Teil 26-"Ihr habt kein Recht mich einzusperren!"

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Müde öffnete ich wieder meine Augen, doch kniff ich diese wieder zusammen, da mich die Helligkeit blendete.
‚Was ist verdammt nochmal passiert, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte...? ' kam mir dir Gedanke. Kurz darauf öffnete ich die Augen erneut und richtete mich langsam auf.
Ich befand mich in einem kleinen Zimmer, wogegen sogar mein Zimmer zuhause ein Palast war. Möglichst leise stand ich auf und schritt zur Tür um diese zu öffnen. Vielleicht war sie ja wie im Anime offen, doch zu meiner tiefsten Enttäuschung schien sie fest verschlossen.
„Lasst mich hier raus!" rief ich und klopfte gleichzeitig gegen die Holztür. Das war wohl das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir wünschte, komplett ein Vampir zu sein. Irgendwann tat mir aber meine Hand durch das ganze an die Tür Gehämmere schrecklich weh, weshalb ich nun auf das Fenster zuging und dieses versuchte zu öffnen.
Tatsächlich war das auch möglich, doch ein blick nach unten verriet mir alles. Es waren mehrere Meter Abgrund zwischen mir und dem Boden und kurz darauf war das Fenster auch schon wieder geschlossen. Ich gab es nur ungern zu, aber ich hatte entsetzliche Höhenangst, weshalb ich niemals da runter klettern könnte. Die Frage war nur, woher wussten die Mukami davon?
Missmutig setzte ich mich wieder auf das Bett und wartete darauf, dass einer der geehrten Herren endlich auftauchen würde, um mir das Ganze zu erklären. ‚Aber Kou werde ich in Einzelteile zerlegen, wenn er auftaucht! ' schrie ich gedanklich auf.
Nicht nur, dass er wohl davon wusste, er hatte mich auch noch wissentlich angelogen! Umso mehr ich darüber nachdachte, umso wütender wurde ich darüber, dass ich ihm das geglaubt hatte. Da hatte ich ja den Salat. Ich war alleine in einem Raum eingesperrt und wusste nicht mal wo ich war! Leise fluchend schlug ich auf das Kissen, welches ich zu mir gezogen hatte, ein und hoffte mich irgendwie dadurch zu beruhigen, was eher weniger gelang.
„S Neko-chan, bist du fertig das arme Kissen zu verprügeln?" fragte mich plötzlich eine mir nur allzu bekannte stimme. Sofort schnellte mein Kopf zu dem Blondschopf und versuchte ihn mit meinen Blicken zu erdolchen, wobei ich zischte: „Willst du lieber den Platz des Kissens einnehmen?". Es war eigentlich nicht meine Art, Gewalt gegen andere anzuwenden doch jetzt war es ein Ausnahmezustand.
Kou hob abwehrend die Hände und entgegnete: „Fahr deine Krallen ein, S Neko-chan~! Schließlich wird es dir jetzt besser gehen." Schlagartig sprang ich aus dem Bett und stellte mich vor das Idol, ehe ich ernst sagte: „Besser? Weder deine Brüder, noch du hast das recht dazu mich hier einzusperren!"
Meine Hände waren zu Fäusten geballt, was aber meinen Gegenüber nicht sonderlich zu interessieren. Dieser erwiderte erstaunlich ruhig: „Du wirst schon sehen das du es bei uns besser hast. Besonders da du diesen Sakamaki jetzt endlich vergessen kannst!" Damit hatte er das Fass zum Überlaufen gebracht und ich stürzte mich auf Kou, welcher mit meiner plötzlichen Attacke nicht gerechnet hatte und deshalb nach hinten zu Boden fiel.
Ich malte mir zwar keine großen Chancen aus zu gewinnen, da ich eben nur eine Halbvampirin war, aber wehtun würde es ihm trotzdem.

(Währenddessen im Sakamaki Anwesen in Erzählersicht)

„WAS SOLL DAS HEIßEN SIE WURDE ENTFÜHRT?!" schrien Maries Eltern schon fast synchron. Nachdem Ben und die Drillinge ohne Marie zurückkamen mussten sie irgendwie erklären, dass die junge Halbvampirin in der Schule entführt wurde und das von den Mukamis.
„Genauso wie es klingt...Sie wollte auf Toilette gehen und kam nicht mehr wieder." Entgegnete Ayato genervt. Ihm missfiel es stark das so ein Drama um Marie gemacht wurde, sie würde eh bestimmt wieder auftauchen.
Kanato drückte seinen Teddy näher an sich und fuhr fort: „Als wir sie dann suchen sind, war sie nirgendwo. Sie war einfach auf den nächsten Moment hin verschwunden, ne Teddy?" Der Lilahaarige hatte auch keine wirklichen sorgen, wegen der Entführung, schließlich hatte er nicht viel mit der Schwarzhaarigen am Hut gehabt.
Der einzige der wirklich besorgter schien war Laito, der zum anderen aber auch fuchsteufelswild wurde. „Also wir dann aber wiedergekommen sind, war von Kou nicht das geringste mehr zusehen. Das einzige was er übriggelassen hatte war eine Nachricht auf der stand: ‚Da wart ihr zu langsam~! '." Knurrte der Hutträger und malte sich aus, was er mit SEINER Marie machte. Weder Ayato, noch sonst jemand sollte ihr zu nahe kommen und jetzt? Jetzt war sie sonst wo!
Wütend griff Maries Vater Laito am Kragen und zog ihn zu sich hoch, ehe er wütend meinte: „ich habe darauf vertraut, dass du meine Tochter beschützt und sie nicht auch noch aus den Augen lässt! Sollte ihr irgendetwas passieren dann verspreche ich dir, wirst du auch dafür zur Rechenschaft gezogen!" „Ich wollte doch nicht dass sie entführt wird! Außerdem waren sie doch gar nicht dabei!" entgegnete Laito genauso wütend.
Ehe es jedoch zu einem wirklich Streit enden konnte, ging Maries Mutter dazwischen und zog ihren Ehemann von Laito weg, ehe sie erstaunlich ruhig entgegnete: „ Das bringt Marie auch nicht zurück wenn ihr euch streitet. Niemand hätte ahnen können das sowas passiert, aber um sie wiederzuholen, müssen wir zusammen arbeiten."
Selbst wenn die Braunhaarige jetzt sonst wie ruhig klang, machte sie sich entsetzliche Sorgen um ihre einzige Tochter. Das einzige was sie machen konnte, war sich zuzureden, dass Marie sich nicht so leicht besiegen lies und wohl mit allen möglichen Mitteln kämpfte.
Endlich sagte auch Reiji etwas zu der Situation, mit einer geradezu monotonen Stimme sagte er: „Da muss ich ihr leider recht geben. Mit so einem Verhalten kommt keiner von uns weiter." Es wäre gelogen, wenn man sagen würde, dass der Brillenträger Marie leiden konnte, es war schon fast das Gegenteil, doch war sie sein wohl bis jetzt größtes Experiment, welches er nicht so leicht aufgeben wollte.
„Aber wir wissen doch nicht wo sie ist! Ich habe die Mukami zwar einmal im Park gesehen, aber das heißt gar nichts...Man, Marie könnte sonst was passiert sein!" sprach der Jüngste der runde seine Gedanken aus. Er wusste, wie seine Schwester war und das wahrscheinlichste war wohl, dass sie früher oder später auf den ersten losgehen würde. Darauf hatte keiner eine Antwort, weshalb es erstmals still blieb.
„Wie nervig..." seufzte nun Shu und richtete sich auf, ehe er träge fortfuhr: „Habt ihr schon daran gedacht, dass diese Mukami sich an der Schule anmelden mussten? Es kann doch sein, dass sie ihre richtige Wohnadresse benutzt haben. Schließlich kennen sie sich hier nicht aus."
Sprachlos blickten alle den Ältesten der Brüder an, da sie mit sowas wirklich nicht gerechnet hatten. Schneller als man sehen konnte, hatte Maries Mutter sich ihre Jacke übergezogen und sah in Reijis Richtung, ehe sie ihn fragte: „Ich fände es besser wenn du mich begleitest. Schließlich bist du derjenige gewesen, der auch deine Halbbrüder angemeldet hatte. Dir wird man es wohl eher abkaufen was ich vorhabe." Nachdem Gefragter kurz überlegt hatte, ging er tatsächlich mit und begab sich mit der Braunäugigen zur Schule.
Endlich war ein kleiner Lichtblick gefunden und man konnte nur hoffen, dass sie Marie schnell finden würden.

Mein Traum wird wahr...oder ist es ein Alptraum?Onde histórias criam vida. Descubra agora