NEUNUNDFÜNFZIG

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Und es is vorbei.. die OTRA Tour ist vorbei, I'm crying. </3

NEUNUNDFÜNFZIG

Während Emma beruhigend über meinen Rücken streicht, beiße ich hartnäckig meine Tränen zurück. Um die Stimmung nicht noch mehr runterzuziehen, winde ich mich aus ihrer Umarmung und mache mich auf den Weg zurück in Emmas Zimmer.

"Früher oder später wirst du aber darüber reden müssen, Sophie. Das weißt du oder?", vergewissert sich meine Freundin und schaut mich ernst an. "Ich meine, ich würde ihn nicht anzeigen, denn gegen einen Promi hast du sowieso keine Chance, aber du solltest vielleicht darüber sprechen. Wenn nicht mit mir, dann eben mit deinen Eltern oder sonst wem, aber behalt es nicht für dich! Ich mach mir Sorgen."

"Du musst dir keine Sorgen machen. Alles ist okay."

Emma seufzt nur, als würde sie mir nicht glauben und lässt sich auf ihr Bett fallen. Ich krabble neben sie, mach es mir gemütlich und starte unseren Film.

Von den beiden Wochen in London, dem ganzen auf und ab und anschließend dem Heimflug bin ich nun so müde, dass ich nicht einmal die Hälfte des Films mitbekomme. Bereits nach dem ersten Drittel kann ich meine Augen nicht mehr offen halten und lass meinen Kopf in Emmas flauschiges Kissen sinken. Umhüllt von dem Geruch von Harrys Pulli und dem Stimmengewirr des Fernsehers drifte ich in einen unruhigen, von Erinnerungen verfolgten Schlaf.

***

Am nächsten Morgen werde ich unsanft von meinem klingelnden Handy aus dem Schlaf gerissen. Ich suche verzweifelt nach dem blöden Ding, bloß um dann festzustellen, dass ich aus irgendeinem Grund meinen Wecker gestellt hatte. Genervt schalte ich ihn aus und bemerke dann, dass mich letzte Nacht Carlo angerufen haben muss. Schlaftrunken wäge ich ab, ob ich ihn zurückrufen soll, entscheide mich dann aber dagegen. Stattdessen schreibe ich ihm auf WhatsApp.

An Carlo:
Was wolltest du gestern? Ist alles okay oder hast du aus Versehen angerufen?:)

Da es sich nicht mehr wirklich lohnt wieder einzuschlafen, stehe ich vorsichtig auf, ohne Emma zu wecken, die erstaunlicherweise das Geklingel von meinem Handy überschlafen hat.

Leise begebe ich mich ins Bad und mache mich so gut es geht fertig. Da sich der Bluterguss in meinem Gesicht über Nacht nicht einfach in Luft aufgelöst hat, nehme ich etwas von Emmas Concealer und Schminke großzügig über die grünliche Haut. Mit etwas Wimperntusche und einem hohen Pferdeschwanz bin ich dann fertig und gehe zurück in Emmas Zimmer.

Unglaublich, meine Freundin schläft immer noch! Seufzend nehme ich wieder mein Handy in die Hand und setze mich auf die Bettkante.

Von Carlo:
hat sich erledigt, wir sehen uns dann Montag in der Schule

Nach dem, was Emma mir gestern erzählt hat, weiß ich nicht mehr so recht, wie ich mit Carlo umgehen soll. Hat er wirklich ein Auge auf mich geworfen?

Kopfschüttelnd trotte ich in die Küche und mache mir ein Müsli, während ich weiter darüber nachdenke, was es für mich bedeuten würde, wenn Carlo tatsächlich Interesse an mir hätte. Vor einem Jahr wäre ich dem brünetten Jungen sofort um den Hals gefallen, aber jetzt? Nach allem, was mit Harry passiert ist? Ich weiß nicht, ob ich für eine Beziehung bereit wäre. Andererseits ist es ja auch bloß ein Gerücht, also brauche ich mir eigentlich so lange keine Sorgen darüber zu machen, bis er auf mich zukommt.

Wenn ich ehrlich bin, wäre Carlo eigentlich perfekt. Er ist ziemlich hübsch mit seinen längeren schokoladenbraunen Haaren, den warmen karamellfarbenen Augen und seiner sportlichen Figur. Er ist zwar bei weitem nicht so breit wie Harry, aber er ist ja auch erst 17 Jahre alt. Abgesehen von seinem Äußeren, könnte ich mir aber auch menschlich mehr mit ihm vorstellen. Carlo hat mich bisher in jeder Situation zum Lachen gebracht und ist für einen Typen unserer Generation wahnsinnig höflich.

Misgivings [Harry Styles]Where stories live. Discover now