Zweites Schuljahr in Hogwarts

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Liebste Lily,

Wir können es kaum erwarten, dich und deine Freundin in den Weihnachtsferien bei uns Zuhause zu haben. Ich hoffe ihr habt bis dahin noch angenehme Schultage. Bei uns ist nichts los. Dein Dad wurde auf der Arbeit befördert und wir überlegen, ob wir die das Wohnzimmer neu tapezieren, du weißt, die alte löst sich langsam von der Wand und sieht auch nicht mehr schön aus. Wir hoffen ihr habt noch eine schöne letzte Schulwoche, bis zu den Ferien.

Wir lieben dich, Mom und Dad.

Ps. Grüß deine Freundin von uns.

Ich seufzte bei dem Gedanken an die nächste Woche. Es Standen noch zwei Prüfungen an und nächste Woche war das Quittitchspiel gegen Slytherin. Natürlich spielte ich nicht, aber ich liebte dieses Spieleinfach zu sehr und sah mir jedes einzelne an. Das jüngste Mitglied unseres Quidditchteams war James Potter. Er war seit Anfang des Jahres mit dabei und spielte den Jäger. Die Slytehrines waren eine gutes Team, auch wenn sie die letzten spiele gegen Gryffindor verloren hatten. Dafür war der beste Jäger der Slytherines wieder dabei. Lucius Malfoy war bei den letzten Spielen außer Stande teilzunehmen, da er bei Pflege magischer Geschöpfe von einer „ungeheuerlichen gefährlichen Bestie“ angefallen wurde, wie er selbst es nannte. Dabei wussten alle, dass es ein harmloser Niffler war und er nur einen Kratzer am Schienbein hatte. Malfoy hatte mit einem Spaten versucht den Niffler zu erstechen, bis dieser gereizt mit einer Kralle nach seinem Bein schnappte.

Severus interessierte es herzlich wenig, ob seine Mannschaft das Spiel gewann. Er war keine große Sportskanone und ein miserabler Flieger. Auf dem Besen war so unsicher, wie Mafalda Hopfkirch auf niedrigen Schuhen. Severus Stärke war definitiv Zaubertränke. Dort schlug er seine Mitschüler um Längen. Selbst James Potter, der gerne damit prahlte in allem der beste zu sein.

Ich stand auf und ging runter in die große Halle zum Frühstück. Als ich mich an den Gryffindorisch setzte waren einige meiner Mitschüler fast schon fertig. Zu meiner Rechten saß Florence Leek, ein Mädchen mit langem gold-braunem Haar, dass sie zu einem langen Zopf flocht. Florence ging ebenso wie ich in die zweite Klasse und teilte sich mit Mafalda Hopfkirch, Valentina Dork und mir einen Schlafsaal. Mit ihr verstand ich mich ziemlich gut, auch wenn sie häufig etwas seltsam wirkte und verträumt in der Gegend herum starrt. Sie war immer noch um einiges erträglicher, als Mafalda oder ihr Anhängsel Valentina.

„Guten Morgen.“ sagte ich. Überrascht wand Florence den Blick von ihrem Becher und sah mich mit ihrem großen dunkelblauen Augen an.

„Guten Morgen, Lily“ sagte sie in ihrem melodischen, geheimnisvollen Ton. Ich war etwas überrascht. Es kam nicht oft vor, dass sie gleich beim ersten mal reagierte, wenn man sie ansprach. Ebenfalls kam es nicht oft vor, dass sie mich bei meinem richtigen Namen nannte. Oft war ich „Athena“ oder „Zenobia“. Florence schien einen außergewöhnlich guten Tag zu haben. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Becher zu und ich ich nahm mit ein Schokobrötchen. Schräg-gegenüber von uns saßen Mafalda und Valentina und unterhielten sich über einen spannenden Artikel in der Hexenwoche. Ich blendete die beiden aus und sah zu Florence. Ihr Teller stand unbenutzt vor ihr und sie starrte immer noch auf ihren goldenen Becher, in dem sich der Farbe nach zu Urteilen Kürbissaft befand.

„Ähm, Florence willst du nichts essen?“ fragte ich sie vorsichtig. Sie reagierte nicht.

„Florence?“ fragte ich etwas lauter. Sie sah überrascht auf.

„Venus!“ sagte sie gutgelaunt und lächelte mich an.“ Hast du etwas gesagt?“

„Ich hab dich nur gefragt, ob du nichts essen willst.“ sagte ich.

„Essen?“ fragte sie, als ob man diesen Begriff erst näher erläutern müsste.

„Ja, essen. Frühstück.“ sagte ich und deutete auf die Speisen vor ihr. Sie folgte meinem Finger und ihre Augen strahlten. Mafalda wurde hellhörig und blinzelte zu uns herüber.

„Wow! Wann haben sie das denn aufgetischt?“ fragte sie beeindruckt und nahm sich einen Kesselkuchen. Mafalda und Valentina gackerten los, doch Florence schien die beiden garnicht zu hören. Sie war in das verputzen ihres Kuchens vertieft. Mit geschlossenen Augen nahm sie einen großen Bissen. Ich seufzte und trank den letzten Schluck Kürbissaft aus meinem Becher, dann stand ich auf und ging hinüber zum Hufflepufftisch.

Maggie war bereits fertig mit dem Essen und unterhielt sich mit einem Mädchen ihres Jahrgangs.

„...das ist ja cool. Hast du ein Autogramm bekommen?“ fragte Maggie an ihre Freundin gewandt. Das Mädchen nickte stolz und zog ein zerknittertes Foto von einem jungen blonden Mann auf einem Besen. Darunter prangte in goldenen Lettern der Name „Albertus Lockhardt“. Maggie staunte nicht schlecht.

„Hi Maggie.“ sagte ich. Sie drehte sich um.

„Oh hallo Lily. Wollen wir dann los?“ Ich nickte.

„Tschüss Louise-Anne.“ sagte Maggie und winkte ihr zum Abschied. Wir verließen die große Halle und gingen zu Verteidigung gegen die dunklen Künste.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt