Fünftes Schuljahr in Hogwarts

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Schläfrig sah ich auf den Stundenplan, während ich die Stufen zum Gemeindschaftraum herunter schlenderte. Endlich war es Freitag und in den ersten beiden Stunden stand Kräuterkunde mit den Slytehrines an. Kräuterkunde gehörte zwar nicht zu meinen Lieblingsfächern, doch es war erträglich und keine besondere Anstrengung erforderlich.

Im Gemeindschaftraum herrschte bereits fleißiges Treiben. Ich steckte mein Vertrauensschüler-Abzeichen an meinen Umhang und durchquerte den Raum zu Florence, die an einem Fenster stand etwas zu suchen schien.

„Florence? Suchst du etwas?“ rief ich über den Lärm der Erstklässler hinweg als ich auf sie zu kam. Sie drehte sich schwungvoll zu mir herum.

„Ähmm ja. Ich suche mein... mein...mein..“ sie sah sich ratlos um, als ob sie nicht mehr wüsste was sie überhaupt suchte.

„Dein...?“ fragte ich und sah sie mit hochgezogenen Brauen an.

„Meinen Zauberstab.“ sagte sie und verschwand unter einem Tisch. Fragend beugte ich mich über den Tisch und sah zu ihr auf den Boden. Sie tauchte wieder auf und regte triumphierend ihren Zauberstab empor.

„Da-daaaa.“ sagte sie.

„O-key. Wollen wir dann runter zum Frühstück?“ schlug ich vor. Sie nickte und wir machten uns auf den Weg in die große Halle.

Unten angekommen waren wir nicht die ersten. Die vier Haustische waren gut besetzt. Ich ließ den Blick über den Gryffindor-Tisch schweifen und suchte nach einem freien Platz möglichst weit von den Rumtreibern und von Mafalda und Valentina entfernt.

Wir setzten uns ziemlich mittig des langen Tischs, neben Darren Moseby einem anderen Gryffindor Schüler unseres Jahrgangs. Darren war im Grunde ganz nett, er war der einzige Gryffindor unseres Jahrgangs, der nicht zu den Rumtreibern gehörte. Ich wusste nicht, ob er sie genauso wie ich für Trottel hielt, aber er gab sich eher weniger mit ihnen ab. Darrens bester Freund, Jason McSinder, war eine Stufe über uns in der sechsten Klasse. Er war Kapitän der Quidditchmannschaft und ebenso beliebt wie Potter und Black. Im Gegensatz zu ihnen war im Stande seine Selbstverliebteheit im Zaun zu halten.

„Hey Darren.“ begrüßte ich Darren.

„Hallo Lily, Florence.“ entgegnete er pustete sich eine Locke aus dem Gesicht. Florence hörte ihn nicht, da sie schon dabei war ein Schokobrötchen aus einer der goldenen Schalen zu fischen.

Ich tat es ihr gleich und war bereits nach wenigen Minuten mit dem Frühstück fertig. Ich kaute gerade an meinem letzten Bissen Schokobrötchen, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und sah in das leuchtende Gesicht von Severus.

„Hi Sev.“ sagte ich mit vollem Mund. Er lächelte mit an.

„Hallo Lily. Bist du fertig?“ fragte er und sah über meine Schulter auf den Teller. Ich nickte und erhob mich von der Bank.

„Kommst du mit, Florence?“ fragte ich an sie gewandt. Sie sah verträumt an das rechte Ende des Gryffindor-Tisches. Ich beugte mich leicht zu ihr runter.

„Florence?“ fragte ich. Sie sah mich mit ihren großen dunkelblauen Augen an.

„Ja?“ fragte sie.

„Kommst du mit uns zum Kräuterkunde-Gewächshaus?“ fragte ich noch einmal. Erst schien sie Anstalten machen, aufzustehen, doch dann viel ihr Blick auf ihren Teller mit einem angekauten Brötchen und einem Spiegelei.

„Geht ihr nur vor. Ich komm später nach.“ sagte sie in ihrer melodischen Stimme. Ich zögerte. „Ist schon in Ordnung, Lily. Ich geh einfach mit Damon.“ sagte sie schulterzuckend und sah zu Darren.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt