22.

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Würdedas immer so sein, wenn sie sich sahen? Würde sie immer soaufeinander reagieren? Würde sein Herz immer so schnell rasen, wenner sie für einen kürzeren Augenblick nicht mehr gesehen hatte?

Wennja, wäre ich für immer verloren. Für alle Zeit...

Genaudas waren die Fragen, die ihm gerade durch den Kopf schossen, als ersie jetzt das erste Mal wieder sah. Wie sie im Schein des Feuers daam Brunnen saß. Sie sah bezaubernd und wunderschön aus. Es gab kaumWorte die er benutzen konnte. Sein Herz spielte bei ihrem Anblickverrückt und sein Körper war wie versteinert, aber er wollteunbedingt zu ihr und sie in seine Arme reißen, weil er sie niewieder loslassen wollte, wie er es versprochen hatte. Er wollte sienie wieder gehen lassen. In seinem ganzen unendlichen Leben. Wiekonnte das nur möglich sein?

Immerhatte er geglaubt, Frauen seien ihm egal und er brauchte sie nur, umseine Bedürfnisse zu befriedigen, aber jetzt war es viel mehr alsdas. Jetzt brauchte er Emmanline für mehr als nur seine Bedürfnissezu befriedigen. Er brauchte sie in seinem Leben. Er stellte immermehr fest, ohne sie würde er nicht mehr Leben können. Nicht weilsie seine vorherbestimmte Seelengefährtin war, sondern, weil sie ihmwirklich am Herzen lag. Langsam aber allmählich verliebte er sich inEmmanline und er konnte nichts dagegen tun. Jeden Tag wuchs seineLiebe zu ihr immer mehr und es wurde unmöglicher sie gehen zulassen. Egal was er tun würde, er könnte es niemals. Wenn sie gehenwürde, würde er mit ihr gehen.

Heutehatte sie ihm schon wieder einen Beweis geliefert, nicht weil siemusste, sondern, weil sie es wollte. Sie hatte ihnen schon wiedergeholfen und er konnte noch nicht einmal sagen, wie freiwillig sie esgetan hatte. Aber was sie heute für Informationen gesammelt hatte,waren furchtbar genug. Dennoch waren sie weiter gekommen. Wenn daswirklich alles stimmte und die Geburtenrate mit den blutroten Rubinzusammen hängt, dann steckte sein Volk in wirklichenSchwierigkeiten.

Diesmalmusste er sich ernsthafte Gedanken machen und seine Eltern undvorherigen Könige, oder wer auch immer, hatten schwerwiegende Fehlerbegangen, die er anscheinend jetzt korrigieren musste und er wusstejetzt nicht wo er anfangen sollte. Absolut nicht. Mit diesem Wissendarüber stand er alleine da. Außer das Emmanline an seiner Seitestand. Obwohl sie zu Anfang nicht wollte und nun versucht ihm zuhelfen. Sie war zurzeit in der Sache seine einzige Hilfe und musstefeststellen, das sie großartig war.

Aberdas durfte nicht alles gewesen sein und die ganze Verschwiegenheitdürfte es auch nicht geben. Er empfand es als einen großen Fehler,den seine Eltern und vorigen Könige oder sonst wer begangen hatten.Wie könnte man denn sonst den Fluch brechen, der auf sein Volklastet? Ohne fremde Hilfe würde er das niemals schaffen können.

ZarteHände berührten ihn und er bekam eine Gänsehaut. Aus Gedankengerissen, blickte er in silberne warme Augen, die ihn besorgtanblickten und die sagten ihm, dass er nicht alleine sein würde.Genau das was er brauchte und er wusste überhaupt nicht, woherEmmanline all die Kraft nahm und warum sie ihm all das gab. Doch erschwor sich, dass es nicht alles umsonst war, was sie ihm alles gab.

Miteinem Lächeln berührte er hauchzart ihre weiche Wange. „Ich habedich warten lassen."

„Nein,hast du nicht. Ich habe mich gut unterhalten. Hauptsache du konntestdas tun, was du tun musstest. Genau das zählt."

Siewar einfach unbezahlbar. „Ja, es ist so geschehen, wie es seinsollte und es war atemberaubend gewesen, Emmanline. Dein Geschenk wasdu uns gegeben hast, war unglaublich. Während des Ritualsbegleiteten uns die kleinen Lichter wie funkelnde Sterne. Es war wieein Pfad oder ein Weg, als hätten sie ein Eigenleben. Und dann deingelbes Blumenmeer von der Luft aus. Es ist ein reines Kunstwerk, wasdu erschaffen hast. Das trotz in der Nacht, durch das Leuchten,einzigartig aussah. Vielen Dank."

Gebieter des Feuers und der LeidenschaftWhere stories live. Discover now