EINUNDSECHZIG

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A/N: wieso bekomme ich auf den letzten Metern nur noch so wenige Votes? Gefällt euch meine Art zu schreiben nicht mehr, oder fehlt euch nur Harry?

Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch besser..

EINUNDSECHZIG

Der Rest der Woche verläuft... eintönig.

Ich gehe zur Schule, mache meine Hausaufgaben, esse zu Abend, lege mich ins Bett. Am nächsten Tag wiederholt sich dann der komplette Ablauf. Vielleicht kommt ein Gespräch mit Chace, Training oder etwas anderes dazwischen, aber großartige Abweichungen gibt es nicht.

Meine Freunde merken, dass ich ein wenig neben der Spur bin. Auch wenn sie nichts zu mir sagen, spüre ich doch die Blicke, die sie mir zuwerfen, oder wie der ein oder andere es meidet, mit mir zu sprechen, denn ich könnte ja gereizt sein.

Es ist seltsam zu wissen, dass ich niemandem sagen kann, wieso ich so komisch drauf bin, wieso ich so unberechenbar reagiere. Emma ist die einzige, die über die Geschehnisse in London Bescheid weiß, und das wird vermutlich auch so bleiben. Einerseits würde mir sowieso niemand glauben, doch andererseits wäre es auch einfach zu heikel für mich, genauso wie für ihn. Sobald sich das Gerücht, ich hätte etwas mit Harry Styles gehabt, herum spräche, wäre meine Privatsphäre nicht mehr existent und das ist wirklich nichts, wonach ich mich sehne.

Trotzdem schwirrt Harry ständig in meinen Gedanken umher. Es ist, als wäre er ein Vogel und mein Kopf ein Käfig, aus dem er sich nicht befreien kann. Egal, ob ich mich im Geschichtsunterricht befinde, mit Carlo über kommende Partys rede, oder einfach nur daheim liege, der Vogel kann nie fliehen, ständig flattert er herum. Vielleicht fällt er mal vorübergehend in einen leichten Schlaf oder versteckt sich, aber er ist immer da. Am schlimmsten ist seine Nachtaktivität. Sobald ich alleine in meinem Bett liege, beginnt der Vogel zu zwitschern, zu singen, zu kreischen. Ich bekomme einfach keine Ruhe von ihm und auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche, ich kann die Tür zu seinem Käfig nicht öffnen, ich kann den Vogel nicht freilassen. Es fällt mir zu schwer, den Gedanken los zu lassen, denn ich könnte ihn freilassen, den Schlüssel habe nämlich ich selbst. Aber vielleicht möchte ich auch gar nicht, dass der schöne Vogel verschwindet. Ich habe mich an den schmerzhaften, aber dennoch wunderschönen Gedanken gewöhnt.

Es ist Freitag und gerade sitzen wir die letzten Minuten des Chemieunterrichts ab. Zum Glück mussten wir heute bloß Formeln von der Tafel abschreiben und keine blöden Versuche machen. Die meisten finden gerade das an Chemie am spannendsten, verschiedene Flüssigkeiten in Reagenzgläser füllen und beobachten was passiert, ich hingegen bin froh, wenn ich einfach nur dasitzen und Formeln aufschreiben darf.

Besonders in der vergangenen Woche war nicht viel mit mir anzufangen, ungeachtet um was es ging. So sehr ich auch versuche, mir Harry aus dem Kopf zu schlagen, es mag mir nicht gelingen und Emma scheint mich in diesen Tagen zum ersten Mal während unserer Freundschaft nicht zu verstehen. Sie kann nicht nachvollziehen, wie ich nach allem, was passiert ist, noch Gefühle für ihn haben kann.

Ich würde sagen, dass im Moment Chace mein Ansprechpartner Nummer eins ist. Obwohl ich ihn erst vor drei Wochen kennengelernt habe, hat er mir schon in so kurzer Zeit bewiesen, dass ich auf ihn zählen kann. Außerdem hat er alles mitbekommen, hat jede meiner Reaktionen auf Harry hautnah miterlebt und weiß auch, was für eine Wirkung er auf mich hat. Und nicht zuletzt hat er bereits selbst Harry kennengelernt und am eigenen Leib erfahren, wie er einen innerhalb weniger Minuten in seinen Bann ziehen kann.

Das Klingeln der Schulglocke reißt mich aus meinen Gedanken und lässt mich leicht zusammen fahren.

"Na los Sophie, wir wollen doch heute Mittag noch ins Kino, mach mal hinne!", grummelt Emma, während sie mit der flachen Hand zweimal auf den Tisch klopft.

Misgivings [Harry Styles]Where stories live. Discover now