Teil 8- "Spiele nicht mit dem Feuer, du verbrennst dich"

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Mit einem Seufzen schloss ich meine Augen.
Mein Schlafmangel machte sich langsam aber sicher bemerkbar. ‚Nur ein paar Minuten...' dachte ich, ehe ich immer mehr in den Schlaf glitt.
Plötzlich hatte ich ein schwarzes Kleid an, welches um die Taille ein violettes Band gebunden hatte. Es ging mir bis knapp über die Knie und an den Füßen trug ich genauso violette Ballerina. Rundherum um mich war eine Wiese, auf der nur ein paar Blumen wuchsen aber ansonsten nichts. Ich hatte ja nun die verschiedensten Träume, doch das war bis jetzt noch nie passiert.
„Es ist wirklich lange her Marie." Hörte ich eine mir nur allzu bekannte Stimme, welche mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Saranna. Ihre schwarzen Haare waren etwas länger geworden, weshalb ihr einige verirrte Strähnen ins Gesicht fielen.
Mit einem ständigen Lächeln ging ich auf sie zu und umarmte sie kurz darauf.
„Ja, das ist es. Ich habe dich vermisst Saranna." Meinte ich glücklich. Die Schwarzhaarige erwiderte die Umarmung, aber löste sie sich bald darauf von mir, ehe sie sagte: „Und ich kann es wirklich nicht glauben, dass du Laito so treu geblieben bist."
Selbst wenn sie lächelte, spiegelte sich in ihren Augen Unglaube. Ein leises Lachen entkam mir, ehe ich erwiderte: „Ja, damit hättest du wohl nicht gerechnet. Selbst wenn du mich in diesem Punkt vielleicht nicht verstehst, aber ich...ich liebe ihn wirklich und deshalb werde ich ihn auch nie aufgeben."
Das erste Mal in meinem Leben, hatte ich etwas gefunden was mir genauso wichtig wie meine Familie war. Die junge Vampirin seufzte einmal, ehe sie anfing leicht zu grinsen. „Ich weiß. Schließlich bin ich ja ein Teil von dir und habe hier sehr oft mitbekommen, dass du diesem perversen Hutträger nie vergessen hattest. Deswegen werde ich auch nichts mehr dagegen sagen, dass du ihn liebst, doch möchte ich, dass du weiterhin auf dich aufpasst. Die Entscheidungen die du getroffen hattest, waren nicht die leichtesten und sie werden es wohl auch nie sein. Gib mir bitte dein Wort, dass du aus Liebe heraus etwas Dummes machst." Entgegnete sie ernst.
Ihr lag wohl wirklich viel an mir, was ich zu schätzen wusste. Ich nickte kurz, ehe ich mit beruhigender Stimme sagte: „Ich verspreche es dir. Du schenkst mir so viel Vertrauen und deshalb werde ich dich nicht enttäuschen."
Im nächsten Moment wurde Saranna immer durchsichtiger und auf meinen verwunderten Blick meinte sie nur: „Du scheinst aufzuwachen. Bis zum nächsten Mal Marie." Ich lächelte sie an und ehe ich mich aber verabschieden konnte, war sie schon verschwunden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht auf natürlichem Wege aufwachte, doch werde ich es doch sicher bald sehen.

(Sicht des Erzählers)

Während Marie in ihrer Traumwelt war, hatte sich ihr eine weitere Gestalt genähert.
Mit einem abschätzigen Blick musterte sie die Schlafende. Es handelte sich um Julia Koch. In ihrer rechten Hand hielt sie eine unscheinbare Schere, während auf ihren Lippen sich ein fieses Grinsen zeigte.
‚Wenn ich mit dir fertig bin, wird dich Laito nicht mal mehr ansehen! ' dachte sich die Braunhaarige. Langsam ging Julia in die Hocke und versuchte möglichst leise zu sein.
Es war großes Glück, dass Marie so weit weg von dem Schulgebäude war. Hier konnte Julia ungestört mit ihrer Aktion fortfahren.
Mit einer vorsichtigen Bewegung griff sie nach dem Zopf der Schwarzhaarigen und löste ihn. Es sollte schließlich nicht zu gleichmäßig aussehen.
Kurz nachdem sie den Haargummi neben sich gelegt hatte, griff Julia nach der ersten Strähne die sie auch abschnitt. Die schwarzen Haare fielen wie Federn zu Boden, ehe sich weitere Strähnen dem Anschlossen.
Langsam rührte sich Marie jedoch wieder, was aber nicht bemerkt wurde. Erst als plötzlich eine Hand sich um die Schere legte, zuckte die Braunäugige zusammen.
„Was zum Teufel wird das?" fragte die Halbvampirin noch ganz verschlafen.
Kurz danach öffnete sie ihre Augen und blickte in die grünen von Julia. Doch trotz der eindeutigen frage, blieb die Angesprochene stumm und versuchte mit ihren Blicken wohl Marie zu erdolchen.
Als der Blick der Rotäugigen nun zu Boden ging, sah sie geschockt zu ihren Haaren. Mit einer wütenden Stimme fauchte Marie: „ Hast du sie eigentlich noch alle?! Du kannst mir doch nicht die Haare abschneiden!"
Nicht nur, dass die eigentlich hüftlangen schwarzen Haare nun nur noch bis zu ihrer Schulter ging, Nein, Julia war nicht fertig geworden, weshalb die Hälfte ihrer Haare noch normal waren.
‚Das ist das reinste Fiasko! ' war der einzige Gedanke von Marie. „Du bist doch selber Schuld daran! Jetzt kannst du es vergessen, dass du je bei Laito oder wem anders landen kannst!" entgegnete Julia wütend.
Die Braunhaarige hatte nun mit jeder Reaktion gerechnet, doch sah Marie sie nur mit emotionslosen Augen an. „Du denkst also ich würde mit meinem Aussehen landen wollen? Es ist ja erbärmlich, wie deine Sichtweise ist. Nicht alles ist wie es scheint, dass solltest doch selbst du begreifen können. Der Charakter ist das was zählt. Ja, du hast meine Haare verunstaltet und es ist wirklich schrecklich, aber das finde ich, weil mir meine langen Haare sehr gefallen haben." Sagte sie.
Ehe Julia etwas erwidern konnte, drückte Marie stark an dem Handgelenk der Grünäugigen, die daraufhin schmerzhaft das Gesicht verzog.
Es dauerte nicht lange, da ließ die Kleinere schon die Schere fallen, wodurch es aber nicht hieß, dass der Druck um ihr Handgelenk abnahm.
„Weißt du, irgendwie habe ich das große Bedürfnis mich jetzt und hier für deine ganzen Aktionen zu revangieren." Meinte die Schwarzhaarige nun mit einem leicht sadistischen Grinsen.


Hallo zusammen. Entschuldigt das erst heute wieder ein Kapitel kommt, aber durch die Schule habe ich weniger Zeit zum schreiben. Das auf dem Bild soll übrigens Julia darstellen.

Mein Traum wird wahr...oder ist es ein Alptraum?Where stories live. Discover now