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ZweiTage waren vergangen, seit Emmanline und die Anderen von der Inselzurückgekehrt waren. Seitdem hatte sich auch nichts geändert und eswirkte alles normal, wie bisher auch. Keiner behandelte sie andersoder man sperrte sie ein, wie sie es vielleicht befürchtet hatte,als sie ihr größtes Geheimnis um ihre wahre Gestalt preisgegebenhatte.

Lucienhatte also Recht behalten. Er beschützte sie mit allem und siesollte ihm nun wirklich glauben schenken. Bisher war sie noch etwasmisstrauisch gewesen, als sie wieder ins Schloss zurückgekehrt warenund wieder aufgewacht war und Lucien sie beim Rückflug in Tranceversetzt hatte. Zwar hatte sie wieder den Schutzzauber eingesetzt,die ihr Leuchten vor allen Anderen verbarg, aber sie war trotzdemnoch vorsichtig vor allem anderen Drachen. Sie war sich einfach nichtsicher gewesen. Erst nach ein paar Tagen verflog dieses Gefühl undsie konnte Luft holen.

„Habeich dir nicht gesagt, wenn wir alleine sind, dass du dich nicht mitdeinem Schutzzauber zurückhalten musst?", umarmte Lucien sie vonhinten und küsste sie seitlich am Hals, was sie fast dahinschmelzenließ. Sie mochte es, wenn er sie berührte.

„Ichbin es noch nicht gewohnt, Lucien", schmiegte sie sich an ihn. „Ichmache das immer noch automatisch, das ich mein Leuchten unterdrücke",löste sie ihren Schutzzauber auf, da sie unter sich waren. Ansonstenhätte sie es nicht getan und wenn tat sie es auch nur, wenn sie inLuciens Arbeitszimmer war, oder wenn sie in ihren privaten Räumenwaren.

Miteinem Lachen drückte er sie noch einmal an sich, bevor er sielosließ. „Du hattest wirklich Recht gehabt, was es mit Hel aufsich hatte und kaum zu glauben, aber er hat wirklich zugesagt. Erwird mein Buchhalter und auch Rennie hat zugestimmt hierzubleiben.Sie wird ein Platz als Anführerin einer Garnison bekommen. Siewirkte recht zufrieden", zog er sein Hemd aus, da sie sich in ihremZimmer befanden und er sich ein anderes anziehen wollte.

Automatischrichtete sie ihren Blick auf seine muskulöse Brust und sie wurde beidem Anblick schon schwach. Je mehr sie in seiner Nähe war, umso mehrreagierte sie auf ihn und umso schwächer wurde sie für ihn. Dakonnte sie einfach nichts machen. Als hätte der Drache ein Zauberauf sie gelegt, gegen den sie nichts mehr tun konnte.

„Hörstdu mir überhaupt noch zu?", hörte sie Belustigung in seinerStimme, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde.

„Natürlich.Hal und Rennie arbeiten jetzt für dich", wiederholte sie zu hastigseine Worte, das er lachen musste.

„Ja,das auch, aber danach habe ich noch was anderes gesagt", kam er ihrwieder bedrohlich nahe und sie konnte die Hitze seines Feuers spüren.„Ich habe gesagt, das ich dich an etwas erinnern möchte und dasich dir etwas geben will."

Überraschtvon seinen Worten, beobachtete sie ihn einfach nur, als er sichwieder von ihr entfernte. Lucien ging zu einer Kommode und holte einekleine glänzende schwarze Holzschatulle. Sie erkannte sie, weil siedie schon einmal in den Händen gehalten hatte. Und sie wusste auch,was in ihr drinnen war. Nur hatte sie nicht mehr an sie gedacht, inall der Zeit, was geschehen war. Zumal war ihr diese Schatulle undwas darin war, auch so nicht mehr in den Sinn gekommen.

Emmanlinewusste noch ganz genau, wie der Kristalldolch, aus dem reinstenDiamant, ausgesehen hatte, der in dieser Schachtel auf dem weichenweinrotem Samt lag. Die Klinge formte sich in zwei Wellen und war ausdem klarsten Kristall. Der Griff, breiteten sich zwei Drachenflügelauseinander und am Schaft schlängelten sich wie eine Schlange nachoben, zu einem Drachenkopf zusammen, der sein Maul weit aufgerissenhatte, als würde er jeden Augenblick Feuer speien.

„DiesenDolch habe ich damals selbst geschmiedet. Für meine vorherbestimmteSeelengefährtin. Ich wusste damals noch nicht, wer oder was sie seinwird. Ich habe diesen Kristalldolch aus reinsten Diamant und ausmeinen eigenen Feueratem erschaffen" holte er das wertvolle Stückaus der Schatulle heraus und betrachtete es mit Bewunderung. „Inunserem Volk ist es Tradition, das wir unseren Seelengefährten einseltenes Geschenk zu Ehrung machen. Wir wissen nicht aus welchenGrund, aber wir tun es. Ich verstand damals nicht, warum eine soschöne gefährliche und tödliche Waffe, wie diese hier, wenn meineGefährtin sich doch verteidigen könnte. Heute weiß ich es besserund irgendwas in mir musste schon gewusst haben, warum ich genaudiesen Gegenstand ausgewählt habe", blickt Lucien jetzt tief inEmmanlines Augen. „Dieser Dolch soll dich beschützen und auchverteidigen, wenn ich es nicht kann. Trage ihn ab heute immer beidir. Immerhin hast du ihn angenommen, Emmanline."

Gebieter des Feuers und der Leidenschaftحيث تعيش القصص. اكتشف الآن