Kapitel 24: Dan

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Dieses kleine Luder hat es doch gerade nicht ernsthaft gewagt mich auf mein ziemlich großes Problem hinzuweisen und dann einfach abzuhauen. Das schrie nach Rache, aber zuerst musste ich mich erstmal wirklich um mein Problem kümmern.

Ich ging also in Theas Bad um schnell eiskalt zu duschen und oh Wunder es funktioniert. Nachdem ich zwei Minuten später wieder unter dem Wasserstrahl hervor trat war ich mein Problem los.

Meine Klamotten wieder angezogen, schlenderte ich nach unten um endlich etwas zu frühstücken. Auf dem Weg nach unten lief ich meiner Mutter über den Weg und sie bat mich nach dem Frühstück in in den Garten zu kommen. Ich nickte und betrat das Esszimmer.

Thea sah auf einem der Stühle und riss immer wieder ein Stück von dem Brot ab, um es sich dann in den Mund zu stopfen. Sie hatte mich noch nicht bemerkt, also stellte ich mich hinter sie und hielt ihr die Augen mit meinen Händen zu.

Ein wenig erschrocken tastete Thea mit ihren Händen ihr Gesicht ab, um sie dann auf meine zu legen. Auf das Gesicht von ihr hatte sich ein Lächeln gestohlen und das brachte auch mich zum Lächeln.

Verdammt sie war ein so wunderbarer Mensch. Allein ihre Anwesenheit brachte mich dazu glücklich zu sein. Das klang gerade wahrscheinlich total schnulzig, doch das war mir egal.

Ich ließ mich neben sie auf den Sessel sinken und sah ihr in die Augen. Auch sie betrachtete mich eingehend. “Wie ich sehe bist du dein Problem losgeworden.”, schmunzelte sie und auch ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen.

“Ja ich musste mich selbst darum kümmern, da die Ursache von meinem Problem einfach abgehauen war und mich stehen hat lassen.”, lachte ich und nahm mir ein Brot und Nutella. Auch wenn ich sonst auf meine Figur achtete, gönnte ich mir jeden Morgen ein Nutellabrot denn es ging nichts über Nutella.

Thea schien schon satt zu sein, denn sie pflückte weiterhin bei ihrem Brot herum. Es war wirklich faszinierend sie zu beobachten. Wie sie immer ihren Mund ein wenig verzog als sie nachdachte und sich dabei auch eine kleine Falter auf ihrer Stirn bildete.

Verdammt ich musste wirklich aufhören sie so zu mustern, denn sonst war es mit meiner Selbstbeherrschung schneller vorbei als mir lieb war.

Ich riss also meinen Blick von ihr und widmete ihn meinem heißgeliebtem Nutellaglas. Jeder hing so seinen Gedanken nach, bis ich mit dem Frühstücken fertig war und mich wieder Thea zuwandte.

“Wenn du willst kannst du heute ein wenig Zeit unten am Strand mit meiner Schwester verbringen, da ihr ja morgen schon wieder Schule habt und vielleicht lernst du dann auch ein paar Leute aus deiner Klasse kennen.”, schlug ich vor und wartete auf ihre Antwort.

Sie schien mit sich zu kämpfen und antwortete dann: “Ja wieso nicht? Kommst du gar nicht mit an den Strand?” Thea schien sogar ein wenig enttäuscht, dass ich nicht mitkam, aber ich musste das Problem mit Raoul und meinem Bruder lösen.

“Nein muss heute noch ein wenig arbeiten. Vielleicht hole ich euch dann ab und wir holen das mit dem Eis essen nach.”, schlug ich ihr vor und sofort erhellte sich ihre Miene. Wie süß.

“Ja das klingt gut, am Sonntag arbeitete doch kein… ähm was arbeitest du eigentlich?”, fragte sie mich und diese Frage erwischte mich als hätte mir jemand einen Eiskübel ins Gesicht geworfen.

Ich hatte wirklich null Ahnung wie ich ihr das erklären sollte beziehungsweise wann, aber Gott sei Dank kam gerade in diesem Moment meine kleine Schwester in den Raum spaziert. “Na Schlafmütze auch schon munter?”, fragte ich sie belustigt, da sie aussah wie ein Strubbel Monster.

Ihre Haare standen wirr von ihrem Kopf ab und ihr Pyjama mit Fröschen darauf rundete den Schlaf Look ab. Skye zeigte mir nur den Mittelfinger und ließ sich uns gegenüber auf einem der Sessel nieder.

“Skye du fährst ja heute an den Strand?”, Skye nickte und sah mich abwartend an, so als würde sie darauf warten, dass gleich irgendwo eine Leiche um die Ecke springt, “ich wollte dich fragen ob Thea vielleicht mitkommen könnte und du ihr ein paar deiner Freunde vorstellen könntest?”

Skye blickte mittlerweile zwischen Thea und mir hin und her. Ich erwartete schon sie würde ablehnen, doch dann strahlte sie von einem Ohr bis zum anderen und meinte: “Aber klar doch. Du wirst meine Freunde und den Strand bestimmt mögen.”

Der letzte Satz war an Thea gerichtet, also beschloss ich, nun da das geklärt war, der Bitte meiner Mutter nachzugehen und sie im Garten zu besuchen. Ich verabschiedete mich von Skye mit einem Kuss auf die Wange und bei Thea war es einer auf den Mund.

“Viel Spaß ihr zwei und ruft mich an wenn ihr geholt werden wollt. Ich komme dann und wir gehen noch ein Eis essen.”, informierte ich die beiden und war auch schon verschwunden.

Meine Mutter hatte sich im Garten eine eigene Ecke eingerichtet, wo sie ungestört sein konnte und ich befand mich gerade auf dem Weg zu dieser sogenannten Ecke. Meine Mutter lag in einer ihrer Liegen und ich setzte mich neben sie auf den Sessel.

“Mutter? Du wolltest mich sprechen?”, fragte ich sie und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Doch darauf konnte ich erst mal ein wenig warten. Sie war schon immer eine Frau der Dramatik.

“Ja, ich wollte mit dir über dieses abscheuliche Mädchen sprechen. Du kannst das doch nicht ernst meinen, dass sie einfach hier, ohne auch nur einen Finger zu rühren, wohnen kann. Schließlich hast du sie gekauft und ihr somit das Leben gerettet, also ist sie dir auch etwas schuldig.”, sprach sie mit einem harten Unterton in ihrer Stimme.

Während sie so sprach konnte ich immer weniger glauben, dass hier vor mir meine Mutter saß. Natürlich war sie immer schon ein wenig hart gewesen, doch sie war auch diejenige die meinen Vater oft davon abhielt auf einen seiner Angestellten einzuschlagen.

“Mutter sie hat einen Namen und wenn du wirklich so über sie denkst, dann kannst du in deine Villa zurückgehen, denn Thea wird ganz bestimmt nicht für mich arbeiten. Wenn du damit nicht klar kommst, dann geh bitte und ansonsten musst du meine Entscheidung respektieren.”, antwortete ich ihr und wollte gerade gehen, als sie mich am Arm zurückhielt.

“Daniel! Das kann doch nicht dein Ernst sein, sie ist ein Mädchen aus schlechten Verhältnissen. Sie kann froh sein wenn sie einen Putzjob ausüben darf!”, schrie sie nun und meine Mutter wurde sonst nie laut.

Es brauchte schon einiges, damit sie an diesem Punkt kommt, aber das war mir egal. Ich blieb bei meiner Entscheidung und antwortete dadurch total kühl: “Mutter ich würde dich bitten deine Sachen zu packen und in das Anwesen unten in Rio zu ziehen. Ich werde dir einige meiner Jungs dorthin schicken und Skye bleibt ihr, denn nach der Drohung von meinem tollen Bruder lasse ich sie nur hier leben.”

Mit diesen Worten verschwand ich im Haus und begab mich in mein Arbeitszimmer, um Sam über die Umzugspläne meine Mutter zu informieren und auch um mit ihm über die Sache mit Raoul und meinem Bruder zu reden.

Die Besprechung mit Sam dauert gut vier Stunden und danach entschied ich, dass es für heute reichte. Ich ging hoch in mein Zimmer und zog mir eine meiner Badeshorts an. Außerdem ein weißes, eng anliegendes Shirt und eine schwarze Pilotensonnenbrille zog ich an beziehungsweise setzte auf.

Mit einem Handtuch bewaffnet setzte ich mich in meinen schwarzen Audi Q3. Auch Sam setzte sich zu mir in den Wagen, denn Sam war so etwas wie mein Schatten. Wo ich hinging, ging auch er hin. Klingt unheimlich, ist es aber nicht. Ich war es gewohnt immer jemanden um mich zu haben.

Gemeinsam fuhren wir nach Rio an den Strand und hielten Ausschau, nach meiner Schwester und Thea. Als wir sie dann entdeckt hatten, parkte ich den Wagen neben einen meiner Jungs und wir machten uns auf den Weg zu ihnen.

Sorry, dass es so spät kommt, hatte aber im Moment ein wenig Stress in der Schule. Aber wie sagt man so schön... besser später als nie.
Fühlt euch alle gedrückt❤

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