Im Hogwartsexpress

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Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich hatte mich zurückgehalten was die Sirius-June Geschichte anging. Ich hatte weder June erzählt dass ich von ihrem neuen Lover wusste, noch Maggie oder Florence.

Am Samstag morgen stand ich extra früh auf. Ich sah in meinem Koffer nach, ob ich alles eingepackt hatte, ich rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und terrorisierte James mit Fragen wie: „Denkst du sie werden mich mögen?“, „Soll ich dieses Kleid tragen, wenn ich sie treffe?“ und „Bist du sicher das es nicht zu aufreizend ist?“.

Heute war ersteinmal der Geburtstag von Sirius kleiner Cousine Nymphadora, zu dem ich mit James, Sirius und Remus gehen würde. Warum Peter nicht eingeladen war konnte mir keiner der Jungs sagen. Florence antworte auf meine Überlegung mit einem amüsierten Hüsteln.

Um Zehn Uhr fuhr der Hogwartsexpress in Hogmead ab. Da es nur den volljährigen Schülern erlaubt war, auch am Wochenende nach Hause zu fahren, war der Zug entsprechend leer. James und ich saßen in einem Abteil mit Remus, Sirius und James in einem Abteil. Nach zehn Minuten Fahrt gesellten sich die zwei Ravenclaws Carl Amberton, der die Jahre zuvor Vertrauensschüler gewesen war und seine, wie es aussah feste Freundin Susan Hammilton zu uns. Etwa fünf Minuten später kam auch Michelle Flood in unser Abteil geschneit.

Michelle erzählte uns, dass sie in einem Abteil auf den gesamten Slytherine Jahrgang gestoßen sei, aber keine Lust hatte sich zu duellieren und sich ein anderes Abteil gesucht hat.

Nach etwa zwei Stunden Fahrt schlief ich an James' Schulter ein. Zuvor hatte ich mich ein wenig mit Susan unterhalten und hin und wieder auch mit Michelle. Michelle war im Grunde das ziemliche Gegenteil von Susan. Susan war sehr zurückhaltend, fast schüchtern. Sie hörte mehr zu, als sie Sprach, doch immer wenn jemand etwas lustiges wenn auch nicht sehr geistreiches sagte lachte sie laut los.

Irgentwann wurde ich müde und lauschte mit einem Ohr Sirius' und Michelles Diskusion über den neun Bassisten der Schicksalsschwestern. Susan hatte sich mal wieder in schweigen gehüllt, während Carl neben ihr sich mit James über Quidditch unterhielt. Remus war ebenfalls eingeschlafen. Und saß mit leicht geöffnetem Mund gegen das Fenster gelehnt.

Als ich aus meinem Nickerchen erwachte war es bereits zwei Uhr mittags, was bedeutete, dass wir bereits vier Stunden ich regte mich und bemerkte, dass Stille in unserem Abteil eingekehrt war. James saß tief in seinem Sitz und schlief, genau wie Remus, hatte auch James den Mund leicht geöffnet. Es sah wirklich putzig aus. Alles andere als putzig war Sirius auf der Bank gegenüber. Er hatte es sich über drei Plätze bequem gemacht und schnarchte so laut, dass ich mich fragte, wie James bei dem Lärm schlafen konnte. Das schien sich auch Remus zu fragen, der wahrscheinlich genau wie ich von dem ohrenbetäubenden Schnarchen aufgewacht war.

Zwei Plätz neben mir saß Michelle in ein Buch vertieft, das, wie es schien, irgentetwas mit Astronomie zu tun hatte. Ich setzte mich aufrecht hin, bemüht, dabei nicht James zu wecken und streckte mich ausgiebig. Michelle sah von ihrem Buch auf und grinste mich an.

„Na ausgeschlafen?“

Ich nickte und gähnte dabei. Remus tat es mir gleich.

„Wo sind die anderen?“, fragte er.

„Du meinst Carl und Susan? Die wollten sich kurz die Beine vertreten, aber ich wette, die suchen sich nur ein leeres Abteil zum rummachen.“, lachte Michelle. Ich stand auf.

„Ich glaub das mach ich jetzt auch.“, sagte ich. Remus sah mich halb fragend halb grinsend an.

„Also, Beine vertreten. Nicht rummachen.“, ergänzte ich. Michelle und Remus lachten leise.

Halb bekam ich noch mit, wie Remus Michelle auf das Astronomie-Buch ansprach, da verließ ich das Abteil. Es war still auf dem Gang. Ich ging den Gang hoch zu den Toiletten, wobei ich tatsächlich an einem Abteil mit zugezugenen Vorhängen vorbeikam. Auf der Hälfte der Weges wurde vor mir plötzlich eine Abteiltür aufgerisse und musste ihr ausweichen, wobei ich gegen einen der Jungen stolperte, die aus dem Abteil traten.

„Lily!“, sagte ein blasser, großer Junge mit etwa Kinnlangem Schwarzen Haar und schwarz funkelnden Augen.

„Sev?“, murmelte ich überrascht. Er sah eindeutig aus wie Severus, nur, dass seine Nase völlig krumm und schief war. Da erinnerte ich mich daran, was Florence gesagt hatte, nachdem James und ich aus Frensham zurück gekommen waren: „Du solltest Snape mal sehen. Madam Pomfrey konnte seine Nase nicht ganz richten. Der hat jetzt 'ne richtig krumme Hakennase.“

„Ich wusste nicht, dass du auch nach Hause fährst.“, sagte Snape. Ich rappelte mich auf und trat einen Schritt von ihm zurück.

„Tu ich auch nicht. Ich geh zu einen Geburtstag.“,sagte ich würdevoll. Den anderen Grund ersparrte ich uns. Snape nickte. Ich bemerkte wie seine Freunde Ephila und Knightmare mich anstarrten. Hinter ihnen kamen nun auch noch Francine Mickle und Monique-Desiree Tumble aus dem Abteil stolziert.

„Was ist hier los?“, wollte Francine wissen. Als sie mich erkannte warf sie mir einen angewiederten Blick zu.

„Ah Evans, musst dich wiedermal in alles einmischen, was?“, sagte sie grinsend. Ich warf ihr einen giftigen Blick zu.

„Was heißt hier, ich muss mich einmischen? Du hast dich doch wohl grad eingemischt, du hohle Nuss.“, fauchte ich sie an. Plötzlich spürte ich wie Wut in mir aufstieg und ich hatte das Bedürfniss ihr wenigsten einen Knochen zu brechen. Sie sah mich perplex an. Bis heute hatte ich sie immer geschickt ignoriert und war nie auf ihre abfälligen Bemerkungen eingegangen.

„Na, hast du ein Problem?“, fragte ich mit geballten Fäusten und ging einen Schritt auf sie zu. Francine sah hoch in Ralphs Gesicht, der genauso überrascht aussah, wie Snape.

„Ralph, willst du denn gar nichts dazu sagen?“, keifte Francine in an. Ich lachte lauthals los und wollte grade zu einer Antwort ansetzen, als Snape meinen Arm ergriff.

„Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte er. Ich sah ihn zögerlich mit gerunzelter Stirn an.

„Nagut.“, sagte ich gedehnt und ließ mich von ihm in ein leeres Abteil schleifen.

The Story of Lily Potter (Harry Potter Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt