#8 - Halbengel und halbe Sachen Ausverkauf (anotherxrealityx)

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0. Allgemein

„Halbengel“ von anotherxrealityx ist ein Fantasybuch mit siebzehn Teilen, davon einem Prolog. Es dreht sich in dieser Geschichte alles um die siebzehnjährige Kyara und ihr plötzliches Dasein als Halbengel. Denn neben der Menschenwelt gibt es eine weitere Welt, geschaffen von Gott, in der ebenfalls Menschen leben, die jedoch Magie in sich tragen und damit Lichte genannt werden. Ihr einziger Zweck dient dem, die Dämonen zu bekämpfen, die aus den Schattenladen strömen. Kyara ist dahingehend interessant und wertvoll, denn ihr Halbbruder Patrick ist ein Verräter und Träger von Dämonenblut. Und um in die Menschenwelt zu gelangen, braucht er Kyaras Blut. Sehr viel davon.

Im Großen und Ganzen ist das der Plot, den ich aus zehn Kapiteln herauslesen konnte. Das Buch ist für Wattpadverhältnisse recht gut, auch wenn mich der Anfang so gar nicht begeistern würde. Ich hatte nämlich, neben dem etwas langweiligen und beinahe schon typischen Einstieg in eine Geschichte dieser Art, wirklich Schwierigkeiten ins zweite Kapitel zu kommen. Der Prolog und das erste Kapitel (besonders das erste Kapitel) haben sich so sehr gezogen, dass man diese beiden schon als großen Infodump mit etwas Story nennen könnte. Ich konnte mich auch nicht mit dem Schreibstil anfreunden, der, obwohl er nicht unbedingt schlecht ist, mich in den ersten beiden Kapiteln einfach nur krampfhaft versucht hat, daran zu hindern, weiterzulesen.

1. Klappentext

An sich ist der Klappentext in Ordnung, er ist nicht zu lang und nicht zu kurz und verspricht ein interessantes Buch. Aber ich habe ein-zwei Sachen, die mich hierbei stören.

Der letzte Satz im ersten Abschnitt ist etwas blöd formuliert. „Solange, bis sie vom lebendigen Gegenteil überzeugt wird – Alik Warbeck.“ Neben dem 'lebendigen Gegenteil', mit dem ich mich nicht wirklich anfreunden konnte, sticht diese Aussage als Ganzes sehr stark heraus. Laut den ersten Sätzen glaub Kyara nämlich nicht an Engel, Dämonen und Magie. Mit dieser Aussage aber müsste Alik ein dämonischer Engel sein, der Magie wirkt. Und da nur der Teil mit der Magie wirklich stimmt, ist das so eine Sache, die mich einfach stört.

Auch der zweite Satz im zweiten Abschnitt, besonders der letzte Teil davon, stört mich. „(…) aber er ist ein Lichter“. Das wirkt einfach mit dem davor so fehlerhaft, wie eingefügt, weil es wichtig zu wissen ist. Daran würde ich noch etwas arbeiten.

Ansonsten ist alles in Ordnung, wenn auch das Thema nun schon sehr bekannt ist.

3 von 5 Punkten.

2. Cover

Das einzige Gute auf dem Cover ist meiner Meinung nach die Schrift. Denn die gefällt mir wirklich gut.

Ich mag einfach das komplette Design nicht. Es ist für dieses Buch ein bisschen nichtssagend. Auch das Gesicht, was im Hintergrund so halb transparent vor sich hin schwebt, wirkt für mich nicht passend, denn so, wie Kyara sich selber – und besonders so, wie Alik sie beschreibt – beschreibt, sieht dieses Mädchen nicht aus. Von der merkwürdigen Blumenkrone und dem langweiligen Wald im Hintergrund mal abgesehen, ist das Cover einfach nur nicht passend. Das Thema der Engel und Dämonen wurde hier einfach nicht wirklich aufgegriffen.

Da aber wenigstens Autorenname und Titel zu sehen sind (auch wenn der Titel durch das zu große Gesicht, welches als Blickfang gilt, sehr untergeht) und ich Gesichter auf Covern allgemein nicht so töfte finde, kann ich hier noch 3 von 5 Punkten vergeben.

3. Story

Der Prolog an sich war mir zu holprig, das erste Kapitel ein Haufen Infodump und erst ab Kapitel zwei wird es eigentlich gut. Besonders gestört hat mich, dass so viele Informationen aus dem ersten Kapitel – neben der eigentlichen Nutzlosigkeit – auch gut in Gespräche hätten eingebaut werden können oder wenigstens später in anderen Kapiteln. Denn die eine Hälfte des Kapitels begleiten wir Prota-chan, die über alles und jeden in ihrem Leben nachsinniert und die anderen Hälfe begleiten wir Prota-chan durch den Wald, die dann mit einem Drachenchen kämpft. Warum Prota-chan? Weil man bis Kapitel zwei, erste Hälfe, nicht weiß, wer sie nun ist, geschweige denn wie sie heißt. Und sowas kann ich überhaupt nicht leiden. Deswegen hatte ich es auch so schwer dieses Kapitel zu lesen. Wenn man über so viele Abschnitte hinweg immer nur lesen darf, was sie macht, was sie doof findet, wen sie doof findet und warum sie nun selber doof ist, dann ist das… doof. Ich konnte einfach keine Bindung aufbauen und es wäre mir ehrlich gesagt egal gewesen, wenn der Dämon-Drachen-Verschnitt sie nun als Mitternachtssnack verputzt hätte. Dadurch, dass man nicht einmal einen Namen sondern nur wahllos viele Informationen über Prota-chan erfahren hat, war sie auch einfach nur da.

Roibens 'Rezi to Go'Where stories live. Discover now