Ups

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Es war der letzte Abend hier in Spanien. Leider. Die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Ich hatte viel mit meiner Familie unternommen, wir waren am Strand oder in der Stadt bummeln oder waren in einem Restaurant essen und natürlich waren Nick und Jeremy immer dabei gewesen. Einen Abend war ich mit meinen alten Freunden etwas trinken gewesen, sogar ohne die beiden Jungs. Es hatte mir so viel Spaß gemacht, wieder etwas mit meinen Freunden zu unternehmen, die hier in Spanien lebten. Leider sah ich sie genau so selten, wie meine Familie. Aber umso mehr genoss ich die Zeit, wen ich dann hier war. Mit Marco hatte ich immer wieder zwischendurch geschrieben, nicht viel aber das lag auch daran, dass ich wirklich nicht oft an meinem Handy war, weil ich die Zeit wie schon gesagt einfach genießen wollte. Gerade saß ich mit meinem Bruder auf unserer Bank auf der Terrasse. Jeremy, Nick und mein Vater standen im Garten und machten gerade den Grill an. Am letzten Abend grillten wir immer und machten uns einen schönen Abend. Meine Mutter war in der Küche und bereitete noch ein zwei Salate vor. Wenn meine Mutter in der Küche war, durfte niemand die Küche betreten. Die Küche war ihr Territorium.

"Ich hol uns mal ein Bier, einer von uns sechs muss ja mal anfangen mit dem trinken." mein Bruder zwinkerte mir zu und ging kurz ins Haus. Mein Bruder konnte so viel Alkohol vertragen, da konnte Nick sich mal eine Scheibe von abschneiden. "Bitteschön!" Diego drückte mir die Bierflasche entgegen, welche ich dankend annahm. "Nick fragen wir noch nicht, ob er auch ein Bier haben möchte oder?" ich schüttelte lachend den Kopf. Diego wusste genau so gut wie Jeremy und ich, dass Nick so gut wie gar nicht vertragen konnte. "Ich werde euch so vermissen." Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und seufzte. "Dann komm wieder zurück." Ich lachte kurz und schüttelte meinen Kopf. "Du weißt, dass ich das nicht kann. Ich habe mir in Deutschland mein Leben aufgebaut." "Ich weiß Bienchen, das war auch nur ein Scherz. Ich weiß, dass du dir dein Leben in Deutschland aufgebaut hast und ich bin auch unglaublich stolz auf dich, wir sind unglaublich stolz auf dich! Auch wenn ich wenig Deutsch verstehe, schaue ich mir so gut wie jedes Interview von dir an." Es bedeutete mir so viel, dass mein Bruder stolz auf mich war. Mein Bruder war schon immer mein Vorbild gewesen. Ich wollte ihn und natürlich auch meine Mutter und meinen Vater glücklich und stolz machen und es bedeutete mir alles, dass das ich das auch geschafft hatte. "Und ich bin froh, dass du endlich Rafael los geworden bist." Ich stöhnte auf und setzte mich wieder gerade hin. Natürlich war Diego und meinen Eltern aufgefallen, dass Nick eine gebrochene Nase hatte aber Nick hatte ihn nicht gesagt woher er sie hatte. "Naja, mehr oder weniger los geworden..." Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute er mich an. "Was meinst du damit? Du hast dich doch nicht wieder auf ihn eingelassen?" Sofort schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, um Himmels Willen. Auf Rafael würde ich mich nie wieder in meinem Leben einlassen. Aber naja, er steht halt oft bei uns vor der Haustüre und will mit mir reden und -" "Aber er hat dir nicht weh getan oder?" "Nein, mir nicht aber naja, Nicks Nase....das war er." Rafael schaute zu Nick und musterte ihn. "Weißt du, ich weiß gerade nicht ob ich wütend auf Rafael sein soll oder ob ich mich über Nick lustig machen sollte." Ich schaute ihn grinsend an. "Eigentlich so eine Mischung aus beidem!" Diego nickte lachend und nahm einen großen Schluck von seinem Bier. "Was gibt es Neues bei dir in deinem Leben Maya?" intensiv schaute er mich an. Die Jungs hatten es ihm erzählt. Ich würde sie töten.

"Nichts warum fragst du?" Unsicher nahm nun auch ich einen Schluck von dem Bier. Diego grinste mich frech an. Ich seufzte und gab nach. "Sie haben es dir erzählt oder? Ich werde sie umbringen!" Fragend schaute mich Diego an. "Was meinst du? Nick und Jeremy haben mir nichts erzählt." Ich verdrehte meine Augen. "Du brauchst sie nicht in den Schutz zu nehmen." Diego legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. "Bienchen, die Jungs haben mir wirklich nichts erzählt! Mir ist nur aufgefallen, dass du, wenn du an deinem Handy warst, immer ziemlich am Grinsen warst und mir ist gerade ein Stein vom Herzen gefallen, als du gesagt hast, dass du nie wieder was mit Rafael anfangen würdest. Du wirkst auch...so glücklich und wenn es nicht an Rafael liegt an wen dann? Und wenn du jetzt schon so reagierst und so auf die Jungs los gehst, dann heißt das ja, dass ich richtig liege!" frech lachte er und ich schlug mir innerlich mit der flachen Hand gegen meine Stirn. Shit. Das war eindeutig meine Schuld. Ich hätte den Jungs vertrauen sollen. Aber bei ihnen konnte man nie wissen. "Bienchen, ich bin dein Bruder, du kannst vor mir keine Geheimnisse haben!" Tja, den gleichen Satz bekam ich auch jedes Mal von Jeremy zu hören. „Du hörst dich an wie Jeremy." „Bienchen jetzt komm schon." Ich seufzte und nickte. Er würde so oder so nicht lockerlassen. „Ja, da gibt es jemanden." Und auf Diegos Gesicht erschien ein breites Lächeln. „Was Ernstes?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht worauf das hinausläuft. Wir gehen am Sonntag Essen." „Ein Date?" Ich nickte. „Und wie heißt der Glückliche?" Sollte ich ihm jetzt die Wahrheit sagen oder sollte ich mir irgendeinen Namen ausdenken? Ich tendierte eher zu dem Ausdenken, doch die Entscheidung wurde mir schnell von Jeremy abgenommen. „Hat sie es dir erzählt?" Diego nickte und Jeremy schaute mich grinsend an. „Ich freue mich für sie." Sagte Diego an Jeremy gewandt und wuschelte mir durch die Haare. „Ich freue mich auch für sie. Vor allem nach Rafael so jemanden wie Marco Reus zu bekommen, ist glaube ich-„ „Was?" mit großen Augen schaute mich Diego an und dieses Mal schlug ich mir nicht nur innerlich mit der flachen Hand gegen die Stirn, sondern ich tat es auch wirklich. „Ups." Jeremy schaute mich entschuldigend an und flüchtete ins Haus. Hatte ich eben noch was davon gesagt, dass ich den Jungs mehr vertrauen sollte? „Maya, meinte er das gerade ernst?" Ich fing unsicher an zu grinsen. „Nein?" „Lüg mich nicht an. Triffst du dich echt mit Marco Reus?" ich seufzte und nickte schlussendlich. „Ja, ich treffe mich mit Marco Reus." „Und wegen ihm bist du so glücklich? Und lächelst in jeder Sekunde die du an deinem Handy bist?" Ich zuckte mit den Schultern. War das denn wirklich so auffällig? „Heilige Mutter Maria. Du hast also am Sonntag ein Date mit Marco Reus?" genervt verdrehte ich meine Augen. „Ok, Stopp! Können wir ihn vielleicht einfach auch nur Marco nennen? Er ist genauso ein normaler Mensch wie Du und Ich. Er ist halt nur durch seinen Job berühmt geworden und hat sich dadurch seinen Namen gemacht aber er hat keine Superkräfte wodurch er was Besonderes ist!" „Wow...du bist ja wirklich verliebt." Diego fing breit an zu grinsen und nahm mich plötzlich in den Arm. „Aber ich sag dir eines Maya, sollte er dir das Herz brechen, ist mir das scheiß egal, dass er Marco Reus heißt und berühmt ist." Ich nickte und fing an zu lachen. Mein Bruder war ein ganz großer darin, große Töne zu spucken. „Weiß er von Rafael Bescheid?" ironisch fing ich an zu lachen „Er hat ihn sogar schon kennengelernt." Und so erzählte ich Diego alles. Von dem Frühstück bis zum Kuss.

Am Ende schaute er mich leicht überfordert an, was ich gut nachvollziehen konnte. Auch ich war immer noch etwas überfordert mit der ganzen Situation. „Aber, bitte erzähl unseren Eltern davon nichts ok?" Er schüttelte lachend den Kopf. „Nein, dass überlasse ich dir, aber ich bin schon gespannt auf die Reaktion." Ich schmunzelte und schaute zu Nick und Jeremy. Sie standen immer noch am Grill, aber mittlerweile sah es so aus, als würde auch schon Fleisch auf dem Grill liegen. Meine Mutter, saß auch schon unten am Tisch und schaute den drei Männern lachend zu, wie sie am Grill rumhantierten. Ich liebte es hier bei meiner Familie zu sein und es wäre auch nicht dasselbe, wenn Nick und Jeremy nicht hier wären. Sie gehörten zu meiner Familie und meine Eltern und Diego hatten beide vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. „Kommt ihr beide Essen?" Mein Vater stellte einen Teller Fleisch auf den Tisch, auf den sich Nick und Jeremy direkt stürzten. „Es ist ein wunder, dass die beiden nicht 100 kg wiegen." Lachend nickte er. Ohja, da hatte Diego eindeutig recht.

Captain of my lifeWhere stories live. Discover now