Schmerzen

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Nach dem Spiel stand ich mit Leo draußen und wartete auf die beiden Jungs. Das Spiel war 3:0 für Köln ausgegangen und ich hatte Jonas Hector und Lewis Holtby interviewt und ich hatte tatsächlich keinen Ball abbekommen! "Und ab jetzt hast du Wochenende?" fragte mich Leo und gab mir meine Tasche zurück, welche er kurz halten sollte. "Naja, ich muss morgen den Bericht schreiben und dann habe ich Wochenende." "Habt ihr irgendwas geplant?" ich schüttelte den Kopf. "Nein, Nick wollte glaube ich seine Eltern besuchen und Jeremy und ich waren am überleben ob wir mit gehen oder nicht." Nicks Eltern waren glaube ich die coolsten die ich je getroffen hatte. Und Nicks Mutter machte die beste Lasagne die es in Dortmund gibt! "Saskia wollte auch zu ihren Eltern aber ich habe leider keine Optionen, ich muss mit." Er fing an zu lachen und ich verdrehte meine Augen. "Sei nicht so! Sie ist immerhin seine Frau und es sind deine Schwiegereltern." "Du hast gut reden, du kennst sie nicht. Ich meine ich liebe Saskia aber ihre Eltern sind wirklich unglaublich anstrengend." "Schlimmer als Rafaels Eltern werden sie bestimmt nicht sein. Denn seine Eltern haben mich gehasst! Und nachdem wir beziehungsweise ich Schluss gemacht hatte....Halleluja...ich musste beide Nummern blockieren." Leo fing herzhaft an zu lachen. "Ja, heute kann ich auch drüber lachen." ich kniff ihn in den Arm, damit er aufhören sollte zu Lachen. "Hast du von ihm eigentlich noch mal was gehört?" "Von wem? Von Rafael?" Er nickte und schaute mich fragend an. "Ja leider, Jess hat letzte Woche ihren Geburtstag gefeiert und er war leider Gottes auch da und das gab ziemliches Theater mit den Jungs vor allem mit Nick." "Naja, Nick hat ja auch oft genug seine Meinung zu Rafael geäußert!" ich nickte. Ja, das stimmte. Nick hatte glaube ich, damals jedem erzählt, dass er Rafael nicht leiden konnte und es war egal ob derjenige Rafael überhaupt kannte oder nicht. "Und das hatte auch seinen guten Grund!" Nick kam brummend auf uns zu und Jermey lief genervt hinter ihm her. Ohoh, wenn Jeremy genervt war, dann war was zwischen den beiden passiert. "Da haben wohl welche Stress." flüsterte mir Leo zu und ich nickte. Na Klasse! Nick und Jeremy begrüßten Leo und entfernten sich danach wieder von einander. "Kannst du zurück fahren?" Jeremy schaute mich fragend an und verwirrt nickte ich. "Wollen wir mit Leo noch was essen gehen? Er würde dann auch Saskia fragen ob sie auch kommen würde." "Ja." kam es von Nick und "Nein" von Jeremy. Ich verdrehte meine Augen und schaute entschuldigend zu Leo, welcher mich schmunzelnd anschaute. Da lag aber ordentlich dicke Luft zwischen den beiden. "Ihr beide geht schon mal zum Auto, ich komme gleich nach." Wortlos nickten die beiden Jungs, verabschiedeten sich von Leo und zu erst ging Nick vor und nach wenigen Sekunden ging Jeremy hinterher. Manchmal waren sie schlimmer als zwei Mädchen...viel schlimmer! "Sind die immer so schlimm?" fragte Leo lachend nach und ich schlug ihn gegen die Schulter. "Ich würde gerne etwas mitleid bekommen Ok? Ich muss jetzt mit den beiden nach Hause fahren!" Doch sein Lachen wurde nur noch lauter. "Melde dich wenn ihr Zuhause angekommen seid!" Ich nickte ironisch. "Aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass ich mich vorher in den Tod werfe. Wollen wir nicht tauschen? Du fährst mit den Jungs zurück und ich bleibe hier?" Er schüttelte lachend den Kopf. "Danke für das Angebot aber ich lehne es auf jeden Fall ab!" Ich verabschiedet mich von Leo und machte mich auf den Weg zu den zwei Streithähnen.

Und seit dem wir auf der Autobahn waren, zickten sich beide ununterbrochen an. "Wir hatten heute morgen übrigens keinen Kaffee mehr!" verwirrt schaute ich kurz zu Nick, welcher auf der Beifahrerseite saß. "Ich war doch erst vor ein paar Tagen einkaufen?" "Tja, ich bin nicht derjenige der jeden Tag zehn Tassen Kaffee trinkt." brummte er. "Immerhin trink ich dafür nicht jeden Tag zehn Dosen Energy und lass die scheiß Dosen dann im Wohnzimmer liegen!" "Oh Sorry Mr. Ich räume ja immer alles weg." giftete Nick zurück und ich verdrehte meine Augen. Himmel bitte lass sie stumm werden! "Ist gut Jungs, ich werde morgen einfach neuen Kaffee holen." sagte ich genervt und versuchte mich nicht aufzuregen sondern mich auf den Verkehr zu konzentrieren. "Ich finde Jeremy kann seinen Kaffee demnächst alleine holen, wir beide trinken nicht so viel wie er!" "Gut zu wissen Nick, dann kaufe ich demnächst auch deine Sachen nicht mehr die auf dem verdammten Einkaufszettel stehen." "Ich hab nur von Kaffee gesprochen! Aber gut dann macht halt jeder seine eigenen Zettel, ist auch besser so, so muss ich nicht immer deine extra Wünsche in dem Laden suchen!" Jetzt reichte es aber! Ich fuhr die nächste Raststätte hinunter und hielt an. "Was machst du?" Ich drehte mich zu den beiden um und schaute sie ernst an. "Was ich mache? Die frage ist wohl eher was ihr beide für ein verdammtes Problem miteinander habt!" Jeremy schaute mich sauer an und Nick neben mir verschränkte seine Arme und schaute beleidigt aus dem Fenster. "Och kommt schon, euer ernst?" Und natürlich bekam ich keine Antwort von den beiden. "Gut, wenn ihr es so wollt! Ich fahre erst wieder los, wenn ihr beide euch wieder vertragen habt!" Ich machte den Motor aus und lehnte mich zurück. Das würde ein langer Abend werde. "Maya, ich wollte mich gleich noch mit Freunden treffen!" knurrte Nick und ich zuckte mit den Schultern. "Das ist mir sowas von egal! Ich möchte gerne eine angenehme fahrt nach Hause haben!" "Gut, dann sind wir halt beide leise." ich fing an ironisch zu lachen und zog meine Augenbrauen fragend nach oben. "Denkt ihr wirklich ich bin blöd? Ich habe keine Lust euer gezickte auch zu Hause zu ertragen. Also entweder klärt ihr beiden das jetzt und zwar unter meiner Anwesenheit oder wir bleiben die nächsten paar Stunden hier." "Ja Mutter!" gab Jeremy genervt wieder und ich verdrehte meine Augen. "Ich bin sicherlich nicht deine Mutter Jeremy sonst würdest du schon längst nicht mehr leben!" Nick neben mir fing kurz an zu lachen und warnend schaute ich ihn an. "Das gleiche gilt auch für dich!" Und wir saßen tatsächlich über eine halbe Stunde im Auto und keiner von den beiden machte die anstallt etwas zu klären, geschweige denn sich zu entschuldigen. "Wir hätten schon fast zu Hause sein können." brummte Jeremy, doch diesen Kommentar ignorierte ich einfach. Und die zehn danach auch. Nick kramte aus seiner Jackentasche seine Schachtel Zigaretten und war gerade dabei sie anzumachen. Und in ein paar Sekunden würde der nächste Streit statt finden! "Oh nein Nick du rauchst verdammt nochmal nicht in meinem Auto!" Ich konnte Jeremy verstehen. Ich hasste es wenn Nick rauchte, er nannte sich selbst 'Wochenendraucher' aber auch wenn er nur am Wochenende rauchte, war es ekelhaft. "Achja und warum nicht?" Nick fing an zu provozieren. "Weil es mein Auto ist und jetzt mach diese scheiß Zigarette aus oder steig aus!" Jeremy schnallte sich plötzlich ab und schon in der nächsten Sekunde riss er die Beifahrertür auf und schmiss sich auf Nick. Doch Nick lehnte sich zu mir hinüber und hielt die Zigarette von Jeremy weg...nämlich in mein Gesicht. "Nick ich schwöre es dir,wenn ich diese Zigarette in mein Gesicht bekomme, bist du ein toter Mann!" Doch er hörte meine Drohung nicht, da er damit beschäftigt war Jeremy von sich hinunter zubekommen. "Ach es ist also dein Auto? Das Mädel eben war auch meins!" AHA! Da kamen wir der Sache doch schon mal was näher. "Aso, stand auf ihr etwa dein Name?" konterte Jeremy zurück. Moment mal? Hatte Jeremy etwa Nick eine Frau ausgespannt? "Nein, aber ich hatte sie zuerst gesehen!" "Schön, und ich habe sie zuerst angesprochen und ihr auch zuerst meine Nummer gegeben!" Ich fing laut an zu lachen. Jeremy hatte tatsächlich Nick eine Frau ausgespannt. Sonst war es immer andersherum! Das ich so etwas noch miterleben darf! Und ich konnte nicht aufhören zu lachen. "Sei still Maya!" zischte Nick, doch es ging nicht. "Sie lacht über dich!" knurrte Jeremy und drückte gerade Nick, seine Hand ins Gesicht. Gott, diese Situation war wirklich unglaublich lustig. Das einzige was mich störte war die immer noch vorhandene Zigarette in meinem Gesicht, welche auch meinem Gesicht immer etwas näher kam. "Nein, eigentlich lach ich über euch beide!" sagte ich ernst und schaute beide warnend an. Doch sie ignorierten mich. Und dann geschah es. Die glühende Zigarette machte Bekanntschaft mit meiner Wange und es tat unglaublich weh! Mit meiner ganzen Kraft schubste ich Nick von mir hinunter und mit ihm auch Jeremy. Beide schauten mich verwundert von Boden aus an, während ich mir mit schmerzen meine Wange hielt. "Verdammt Nick!" zischte ich und fing an nach einem Taschentuch und einer Wasserflasche zu suchen. "Oh mist Maya das wollte ich nicht!" verzweifelt schaute Nick mich an und warf seine Zigarette auf den Boden. Sein ernst? "Das ist alles deine Schuld!" "Jeremy jetzt halt deine verdammt Klappe!" knurrte ich sauer und überrascht guckte er mich an. In dem Ton sprach ich so gut wie nie mit den Jungs." "Maya, ich-" ich schüttelte den Kopf und hob meine Hand. "Ihr haltet jetzt beide euren Mund verstanden! Ich fahre jetzt nach Hause und mir ist es egal wenn ihr beide meint euch weiterhin wie zwei Kindergartenkinder aufführen zu müssen, weil Jeremy dir anscheinend eine Frau ausgespannt hat. Sie wäre eh wieder nur eine von tausenden geworden Nick! Und ich rate euch, mir den restlichen Tag aus dem Weg zu gehen!" Natürlich hatte Jeremy keine Taschentücher im Auto. "Tut mir Leid!" kam es von Nick als erstes, welcher mit hängenden Kopf wieder ins Auto einstieg, doch bevor er sich setzten konnte hielt ich ihn auf. "Stop! Du gehst nach hinten zu Jeremy! Ich habe keine Lust einen von euch beiden neben mir zu haben!" entschuldigend schaute Nick mich nochmal an, bevor er nach hinten ging. "Mir tut es auch Leid Maya!" kam es nun auch von Jeremy leise. "Lass es sein Jeremy." gab ich kühl als Antwort zurück und ich musste versuchen stark zubleiben, als mich beide mit einem schuldbewussten Gesicht anschauten. Doch der brennende Schmerz an meiner Wange half mir dabei stark zu bleiben.

Und die Fahrt nach Haue verlief...still allerdings mit schmerzen im Gesicht. Zuhause angekommen, ignorierte ich die beiden weiterhin und sie liefen wie traurige Dackel hinter mir her. "Maya bitte es tut mir Leid!" doch ich reagierte nicht. Ich zog meine Schuhe aus und nahm mir eine Flasche Wasser aus der Küche. "Wehe einer von euch klopft an meine Tür!" brummte ich und schaute beide ernst an. Ich ging in mein Zimmer und ließ die Tür extra laut zuknallen. Endlich hatte ich meine Ruhe! Auch wenn es nur für einen Tag sein würde! 

Captain of my lifeWhere stories live. Discover now