Kapitel 1: Thea

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Nur ein Blick in den übergroßen, mit Gold verzierten Spiegel reichte mir aus und schon konnte ich ihn wiedersehen. Augen wie er, hellblau ähnlich wie die eines Huskys, dieselben Gesichtszüge und auch die Haarfarbe war fast ident mit der seinen nur das mir meine roten Haare bis über die Schultern fielen und seine kurz und zerzaust von seinem Kopf abgestanden hatten. Ich war sein weibliches Ebenbild und seit er nicht mehr lebte hasste sie mich dafür. So sehr das ich, wenn ich sie ansah den Hass und den Ekel in ihren Augen lesen konnte, sein Verlust hatte schon weh getan und mir das Herz gebrochen, ich hatten ihn geliebt, doch dieser Ausdruck in ihren sonst so kalten Augen lies mich innerlich immer wieder in tausend kleine Teile zerspringen die wohl nie wieder ein ganzes ergeben würden.

„Komm endlich hier herunter! Oder muss ich dich erst holen?", hörte ich ihre schrille Stimme durch ganze Haus hallen und zuckte automatisch zusammen, ein letzter Blick in den Spiegel verriet mir das meine Augen leicht glasig waren, kein Wunder bei dem was mir jetzt bevorstand. Schnell schlüpfte ich noch in meine Schuhe ehe ich einen allerletzten Blick in dieses Zimmer warf, nie wieder würde ich es zu sehen bekommen, nichts hier. „Hier bist du also, ich schreie mir die Seele aus dem Laib nur, weil du sogar zu dumm bist einige Treppen rechtzeitig hinunter zu steigen", fauchte sie ganz plötzlich hinter mir und ließ mich damit zusammenfahren. „Es... es...", weiter kam ich mit meiner Entschuldigung erst gar nicht als ich schon ihren Griff in meinen Haaren spürte und sie mich hinter sich herzog. „Du brauchst nicht einmal anzufangen, ab jetzt bist du nicht mehr mein Problem. Was ich froh bin dich endlich los zu werden, ich weiß wirklich nicht mit was ich so etwas wie dich als meine Tochter verdient habe...", weiter hörte ich ihr erst gar nicht mehr zu, dank meiner Mutter wusste ich ganz genau wie dumm, hässlich, furchtbar und was weiß ich nicht noch alles war. Ich war das aller letzte und ohne mich würde es ihr sicher bessergehen, sollte sich wer anderes mit meiner Dummheit quälen.

Abrupt blieb sie stehen und ich musste feststellen das wir schon vor unserer Haustüre angekommen waren, zum ungefähr tausendsten Mal schärfte sie mir ein das ich meinen Mund nicht aufzumachen hatte und wie ein kleines Hündchen einfach das tun sollte das mir die Leute dort sagten. Keine Fragen, kein schlechtes Benehmen. Einfach warten bis jemand Geld über den Tisch wachsen ließ und mich dann dafür mitnehmen durfte, als wäre ich ein Möbelstück oder so etwas in die Richtung. Ich wusste genau, dass sie eine Bestätigung von mir wollte das ich sie verstanden hatte deshalb nickte ich, weil ich sie nicht weiter provozieren wollte. Endlich ließ sie meine Haare los und ich spürte anstatt des ständigen Zugs ein dumpfes Pochen an der Stelle an denen sie die Haare so straff gepackt gehabt hatte.

Als sie die Tür vor uns aufzog packte sie mich diesmal zum Glück nicht mehr an den Haaren, vergrub aber dafür ihre künstlichen Fingernägel in meinen Oberarm was es auch nicht viel besser machte. So zerrte sie mich hinunter in den Keller des Anwesens und riss die Autotür von einem schwarzen Audi Q7 und stieß mich auf die Rückbank. Vorne stieg der Fahrer ein und meine Mutter ließ sich neben mir fallen. Eigentlich hatte ich keine Ahnung wo genau diese Auktion oder was auch immer stattfinden würde, ich wusste nur das ich dort auf keinen Fall hinwollte. Doch würde ich etwas Falsches tun dann hätte ich vermutlich eine Kugel im Kopf oder ähnliches und ich wollte nicht unbedingt ausprobieren wie sich dies dann anfühlte, obwohl es sicherlich die bessere Entscheidung gewesen wäre bei dem was ich kurz darauf sah.

Nachdem ich fast mit einem Arschtritt aus dem Wagen hinaus befördert worden war kam ein wirklich gruseliger, kleiner Mann auf uns zu und lächelte meine Mutter übertrieben an. „Das ist also Ihr keines Miststück? Na, die werden wir zu einem ordentlichen Preis los", krächzte er vor Begeisterung, der Mann war recht klein und sah aus wie ein Totengräber der aus einem Horrorstreifen entsprungen war, wirklich verdammt gruselig. Am liebsten wäre ich in diesem Moment schreiend davongelaufen, doch ich hätte nie eine Chance hier waren so viele Leute und keiner von denen würde mir auch nur annähernd helfen da ich für die nur ein komisches etwas war.

Wieder wurde ich am Arm gepackt, diesmal von dem kleinen Totengräbermann und er zog mich in ein uraltes Fabrikgebäude in der anscheinend dieser Sklavenhandel abgehalten werden sollte. In diesem Moment wäre ich wirklich lieber tot als hier zu sein, wahrscheinlich würde mich einer dieser alten Knacker kaufen und mich dann bei ihnen in einer Ecke verrecken lassen oder so wollten etwas ganz Anderes von mir an das ich nicht einmal denken wollte da ich sonst auf der Stelle gekotzt hätte. Ich war wirklich am Arsch.


Hallo!

Hier ist sie nun, unsere zweite Story! Wir hoffen euch gefällt das erste Kapitel! Wir werden darauf schauen das wir regelmäßig Kapitel hochladen wir wissen aber noch nicht genau wann diese erscheinen werden.

Viel Spaß mit unserer neuen Story!!

Lisa und Vonsii ♥

In love with the MafiabossWhere stories live. Discover now