Vollidiot

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Endlich konnte ich Feierabend machen. Und dass pünktlich um 17 Uhr. "Dann wünsch ich dir mal viel Spaß mit deinen Profis." Jess zwinkerte mir provozierend zu und warnend blickte ich sie an. "Warum bist du eigentlich nicht mit Nick zusammen?" sie riss ihre Augen auf und schaute ich verwirrt an. Da hatte ich sie. Denn auch wenn sie es nicht zugeben wollte, hatte sie eindeutig Interesse an Nick vor allem nach ihren ganzen gemeinsamen Nächten! "Was hat Nick denn jetzt damit zu tun?" ich zuckt mit den Schultern und schaute sie schmunzelnd an. "Du benimmst dich genauso wie Nick!" Nun war sie diejenige die mich warnend anschaute. "Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen." sagte ich lachend und packte meine Sachen zusammen. "Wann hast di eigentlich am Wochenende nochmal frei? Damit wir mal wieder feiern gehen können." fragend schaute sie mich an. So schnell konnte sie also das Thema wechseln...aber nicht mit mir! "Warum? Du kannst sicherlich auch Nick fragen ober er sich mal so mit dir treffen möchte." ihr Blick verdüsterte sich und ich fing laut anzulachen. "Ich habe nächste Woche Samstag frei." ich warf ihr einen Handkuss zu uns ging zur Tür. "Ich hasse dich." "Ich weiß, dass du mich liebst!" und mit diesem Satz ging ich aus dem Büro und ließ die Büroarbeit zu mindestens für ein paar Tage hinter mir. Gerade als ich in meinen Wagen einstieg, rief mich Marco an.

"Hallo?" "Hi Maya, wir wollten fragen wann du fertig bist?" Im Hintergrund konnte ich mehrere Männerstimmen hören. "Ich habe gerade Feierabend gemacht." "Super, musst du noch nach Hause fahren?" Eigentlich nicht. "Nein, eigentlich nicht." "Ok, dann schick ich dir jetzt die Adresse wo wir uns dann treffen ok?" "Alles klar." "Ach und Maya...Marc wollte noch unbedingt mit!" Im Hintergrund hörte ich wie die Jungs anfingen zu lachen und man hörte deutlich Marc mit seinem gebrochenen Deutsch, wie er fragte, was Marco über ihn gesagt hatte. Aber er konnte schon wirklich relativ gut deutsch sprechen. "Kein Problem, ich fahre dann jetzt los bis gleich." Ich legte auf und fing an zu schmunzeln, das konnte ja was werden. Ich gab die Adresse, welche Marco mir geschickt hatte in mein Navi ein. Als Entschuldigung, so gut kannte ich mich in Dortmund dann auch nun wieder nicht aus! Die Fahrt dauerte ungefähr 20 Minuten und ich stand vor einem Restaurant, welches zum Glück nicht allzu teuer aussah und es zudem auch echt relativ leer aussah von außen. Wenige Minuten später kamen dann auch die Jungs, Marco war mit seinem Wagen gekommen sowie Roman und Julian. Mario und Marc steigen beide bei Roman aus. "Wartest du schon lange?" ich schüttelte den Kopf. "Nein, erst seit ein paar Minuten." Keiner der Jungs trug etwas Nobles, also hatte ich wohl recht, dass es wohl ein Restaurant war, welches nicht besonders teuer war. Marc stellte sich neben mich und schaute mich fragend an (DICK geschriebenes ist in Spanisch!) "Was hat Marco eben über mich gesagt am Telefon?" grimmig schaute er dabei zu Marco und ich fing an zu schmunzeln. "Marc, wir hatten abgemacht, dass du nicht spanisch sprechen wirst!" sagte Marco gespielt ernst und Marc fing an zu lachen. "Mir Egal!" grinste Marc und streckte ihm die Zunge entgegen. Vor knapp vier Jahre hatte ich auch nicht so einen extremen spanischen Akzent gehabt, der hatte sich allerdings bei mir schnell gelegt. Wieder fragend schaute Marc mich an. "Nichts Schlimmes, nur dass du unbedingt mitwolltest." Er nickte und ein leichtes Grinsen erschien in seinem Gesicht. "Gut, so für ihn." lachend schaute ich Marc von der Seite an. "Ich hätte wohlmöglich doch Spanisch nehmen sollen in der Schule." schmunzelte Roman und Mario nickte. "Und ich hätte regelmäßig zum Spanischunterricht gehen sollen." "Sollen wir nicht vielleicht langsam mal reingehen, bevor der Laden schließt." Julian schaute fragend in die Runde und synchron nickten alle. Natürlich hatten die Jungs einen Tisch bestellt, der weit abgeschottet von den anderen lag...und zwar wirklich so weit, dass sie den Partyraum gemietet hatten, in dem ein Tisch stand mit sechs Stühlen. "Bevor du dich jetzt fragst, ob wir immer so einen Aufwand machen, wenn wir essen gehen...Nein machen wir eigentlich nicht aber wir waren uns nicht sicher ob du so gerne mit uns in der Öffentlichkeit gezeigt werden willst, beziehungsweise würden wir jetzt draußen bei den anderen sitzen, würde spätestens morgen in einigen Zeitschriften dein Gesicht zusehen sein neben unseren." Lächelnd schaute mich Mario an und ich war wirklich überrascht, dass sie sich so viele Gedanken machten. Und sie hatten noch nicht unrecht...wahrscheinlich würde mein Chef nicht so begeistert sein, wenn bei ihm morgen früh Fotos liegen würden auf dem ich mit fünf Fußballprofis zusehen war. "Danke." sagte ich immer noch leicht überrascht und die Jungs fingen an zu schmunzeln. "Damit hättest du wahrscheinlich nicht gerechnet?" ich schüttelte lachend den Kopf. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Wir nahmen an dem Tisch Platz und natürlich musste ich in der Mitte sitzen, zwischen Marc und Mario, ich fühlte mich leicht wie ein Stück frisches Fleisch, welches von hungrigen Löwen umgeben war. Sie fragten mich durchgehend irgendwelche Sachen. Julian fragte mich zum Beispiel wie alt ich war worauf Mario wieder seine Antwort gab von letzten Mal, dass ich so alt ja gar nicht aussehen würde, was ich übrigens immer noch leicht als Beleidigung sah. Marco fragte mich wie es dazu gekommen war, dass ich mit zwei Jungs in einer WG wohnte und Roman fragte mich darauf hin ob es nicht oft anstrengend war, das einzige Mädchen zu sein. Mario fragte mich hingegen genau solche Standard Fragen wie Julian. Zum Beispiel wo ich früher gewohnt hatte und wieso ich auf die Idee gekommen war, Sportreporterin zu werden. Mit Marc unterhielt ich mich auf Spanisch, was die anderen am Anfang immer brummend kommentierten, doch nach wenigen Minuten hatten sie sich damit abgefunden. Er fragte mich zum einem wo ich aus Spanien herkam, ganz typisch wurde ich übrigens in Madrid geboren, und natürlich auch über den spanischen Fußball wo sich die anderen Jungs auch wieder mit einmischten. Mein größter Traum war es damals schon Sportreporterin zu werden allerdings in der spanischen Liga. Denn ich war damals und auch vielleicht auch noch etwas heute ein riesen Fan von Atlético Madrid gewesen. Nein, ich war kein Fan von Real oder Barcelona, sondern von Atlético.

Captain of my lifeWhere stories live. Discover now