Jace*

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"Das könnt ihr vergessen."

"Bitte, Scar, wir zahlen es dir auch zurück, versprochen", sagte Will und sah Scarlett flehend an. Jace konnte nur die Augen verdrehen, denn Scarlett schüttelte den Kopf und blieb dabei, ihnen nichts zu geben. Das war doch klar gewesen, warum hätte sie das auch tun sollen?

"Nein, auf keinen Fall. Jace hat mir das Herz gebrochen, denkst du wirklich ich leihe ihm jetzt Geld?"

"Jetzt tu doch nicht so unschuldig. Wenn du nicht jeden in meiner Umgebung vertrieben hättest, dann wäre das alles auch gar nicht passiert", meinte er nun mit verschränkten Armen und sah sie mit zusammen gekniffenen Augen an. Jetzt wusste er wieder, warum er nicht hierher gewollt hatte. Scarlett war einfach... Scarlett halt!

"Ist das dein Ernst ? Du willst mir die Schuld an meinem gebrochenen Herzen geben ? Ich habe doch nichts weiter getan, als den Mädchen zu sagen, dass wir zusammen gehören!"

"Haben wir aber nicht, tun wir nicht und werde wir auch nie!" Mit diesen Worten stand Jace auf und ließ einen verärgerten Will zurück.  Er sah sich nicht um, aber dennoch wusste er, dass schon eine dämlich Vase in diesem Haus, seine Schulden begleichen könnte. So eine verzogene Zicke! Was war schon so schlimm daran, ihm zu helfen ? Sie hatten ihr erklärt, was für Auswirkungen es haben konnte, wenn sie das Geld nicht bekamen, aber das war ihr komplett egal gewesen. Sie hatte einfach die Arme verschränkt, das Kinn vorgestreckt und den Kopf geschüttelt. Es interessierte sie einen Dreck, dass seine Familie in Gefahr war und das machte ihn wütend. Verstand sie denn wirklich gar nicht?

"Jace!" Jace blieb stehen und wartete mit verschränkten Armen bis Will neben ihm stand. "Bist du eigentlich total bescheuert?"

"Warum denn?", fragte Jace genervt.

"Wieso sagst du ihr solche Dinge? Ich hätte sie noch überredet, aber jetzt können wir das vergessen, verdammt!"

Jace schnaubte und lief los, ohne auf Will zu achten. Es war doch glasklar, dass Scarlett ihnen das Geld nicht einmal dann gegeben hätte, wenn Jace in Lebensgefahr geschwebt hätte. Obwohl tat er das nicht eigentlich schon? Zumindest fühlte es sich so an, wenn er auch nur daran dachte, dass seiner Mutter etwas passieren konnte. Ein Leben ohne sie war kein Leben.

"Scarlett hätte uns niemals Geld gegeben. Sie ist irre." Die Aussage ließ Will nicht auf Scarlett sitzen und das verärgerte Jace, denn er sollte jetzt auf seiner Seite stehen.

"Das stimmt nicht. Du kennst Scarlett einfach nicht richtig."

"Genau, daran wird es liegen", meinte Jace verbittert und fuhr sich durchs Haar. Es war lang geworden, aber er hatte keine Zeit, es zu schneiden und außerdem war das gerade auch nicht sein größtes Problem.

"Manchmal bist du echt bescheuert, Jace." Will hatte zu Jace aufgeholt und lief nun kopfschüttelnd neben ihm her.

"Danke, das wollte ich jetzt hören", murmelte Jace und warf Will dabei einen verärgerten Blick zu. Schweigend legten die beiden den Weg zu Jace nach Hause zurück. Sie hatten nichts zu sagen, denn das Gefühl der Hoffnungslosigkeit hatte sie nun vollkommen im Griff. Normalerweise hätte Will versucht, Jace zu überzeugen, dass ihnen etwas einfallen würde, aber Scarlett war seine einzige Hoffnung gewesen und seinen Freund so niedergeschlagen zu sehen, ließ ihn die Hoffnung verlieren. Er fühlte sich schuldig, immerhin hatte er ihn dazu gezwungen, das Handy zurückzugeben, dabei war es Jaces einzige Chance gewesen.

"Es tut mir leid", meinte Will.

Jace warf ihm einen kurzen Blick zu. Ihm war nicht nach reden zumute und eigentlich konnte er sich schon denken, was Will meinte, deshalb schwieg er einfach weiter.

Das Glück des Zufalls | db ✔️Tempat di mana cerita hidup. Terokai sekarang