FÜNFZEHN

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Das sind die Schuhe, die Harry trägt:)

FÜNFZEHN

Harry. Meine Definition für Schönheit. Ich sehe nur seinen Rücken, seine Silhouette, seine markanten Locken, oder mittlerweile nur noch Wellen, die wunderschönen, muskulösen Schultern. Mein Blick gleitet seinen Rücken hinab. Es scheint, als könne ich jeden einzelnen Muskel sehen. So gerne würde ich mit meinen Fingerspitzen seine Wirbelsäule herunterfahren, seine Schulterblätter unter meinen Fingern spüren und seinen Nacken berühren.

Okay, stop! Ich habe all das bereits getan, hatte meine Hand in seinen Haaren, mein Bein um seine Hüfte -und habe ihn geküsst. Aber irgendwie kann ich mich fast nicht mehr daran erinnern. Mir erscheint diese Nacht so unwirklich, verschwommen, als sei sie nie geschehen.

Außerdem befinde ich mich in einem aktiven Verdrängungsprozess des Womanizer-Verhaltens, das er vor ein paar Tagen noch an den Tag gelegt hat.

Doch irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass der Popstar, der am anderen Ende des Raums sitzt, heute anders ist, dass ich anders bin. Jetzt, da wir beschlossen haben uns kennenzulernen, stehen wir nicht mehr so unter Druck. Er hat genügend Zeit mich um seinen Finger zu wickeln und ich muss mir nicht dauernd Gedanken um letzte Chancen machen.

Ich versuche die dunkle Wolke aus meinem Kopf zu verbannen. Es muss ja nicht sein, dass es wirklich nur ein Selbstversuch seinerseits ist, oder?

Vielleicht findet er mich ja total interessant?

Vielleicht mag er meine langen Wimpern?

Vielleicht verliebt er sich in mich?

Schluss jetzt! Sophie, hör auf mit deinen Tagträumen und Kopfkino!

Ich atme einmal ein und dann etwas zittrig wieder aus. Langsam bewegen sich meine Füße zu unserem Tisch und komme dem charmanten Briten immer näher. Mit jedem Schritt schlägt mein Herz schneller, wird mein Atem unregelmäßiger und mein Denken unlogischer.

Plötzlich bleibe ich stehen. Wo ist eigentlich Chace? Er hat mir doch versprochen, mich nicht alleine zu lassen.

Aber egal, ich schaffe das.

Als ich mich wieder in Bewegung setze, ändert Harry seine Position und lehnt sich etwas nach vorne. Er stützt seine Ellenbogen auf die Knie und hält dazwischen sein Handy in den Händen. Bei dieser einzigen, flüssigen Bewegung stockt mir der Atem. Solch ein Aussehen sollte verboten werden, irgendwann verursacht es noch Tote!

Harry trägt einen Crewneck Sweater in weinrot, schwarze, enge Jeans -wer hätt's gedacht- und neongrüne Nikes. Die Jeans sind etwas hochgekrempelt, sodass man seine Knöchel sehen kann -Hipsta.

Wieso finde ich dieses Bisschen entblößte Haut schon so sexy?

Mittlerweile befinde ich mich auf gleicher Höhe mit ihm, jedoch noch einige Meter entfernt.

Ich schließe die Augen und versuche mir vorzustellen, dass dort nicht Harry Styles sitzt, sondern irgendein Idiot aus meiner Schule, doch vergebens. Mein Puls will sich nicht beruhigen.

Also mache ich meinen ersten Schritt und gehe so selbstbewusst und elegant wie möglich zu unserem Tisch. Mein Blick fixiert den Stuhl, auf dem ich auch vorher saß und meine Beine tragen mich hinterher. Keine Sekunde verlassen meine Augen den Anblick des Stuhls, bis ich ihn zurück ziehe, mich hinsetze und stattdessen auf den Tisch starre.

"Hey", begrüßt mich Harry mit gedämpfter, nach wie vor rauchiger Stimme.

Langsam hebe ich meinen Blick und lasse ihn vom Tisch zu Harry schweifen. Zuerst sehe ich seine Brust, den ausgefransten Ausschnitt seines Oberteils, die Flügel der Schwalben. Dann gelange ich zu seinem Hals, Kiefer, Mund und der süßen Nase, bis ich seine hellgrünen Augen finde. Sofort verliere ich mich in ihrem lindgrünen, etwas beigefarbenen Ton. Sie sind so klar und ausdrucksstark und dennoch mystisch, endlos, unergründlich.

Misgivings [Harry Styles]Where stories live. Discover now