Viertes Schuljahr in Hogwarts

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Severus und ich verließen kichernd den Zaubertränke Unterricht von Professor Slughorn. Wieder einmal hatte Sev seine Mitschüler beim brauen von den Zaubertränken um Längen geschlagen. Professor Slughorn war tief beeindruckt von ihm gewesen. Er lobte ihn und lud ihn zum nächsten Slugclub-treffen ein. Zu dem ich bereits seit einem halben Jahr regelmäßig zu erscheinen hatte. James hatte die Augen zu Schlitzen geformt, als er gesehen hatte, wie Severus wieder einmal die Lorbeeren geerntet hatte. Er hasst es, wenn jemand in irgendwas besser war, als er. Also hatte er versucht, Professor Slughorn ebenso zu beeindrucken. Als dieser an seinem Pult vorbeigelaufen war hatte James stolz die letzte Zutat des Zaubertranks in den Kessel geworfen um den Trank präsentieren. Den Wolfswurz und die getrockneten Billywig-Stacheln hatte er bereits im Kessel, doch als es die Schlangengiftzähne hinzufügen wollte, griff er unglücklicherweise, für ihn, nach einer Hand voll Löwenfischgräten. Der Trank des Erwachens begann gefährlich zu blubbern und dampfende Spritzer auf James' und Sirius' Tisch zu verteilen. Es ertönte ein lauter Knall und die gubbelige Braune Flüssigkeit verteilte sich über Potters gesamten Büchern und seinem Umhang. Severus und ich konnten uns nicht mehr halten und prusteten laut los, bei dem Anblick von Potters entsetztem Gesicht. Professor Slughorn schüttelte ratlos den Kopf und sagte: „Sehen sie zu, wie sie die wieder sauber bekommen, Mr.Potter. Wenn Miss Evans nicht so einen perfekten Trank gebraut hätte, würde ich ihnen glatt fünf Punkte Abzug für Griffindor geben.“ Slughorn sah zu mir herüber und zwinkerte mir zu. Der Lacher blieb mir im Hals stecken, dafür gluckste Black nun vergnügt los. Horace Slughorn war wirklich nicht mein Lieblingslehrer. Aufdringlich und etwas lästig, aber bei ihm schrieb ich immer gute Noten und er vergab für meine gelungenen Tränke immer Punkte an Gryffindor.

Ich verabschiedete mich von Severus und setzte mich an den Gryffindor-Tisch. Am Ravenclaw-Tisch sah ich wie June und Bryce aufstanden und die große Halle verließen. Hand in Hand. Seit Anfang des neuen Schuljahres waren die beiden ein Paar. June schwärmte ununterbrochen von ihm. Maggie war etwas skeptisch, da ihr Bruder schon oft mit anderen hübschen Ravenclawmädchen zusammen war, doch June gegenüber ließ Maggie sich nichts anmerken.

Am Griffindor-tisch herrschte munteres Geplapper Seitens Mafalda und verträumtes Starren seitens Florence. Ich nahm neben Florence platz und machte sie auf das Abendessen aufmerksam. Ich nahm mir einen Stück des leckeren Ploppnudel-Auflaufs und hörte mit einem Ohr bei Mafaldas überflüssigen Geschnatter zu.

„Immer diese jämmerlichen Hauselfen. Unsere Hauselfe Dammy ist kaum besser sag ich dir. Man sollte diese Viecher mal etwas mehr maßregeln. Nun, wo sie uns schon mit ihrer Existenz besudeln, sollte man doch meinen, dass sie etwas mehr Respekt und Unterwürfigkeit aufbringen. Aber die meisten halten es nicht für nötig sich unseren Wünschen zu beugen.“ meckerte Mafalda drauf los. In der Nacht war sie im Gemeindschaftraum einem Hauselfen begegnet und ihm verordnet ihren Zauberstab zu polieren, sowie ihre unfertigen Hausaufgaben für Verwandlung zu beenden. Der Hauself hatte die Anweisungen jedoch nur ignoriert und war schnaubend von dannen gezogen.

„Ich würde meinen, der Hauself hat heute Nacht deine Anweisungen nicht befolgt, weil du nicht seine Herrin bist.“ entgegnete Remus nun und setzte sich neben Florence an den Tisch. Florence warf einen Blick auf ihn, errötete und verbarg ihr Gesicht hinter einem Rosinenbrötchen, an dem sie langsam zu kauen begann.

„Ach was weißt du schon.“ zischte Mafalda und fügte ein kaum vernehmbares „Halbblut!“ hinzu. James setzte sich mir gegenüber und zwinkerte mir zu. Ich rollte genervt mit den Augen. Warum mussten diese Idioten von Rumtreibern sich immer zu uns setzten. James ging mir furchtbar auf die Nerven. Seine ständigen Fragen nach einem Date und sein selbstverliebtes Getue waren einfach nur erbärmlich und kindisch. Es reichte ja nicht, dass er und Black immer Severus piesacken mussten. Gegen Remus hatte ich ja gar nichts. Er war immer höflich und zuvorkommend mir gegenüber und sowieso ein lieber Kerl. Peter war einfach nur der bemitleidenswerte Mitläufer, der versuchte die gleiche Beliebtheit zu erlangen, wie seine drei anderen Freunde. Aber Black und Potter waren nur erbärmliche, eingebildete Dummköpfe, denen Mädchen wie Valentina oder klägliche Drittklässlerinnen hinterherhechelten. Sie fühlten sich wie die Helden des Jahrhunderts und mussten allen beweisen, dass sie die Größten waren.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt