#B1 - Tarean 1 - Sohn des Fluchbringers (Bernd Perplies)

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Da es langweilig wäre, immer nur Rezensionen zu Wattpadgeschichten zu schreiben, habe ich mir überlegt, dass in diesem Buch auch ab und an Bücher, Serien und Filme von mir 'vorgestellt' werden. Es wird dann etwas kleiner sein, als eine Geschichtsrezension, aber vielleicht für einige dann auch interessanter, denn so können sie noch mal etwas anderes, gutes (oder weniger gutes) finden. Sagt mir doch, was ihr davon haltet!

Anfangen werde ich dieses Format mit einer meiner Lieblingsbücher, noch dazu, eines der ersten Fantasy-Bücher, die ich nach Harry Potter und Narnia gelesen habe. „Tarean – Sohn des Fluchbringers“ lautet der Titel und es könnte nicht fanatasymäßiger klingen. Es ist der erste Teil einer Trilogie, die ich (wenn es euch gefällt… was rede ich, ich mache es eh) vorstellen werden, aber ich werde ganz leicht spoilern müssen, damit ich die Bücher auch zusammenfassen werden. Ich versuche es niedrig zu halten.

Tarean ist der Sohn des verstorbenen Anreon von Agialon, einem in Ungnade gefallenen Ritter, denn sechzehn Jahre zuvor, überrannte der Hexenmeisten Calvas die freien Reiche und Anreon half ihm bei der entscheidenden Schlacht ungewollt zum Sieg. Um den Namen seines Vaters reinzuwaschen, begibt Tarean sich auf die Reise, um den mächtigen Usurpator in seiner Feste At Arthanoc zu besiegen. Dabei trägt er das magische Schwert Esdurial, das quirlige Irrlicht Moosbeere, die gewitzte Albin Auriel und den freundlichen Werbären Bromm.

Ganz im Zeichen von Eragon und einer, für die Fantasy-Literatur so typischen Thema, Reise in die Welt, erzählt Autor Bernd Perplies in seinem ersten Teil der Reihe, was Tarean und seine neuen Freunde alles erleben, während sie sich der Feste immer weiter nähern. Wolflinge (eigentlich normale Wölfe, nur dass diese auf zwei Beinen laufen und reden) machen ihnen das Leben schwer, doch sie können es schaffen und treten bis in den Thronsaal des Hexers vor. Doch erst da scheint das Abenteuer wirklich zu beginnen…

Ich bin ehrlich – das Thema dieses Buches ist mittlerweile so ausgelutscht wie die Aufwachszene in Badböi-Geschichten. Jedoch muss man dann wiederrum bedenken, dass das Buch 2008 rauskam und damit noch zum älteren Kaliber gehört. Mich hat das Buch stark gefesselt, ich habe damals jede Seite verschlungen und wollte nur noch weiterlesen und ich war mit dem Ende auch nicht enttäuscht. Die Charaktere haben sich alle mit ihren Eigenarten in mein Gedächtnis gebrannt und auch wenn man heute sagen kann, sie seien alle ziemlich klischeehaft erfüllt, so werde ich so schnell meine Meinung nicht davon abändern.

Tarean ist der Held, den die Welt gesucht hat, das magische Schwert ist die Waffe, die sein Vater einst trug und das Irrlicht ist die winzige Begleiterin, die uns in Ocarina of Time noch genervt hat. Doch Moosbeere brannte sich nicht durch „Hey, Listen!“ in mein Gedächtnis, sondern durch ihre liebevolle, witzige Art, mit der sie alle in ihren Bann gezogen hat. Sie und Tarean haben von Anfang an eine enge Beziehung zueinander, die sich durch die vielen Strapazen und Opfer, die sie machen müssen, nur noch verstärkt.

Dieses Buch hat mich damals schon überzeugt und auch heute lese ich es noch gerne. Die Welt, die Atmosphäre, die Beschreibungen, die Charaktere… alles wirkt so vollkommen. Es ist meiner Meinung nach eine kleine Perle der Fantasy-Literatur, leider nicht sehr bekannt, da es nur im deutschen Bereich erschien, wenn ich mich nicht irre. Anders als in anderen Büchern ist es hier deutlich gemacht, dass die Welt am Ende ist, dass die Wolflinge und Calvas sie langsam zerstören. Die Stimmung besonders in Agialon ist grandios getroffen, ich habe selten eine Szene gelesen, die ich mir so bildgenau vorstellen konnte.

Auriel und Bromm, die beiden Begleiter, die sich unserem Duo anschließen, sind mindestens genauso toll. Wann hat man in einer Geschichte schon mal einen Werbären? Ich gebe es zu, Auriel ist mit ihrer frechen Art und den lockeren Lippen, dazu noch ihrer Vergangenheit, eines der Dinge aus dieser Trilogie, die man in so vielen Büchern wiederfindet, nicht destotrotz mag ich sie – und habe sie an so vielen Stellen gehasst und wollte sie verprügeln.

Dieses Buch hat mich überzeugt – Witz, Charme, Spannung, Atmosphäre – alles da. Und um mich kritisches und perfektionistisches Arschloch zufrieden zu stellen, ist gar nicht mal so einfach.

Es rezensierte für sie,

Roiben.

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Tarean – Sohn des Fluchbringers; Bernd Perplies, Erstauflage 2008, erschienen im LYX-Verlag. Spitzetitel-Auszeichnung; mehr dazu auf www.bernd-perplies.de oder auf www.egmont-lyx.de 

Roibens 'Rezi to Go'Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora