Teil 16-"Ich hasse diesen Hundeblick..."

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Ein kleines Grinsen bildete sich auf meinen Lippen bei dem Kopfkino welches ich dabei hatte. „Du Mum, du weißt schon, wie Dad auf die Jungs reagieren wird, oder?" fragte ich sie grinsend.
Sie musste auch etwas schmunzeln und erwiderte: „ Ich kann es mir vorstellen, aber die können das schon ab."
So führten wir noch eine Weile eine kleine Unterhaltung, wobei ich versuchte, Alexandra irgendwie davon zu überzeugen, dass Laito und ich kein Pärchen sind. Naja, ich hätte es auch fast soweit geschafft, wenn Ben nicht gemeint hätte: „ Aber als du auf seinem Schoß saßt...das war doch ziemlich eindeutig."
Sowohl Alexandra, als auch meine Mutter starrten mich nun an, als hätte ich verkündet, ich würde ihn gleich heiraten. Jedoch gab es in ihren Augen große Unterschiede. Während in den Augen der Blauhaarigen Freude zu lesen war, schien meine Mutter gerade einen Mord zu planen.
„A-also ich will jetzt nur sagen, dass das nicht so ist wie ihr denkt! D-das war alles nur ein einziger Zufall!" versuchte ich mich stotternd zu retten. Im nächsten Moment hörte ich, wie sich die Haustür öffnete und damit erschien auch meine Rettung und zwar mein Vater.
Sobald dieser dann auch das Wohnzimmer betreten hatte, lächelte er und sagte: „Hier scheint ja wirklich viel los zu sein. Oh, die neue Frisur steht dir wirklich gut Marie, es sieht sehr süß aus." ‚Und genau deshalb wird es wohl noch schwerer werden ihn den Jungs vorzustellen...' dachte ich innerlich seufzend.
Mit einem kleinen Lächeln sah ich den älteren an und erwiderte: „Mir gefällt es auch sehr." Plötzlich stand Alexandra auf und sagte mit einem entschuldigenden Lächeln: „Entschuldigt, aber ich muss jetzt auch wieder los und Marie? Dieses Mal bist du mir zwar durch die Finger gegangen, aber das Gespräch ist noch nicht zu Ende~!"
Ehe ich jedoch etwas erwidern konnte, war die Blauäugige schon wieder weg, obwohl ich mich fragte, wie sie mit ihren hohen Absätzen überhaupt so schnell war. Irgendwie wirkte das Verhältnis zwischen Alexandra und meinem Vater ziemlich angespannt, doch blockten beide dazu das Gespräch ab. Es war also nicht verwunderlich, dass sie das Weite gesucht hatte.
Nun war aber der Braunhaarige misstrauisch geworden und fragte: „Um was geht es denn?" Hilfesuchend sah ich zu meiner Mutter, da ich es wohl schlecht erklären könnte. „ Hör mal Steffen...du solltest dich jetzt erstmal setzen, denn das Gespräch wird eine Weile gehen." Meinte sie mit einer ruhigen Stimme.
Zögerlich setzte mein Vater sich auch neben sie auf das Sofa und blickte uns alle durch seine Brille an. „ Es ist so, dass wir zu der Familie Sakamaki eingeladen wurden." Sprach die Braunäugige weiter, wurde aber von dem Brillenträger unterbrochen: „ Moment...Sakamaki? So hieß doch auch Maries Klassenkamerad. Wie hieß er noch gleich...Laito?"
Nun klinkte ich mich auch in das Gespräch ein und fuhr fort: „Ja, so heißt er. Ich kenne die Brüder nun seit einem Jahr, doch ist mir unklar was sie möchten. Es ist nur so...Bitte reg dich nicht auf wenn du sie erlebst. Sie sind ziemlich eigen." Zum Schluss schmunzelte ich leicht, da ich an die Angewohnheiten von allen denken musste.
Mein Vater hatte nun seinen wohl ernstesten Gesichtsausdruck den er besaß und dieser zeigte sich immer bei einem Thema und zwar Jungs. Wenn es nach ihm ginge, hätte er mich wohl in ein Mädcheninternat gesteckt, was aber glücklicherweise dank den Worten meiner Mutter verhindert wurde. Er ist wirklich keine schlechte Person, doch kann mein Dad es einfach nicht verstehen, dass ich älter werde und nicht mehr das kleine Mädchen von früher war.
Als der Braunhaarige etwas sagen wollte, stoppte er bei dem Blick meiner Mutter der wohl in etwa sagte: ‚Sie ist kein kleines Kind mehr! Warte ab bis du sie kennengelernt hast und dann kannst du rummeckern. ' Wodurch er ergebend seufzte und sich dann an Ben und mich wendete: „Ich werde mich jetzt noch etwas mit eurer Mutter unterhalten. Wir rufen euch dann zum Abendessen." Als mein kleiner Bruder jedoch aufspringen wollte, umfasste ich sein Handgelenk und zog ihn geradewegs in mein Zimmer.
‚Nochmal entkommst du mir nicht! ' war mein Gedanke, während ich grinste. Geflissentlich ignorierte ich seine Proteste und sobald wir mein Zimmer betreten hatten, schloss ich die Tür hinter mir und drehte mich mit einem breiten Grinsen, wo man schon meine Fänge sehen konnte, zu dem Jüngeren.
„Also, wo waren wir vorhin stehen geblieben?" fragte ich ihn amüsiert. Ben sah mich bittend an und erwiderte: „Es tut mir wirklich leid Marie, aber ich wollte zu dir um dir zu sagen, dass die Mukami hier sind, doch dann lag da dein Handy und war eben neugierig."
Er sah mich mit seinem Hundeblick an, weshalb ich in meiner eigentlichen Bewegung inne hielt. ‚ Ich verfluche den Hundeblick! ' ärgerte ich mich innerlich.
Nach einem kürzeren Blickduell seufzte ich ergebend und verschränkte die Arme. „ Okay, okay...Bitte hör auf mich so anzusehen..." gab ich mich geschlagen. Wie auf Knopfdruck war er wieder normal und kam grinsend auf mich zu, ehe er mir einen Kuss auf die Wange verpasste. „Danke schön Marie~" sagte er noch fröhlich und schon war er verschwunden.
Mit hängenden Schultern murmelte ich: „Hoffentlich findet Laito das nicht heraus, dass ich auf den Hundeblick so reagiere..."

Mein Traum wird wahr...oder ist es ein Alptraum?Where stories live. Discover now