mit dem Kopf. Ich ging zu einem der Jungs, er war angeblich der coolste der Klasse. Viele Mädchen schwärmten von ihn. Ich fand ihn einfach nur arrogant. „Warum tanzt du nicht?"; fragte ich. Er lehnte sich nur gegen die Wand und zuckte mit den Schultern. „Fühlst du dich dadurch cool? Wenn ja, dann muss ich dich leider enttäuschen. Das wirkt einfach nur arrogant", meinte ich und tanzte weiter. Doch irgendwann wurde es zu stickig in dem Raum und ich ging an die frische Luft, wo auch das Buffet stand. Ich atmete tief durch und bediente mich dann. Es schmeckte ganz gut, doch ich wurde von Annes Stimme unterbrochen. „Na? Bist du stolz? Du hast mir die Party versaut!", meinte sie. Ich drehte mich um und ging zu ihr mit einem Grinsen. „Denkst du wirklich, alles dreht sich um dich? Ich habe deine 'Party' nur zu einer Party gemacht", meinte ich. „Jaja, du hast meine Party übernommen!", rief sie. „Über leg doch mal... Es ist deine Party. Ich habe nur ein bisschen daran gefeilt. Wenn sie über eine hammergeile Party sprechen, dann über eine, die DU gemacht hast. Keine Sorge, du stehst dann im Mittelpunkt... Mir ist es nicht wichtig, im Mittelpunkt zu stehen. Der Lob kommt zu dir", erklärte mich nur und drehte mich von ihr weg. Sie sagte nichts mehr und ging zu den anderen. Ich wollte gerade ein Spieß mit Gemüse essen, als ich wieder unterbrochen wurde. „Na?", sagte eine Stimme, die ich Erik zuordnen konnte. „Na?", meinte ich zurück. „Alles gut?", fragte er und stellte sich neben mich und betrachtete das Essen. „Jap. Und bei dir?", fragte ich. „Auch...", antwortete er und nahm sich auch ein Gemüsespieß. „Wie findest du die Party? Du, der schon viele Partys erlebt hat...", neckte ich ihn. „Nicht schlecht", meinte er. Ich begann zu grinsen. Wir aßen zusammen die Spieße. Dann machte mein Hand 'bling' und ich holte es aus meiner Hosentasche. Andre hatte geschrieben: „Wann soll ich dich abholen? Wo?" „Du kannst mich schon 22.30 Uhr abholen. Bei der Ecke, wie ausgemacht. Wäre nett. Danke", schrieb ich. „Ok", schrieb Andre zurück. Das mochte ich unter anderen an ihn. Er stellte nicht so viele Fragen. „Mit wen schreibst du?", fragte Erik. Ich steckte mein Handy schnell in die Hosentasche zurück und antwortete: „Mit meinem Vater. Er wollte nur wissen, wann er mich abholen sollte." Erik nickte und meinte dann: „Aha. Kann ich mitfahren?" „Was?! Warum?", fragte ich überrascht. „Naja, er kann mich vielleicht nach Hause fahren... Ist bestimmt nicht weit weg. Wo wohnt ihr?", fragte er. „Nein. Du kannst nicht mitfahren. Mein Vater sieht das nicht so mit Jungs...", log ich und ging schnell wieder zur Tanzfläche. Dort drängte ich mich nun durch schwitzende Menschen. Ich tanzte ein bisschen, bis ich etwas sah, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Anne und Markus, der eingebildete Typ, tanzten mit einender. Ziemlich eng. Ich begann zu grinsen. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Benn. „Hey. Du hast die Partystimmung echt gehoben... Coole Musik! Woher hast du die?", fragte er. „Danke. Die Musik ist ein Mix hat mir Jan gemacht...", sagte ich und verstummte sofort. Mist! Verplappert! „Wer ist Jan?", fragte Benn sofort. „Ein Freund von meinen Eltern. Er ist DJ", log ich panisch. „Aha. Warum bist du plötzlich so panisch?", fragte er misstrauisch. „Werde ich doch nicht!", antwortete ich und holte mein Handy aus der Tasche, um abzulenken. „Was?! Schon 22.20Uhr!", dachte ich laut. „Alles gut?", fragte Benn. „Ja. Aber ich muss jetzt gehen. Meine Eltern holen mich ab...", sagte ich schnell und suchte mit den Augen schon Erik. „Echt? Schade...", meinte Benn und wir verabschiedeten uns. Ich ging auch zu Erik und verabschiedete mich von ihm, dann von Anne. Schnell eilte ich zur besagten Ecke. Gerade so pünktlich...


Meine etwas anderen ElternDove le storie prendono vita. Scoprilo ora