40. Kapitel - Mellanie

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Eine Woche war vergangen, als ich Benn von meinen 'Eltern' erzählt habe. Bis jetzt habe ich es nicht bereut. Bis jetzt hat er es niemanden erzählt und bis jetzt war er nicht hier, in der Wohnung. "Emma? Bald sind Ferien und wir müssen nach Berlin, um für unser Album ein bisschen was aufzunehmen. Die Frage ist: Möchtest du mit oder nicht? Sarah bleibt hier und du könntest hier bleiben, falls du was vor hast", meinte Cengiz, der mir in die Küche gefolgt war. "Klar. Ich komme gerne mit. Ich möchte Berlin mal kennen lernen", meinte ich. Cengiz nickte und wollte sich abwenden. "Du? Ist es okay, wenn morgen jemand hier her kommt?", meinte ich zögernd. "Ja... Das ist okay, bloß ich möchte ungern unsere Adresse im Internet sehen", meinte Cengiz. "Keine Sorge. Er weiß schon, wo ich wohne und bis jetzt hat es noch niemand erfahren", beruhigte ich ihn. "Er?", meinte er neugierig. "Ja. Benn. Ein Kumpel", meinte ich nur. "Nur ein Kumpel?", fragte Cengiz und schaute mich mit einem Grinsen. "Ja! Nur ein Kumpel", wiederholte ich. Er nickte nur und meinte: "Klar. ER kann dich gerne besuchen." Als Cengiz verschwand holte ich mein Handy raus und tippte eine Nachicht an Benn, dass er morgen kommen könnte. Ich muss sagen, ich war aufgeregt. Ich ging wieder in mein Zimmer und schaute aus dem Fenster. Es war ein verregneter Tag und es gab keinen Grund raus zu gehen. Also legte ich mich auf mein Bett und beobachtete die Regentropfen. Ich machte mir Gedanken über Berlin. Hoffentlich wird dort das Wetter besser. Vielleich treffe ich ja Rick oder Steve. Ich verfolgte gerade SpaceFrogs und SpaceRadio auf YouTube. Ich mochte sie.

Der Weckerkingelte. Müde schaltete ich ihn aus und setzte mich auf. Duschen. Anziehen. Essen. Raus. Auf den Weg zur Schule klopfte mein Herz. Benn würde endlich mein Heim kennen lernen. Ich ging auf das Schulgelände und sofort kam ein beklämmendes Gefühl. Ich ging in das Schulgebäude und ging den Flur entlang. Ab und zu musterten mich ein paar Tussen. Ich beachtete sie nicht weiter und ging zum Klassenraum. An der Tür stand eine Person, die ich nicht kannte. Ich schenkte ihr kein großes Beachten und ging durch die Tür. Ich setzte mich neben Benn, der sofort anfing mich voll zutexten. "Wenn ich heute zu dir komme, wird ApeC... ich meine die Jungs da sein?", fragte Benn. "Vielleicht. Kann sein", meinte ich nur lässig, um ihn noch mehr zu Foltern von Aufregung. Es klingelte und wir schauten zur Tafel. Das Mädchen, welches an der Tür gestanden hatte, stand nun neben dem Lehrer. "Guten Morgen. Heute stelle ich euch Mellanie vor. Sie ist eine Klasse unter euch und wir hier eine Woche bleiben. Ihr werdet sie gut behandeln, sonst gibt es ne Klassenarbeit", rief der Lehrer in die Klasse und ein lautes Stöhnen kam von der Menge. "Du brauchst noch einen Stitzplatz...", merkte der Lehrer und schaute durch die Klasse. Undere Klassenzicke war die einzige die alleine saß. Sie packte ihre Designertasche domanstrativ auf den leeren Stuhl und schaute die Neue provozierend an. Der Lehrer zeigte gerade auf die Tasche, als die Neue etwas zu ihm flüsterte. "Gut... Du bleibst aber trotzdem nicht verschohnt", meinte der Lehrer zur Tasche und zeigte plötzlich auf Benn. "Benn? Du setzt dich bitte neben sie und Mellanie du setzt dich bitte neben Emma", meinte er. Mellanie lächelte mich schüchtern an. "Was? Warum?", fragte Benn. "Keine Wiederrede!", rief der Lehrer und Benn ging zu Anne. Sie hatte sofort ihr Tasche vom Stuhl gepackt und schaute schnell nochmal in ihren Handspiegel, den sie immer in der Federmappe hatte. Ich musste nur Grinsen. Jeder wusste, dass sie in ihn war. Mellanie setzte sich neben mich. Sie war sehr schüchtern. "Entschuldigung, dass ich deinen Freund verjagt habe. Ich wollte aber nicht neben ihr sitzen", enschuldigte sich sich. Ich musste fast lachen. "Alles gut. Er ist nicht mein Freund und , sie heißt Anne, neben Anne will keiner sitzen", meinte ich. Ein kleines lächeln huschte über ihren Mund. Irgendwie kam sie mir sympatisch vor, mit ihren orangen Haaren, grünen Augen und den Sommersprossen. Sie schien sehr schüchtern zu sein und nicht auf zufallen. Im Unterricht beobachtete ich sie meistens. Sie schrieb alles mit und hörte immer zu. Sie kriegte nicht mal Noten und hörte trotzdem zu... Eine Streberin also... Als es klingelte schaute ich zu Benn, welcher mich anschaute und die Augen vertrehte. Man sah, dass er zu mir wollte, doch es wurde von Anne aufgehalten. Er wurde die ganze Zeit voll getextet. Mellanie saß die ganze Zeit schweigend da und beobachtete die Blicke der Klasse, die auf ihr ruhten. Ihr war das sichtlich unangenehm. "Na? Warum bist du hier und nicht bei deiner Kasse?", fragte ich sie. Mellanie wirkte schon fast erschrocken, dass ich sie angesprochen hatte. "Meine Klasse ist auf Klassenfahrt", meinte sie. "Und warum bist du nicht mit gekommen?", fragte ich weiter. "Ich wollte nicht. Die mögen mich nicht gerade", meinte sie. Ich nickte nur und meinte: "Kenn ich." Sie schaute mich mit großen Augen an: "Wirklich?" Ich schaute sie verwirrt an: "Wieso?" "Naja, du wirkst, nicht gerade so...", meinte sie. "Okay... Aber du hast ja jetzt mich", meinte ich und lächelte sie an. "Echt jetzt?", fragte sie mich erstaunt. "Jap. Wieso nicht?", meinte ich nur. Plötzlich rief der Lehrer mein Namen und wir schauten schnell wieder zur Tafel.

Nach der Schule war Mellanie schon entspannter. Sie wirkte nicht mehr ganz so eingeschüchtert. Wieso mögen sie Mellanie nicht?! Sie ist nicht hässlig und hat einen guten Charackter. Ihre Klasse scheint nicht gerade toll zu sein. Nur weil sie schüchtern ist und sich nicht wie eine B*tch kleidet. Finde ich gut. "Emma warte!", rief Benn. Ich hatte ihn ganz vergessen. Ich blieb stehen und wartete, bis er mich eingeholt hatte. "Man! Wieso muss ich neben Anne! Die hat mir das halbe Ohr abgekaut und man wirt fast unmächtig bei ihrem Parum! Es war doof!", beklagte er sich und schaute mich dann an. "Ich finde Mellanie gar nicht schlecht", meinte ich nur. "Wie?", fragte Benn nur überrascht. "Mellanie ist ganz cool", meinte ich wieder. "Schön, aber du musst ja auch nicht neben Anne sitzen! Wie lang bleibt die eigendlich?", fragte er. "Sie bleibt ne Woche. Ich glaube wir werden Freunde", überlegte ich und bog rechts in eine Straße. "Egal. Hast du heute Zeit?", fragte Benn und schaute auf die Straße. "Nein. Mind muss heute ApeCrime helfen", meinte ich nur. "Kann ich mitkommen?", fragte er. "Ich weiß nicht. Ich glaube Jan wird das nicht so begrüßen. Vielleicht wann anders", wimmelte ich ihn an. "Okay", meinte er nur. Dann herrschte Schweigen. Irgendwann verabschiedete er sich und ich ging nach Hause. Ich wurde schon erwartet. Ich verwandelte mich in Mind und wir begannen zu drehen. Ich hatte mich doch nicht getraut ihn mitzunehmen...

Meine etwas anderen ElternOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz