Kapitel 15: Thea

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Wahrscheinlich war ich noch keine Minute bei der Tür raus und schon kam einer von Daniels Jungs zu mir und wollte unbedingt wissen was ich hier draußen wollte. Ich teilte ihm nur kurz mit, dass ich spazieren gehe wollte und schon ließ er mich einfach gehen und ich konnte endlich alleine sein.

Da ich von dem Anwesen hier noch nichts gesehen hatte lief ich einfach einmal in eine beliebige Richtung und wollte mich überraschen lassen was ich vorfand.

Nach kurzer Zeit entdeckte ich einen kleinen, schmalen Pfad und wollte unbedingt wissen wo dieser hinführte, also ging ich diesen weiter entlang.

Schon von weitem konnte ich ein leises plätschern hören und als ich endlich am Ende des Weges ankam entdeckte ich einen kleinen See, es war wunderschön.

Der heutige Vollmond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und auch die Sterne glitzerten in dem kleinen See, so etwas Schönes hatte ich noch nie zuvor gesehen. Langsam schritt ich auf das Wasser zu und ging davor in die Knie, da ich eigentlich meine Schuhe aufmachen wollte um ein bisschen ins Wasser hinein zu gehen. Doch als ich gerade einmal einen Schnürsenkel geöffnet hatte wurde ich von jemanden grob nach hinten gezogen.

Als ich meinen Kopf drehte, um zu sehen wer mich da einfach so weggezogen hatte spürte ich auch schon einen Schlag gegen meine Wange. Was sollte das denn?

Der der gerade die Hand gegen mich erhoben hatte war ein Mann, er war ziemlich gut gebaut und sah verdammt wütend und bedrohlich aus. Gleich darauf fing er an zu schreien und ich kam nicht dazu ihm richtig zu antworten da ich so verängstigt war und ich auch schon den nächsten Schlag spürte.

Die ersten Tränen tropften schon an meinem Kinn hinunter auf den Boden als er wieder anfing zu schreien und mich zu bedrohen. Wahrscheinlich wollte er gerade zur nächsten Ohrfeige ausholen als sich plötzlich jemand zwischen uns schob und dieser jemand war niemand geringeres als Daniel, aber was machte er hier draußen?

Er schrie sofort mit seinem Angestellten Jose und schickte ihn weg ehe er zu mir kam und mich in seine Arme zog.

Normalerweise hätte ich ihn wahrscheinlich von mir weggeschoben, doch es fühlte sich so gut an von ihm gehalten zu werden und die Tränen rannen ohne dass ich es kontrollieren konnte über meine Wangen.

Ehe ich etwas Anderes tun konnte hob mich Dan auch schon hoch und trug mich zu einer Bank die ganz in der Nähe des Sees stand und setzte sich dort mit mir auf dem Schoß nieder.

Es dauerte etwas bis die Tränen aufhörten zu rinnen und er meinen Kopf am Kinn hochhob um sich anzusehen was sein Bodyguard angestellt hatte. Die Stelle pochte mittlerweile ziemlich unangenehm und würde wahrscheinlich ein wenig blau werden und anschwellen, doch auch Daniel meinte es wäre nichts Schlimmes, auch meinte er dass diese Aktion für Jose noch Konsequenzen haben würde.

„Er… er konnte doch nicht wissen das ich hier lebe, ich kannte ihn schließlich auch noch nicht“, hauchte ich als Antwort und ich bemerkte dass sein Blick immer wieder von meinen Augen etwas tiefer zu meinen Lippen glitt, aber wir waren uns auch verdammt nahe und ich schaffte es auch nicht ihm nur in die Augen zu sehen.

Automatisch biss ich mir auf die Unterlippe und senkte den Blick auf meine Hände die ich einfach in meinem Schoß liegen hatte.

Wieder spürte ich seine etwas rauen Finger an meinem Kinn das er anhob und mich fast dazu zwang ihn anzusehen. Auch mein Blick blieb wieder kurz an seinen Lippen hängen, schweifte jedoch danach hoch zu seinen Augen.

Diese dunklen Seelenspiegel hatten irgendetwas an sich das mich fesselte. Das braun war so dunkel dasd es schon fast schwarz wirkte, nur in diesem Moment als sich der Mond darin spiegelte sah es aus wie der Nachthimmel von dem man den Blick nicht mehr abwenden konnte. Einfach wunderschön.

„Er hätte dir so etwas nie antun dürfen“, Daniel blieb seiner Meinung weiterhin und ich war der festen Überzeugung, dass es egal war was ich nun antworten würde, denn ich würde seine Meinung nicht ändern können.

Gerade als ich meine Augen zwingen wollte endlich wieder weg zu sehen, spürte ich wie Daniel mir immer näher kam, ich konnte schon seinen Atem an meiner Wange spüren und mein Blick lag nun nur noch auf seinen Lippen.

Und dann tat er es, er überwand den letzten Abstand und legte seine Lippen sanft auf die meinen.

In love with the MafiabossWhere stories live. Discover now