42. Kapitel - Ähmm

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Ich schloss die Tür auf. Ben hatte mich schon oft an diese Tür bekleidet und nun, nach so vielen Zurückziehern, war es an der Zeit ihn in die Wohnung zu führen. Er wirkte nervös. Ich muss gestehen, dass ich das ein kleines bisschen süß fand. "Und du willst das wirklich?", fragte ich ihn, um ihn noch ein bisschen nervöser zu machen. Als wir die Treppe hoch gingen, überlegte ich noch, ob ich alles in meinem Zimmer aufgeräumt hatte. Doch die Treppe war irgendwann zuende. Ich schloss die Tür auf und Ben atmete noch mal schnell durch. Ich ging in den Flur und zog meine Jacke und meine Schuhe aus. "Wo soll ich meine Schuhe hin tun?", fragte er schüchtern und plötzlich schaute er erstarrt auf Sarah. Sie ging zu uns. "Du kannst deine Schuhe neben meine stellen", erklärte ich grinsend und begrüßte Sarah. Sie musterte grinsend Benn und schüttelte dann seine Hand. "Ich führe dich dann mal rum", meinte ich und ging los. Als er dann neben mir lief, flüsterte ich: "Sag mal! Mach dir nicht ins Hemd. Du bist so bleich, wie eine Leiche. Wenn du Andre siehst, dann fällst du um oder wie? Mach dich locker. Es sind normale Leute." Er nickte nur. Ich ging zur Küche und schenkte mir ein Glas Wasser ein. "Möchtest du auch?", fragte ich, doch er schüttelte nur den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und führte ihn in die Stube. "Hai Leute!", begrüßte ich das Trio. "Na?", "Was geht" und ein "Hai" kamen mir entgegen. "Das ist übrigens Benn", stellte ich Benn vor. Ich trat ein Schritt zur Seite, weil Benn sich mehr oder weniger hinter mir versteckt hatte. "Hallo", meinte er nur. Andre und Cengiz musterten ihn. Von Jan kam sofort ein "Hai!" Die anderen begrüßten ihn dann nach dem Mustern. Andre stand sogar auf und schüttelte ihm die Hand. Benn war so wackelig auf den Beinen, dass man denken könnte er würde gleich umfallen. Ich zeigte ihm noch die Terasse und dann mein Zimmer. Ich machte dir Tür hinter mir zu und wies Benn an sich erstmal zusetzen. Es herrschte
 stickige Luft und ich machte erstmal ein Fenster auf. Ich setzte mich auf mein Bett, gegenüber von Benn. Dann war es ruhig. Sehr ruhig. Ich schaute aus dem Fenster. Der Winter kam langsam. DerHimmel wurde grauer und die Tage kürzer. Ich mag den Winter nicht, bis auf die Winterferien... "Ich habe Andre die Hand geschüttelt", flüsterte Benn. Jetzt erst merkte ich, dass es nur so still war, weil er die Situation verarbeiten musste. Süß. "Ja und? Du benimmst dich albern. Ist ein Mensch", meinte ich. Benn hustete und schaute mich dann an. "Hmm", kam es nur von ihm. Dann schaute er auf die Perücke, die ich für Mind benötigte. Ich schaute auch hin. So verharrten wir dann. "Ach ja, was ich dich noch fragen wollte: Hast du am nächsten Freitag Zeit?", fragte er. "Vielleicht", meinte ich. "Vielleicht?", fragte er. "Kommt drauf an, was du machen möchtest", meinte ich mistrauisch. "Ein paar Kumpel wollen an den Rhein und es werden auch ein paar Mädchen kommen... Willst du mit?", fragte er. "Okay. Klingt gut", meinte ich. "Das wäre dann der 29. 09.", erklärte Benn. "Jap. Ist cool", meinte ich. Es fing an regnen und ich machte das Fenster zu. "Kommt auch jemand mit, den ich kenne?", fragte ich. "Jap. Erik zum Beispiel", erklärte er. "Erik also... Unser Skateboarder...", meinte ich und drehte mich um. Ich hob nur eine Augenbraun und begann zulachen. Benn musste auch ein wenig lachen. Dann setzte ich mich wieder. "So. Du kennst nun diese Wohnung, nun möchte ich auch sehen, wie es bei dir aussieht...", meinte ich. "Wieso? Du weisst doch, dass ich im Heim wohne", meinte er verdutzt. "Und? Trotzdem", sagte ich, "Also natürlich nicht heute, aber ich möchte es auch mal sehen..." "Naja, aber ich habe noch ein Zimmergenossen... Der ist ein Jahr älter und zockt eigendlich nur", meinte Benn. "Um so besser", rief ich. "Nagut, dass können wir ja machen, bevor wir am Freitag zum Rhein gehen", schlug er vor.

Meine etwas anderen ElternDonde viven las historias. Descúbrelo ahora