unterhaltsamer Abend

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Wenige Minuten später klingelte es an meiner Haustür. Ich zog mir meine Schuhe an, nahm meine Tasche inklusive Nicks Autoschlüssel und ging runter zu Marco. "Guten Abend!" schmunzelnd ging ich auf ihn zu und deutete auf Nicks Wagen. Verwirrt schaute er mich an und folgte mir. "Neues Auto?" scherzte er und Augen verdrehend fing ich an zu lachen. "Nein, aber die beiden haben die Angewohnheit zu kotzen wenn sie in einem fahrendem Auto sitzen und dazu auch noch  betrunken sind." angeekelt schaute er mich an und stieg auf der Beifahrerseite ein. "Und bevor du fragst, das ist Nicks Wagen." "Ok, ich hab es verstanden warum wir nicht deinen oder meinen Wagen nehmen." sagte er lachend und zufriedenen nickte ich. Es herrschte eine angenehme Stille zwischen uns während der Fahrt. Als wir am Krankenhaus ankamen zog sich Marco, bevor er ausstieg, eine Sonnenbrille an, eine Cap und zusätzlich noch die Kaputze seiner Jacke. Sicherheit musste sein. Gespielt verwirrt schaute ich ihn an. "Entschuldigung, wer sind Sie?" Ich konnte ganz genau sehen, wie Marco seine Augen hinter der Sonnenbrille verdrehten und mir danach gegen die Schulter boxte. "Aber ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du mitkommst." Wir gingen durch die Eingangshalle und stellten uns an. "Ich halte meine Versprechen beziehungsweise dass was ich gesagt habe." Ich hatte mich wirklich gewundert, dass er sich dazu bereit erklärt hatte, mit zu kommen. "Und zudem habe ich morgen sowieso frei...also-" "Musst du heute nicht so früh ins Bet." ich zwinkerte ihm provozierend zu und er streckte mir im Gegenzug seine Zunge entgegen. "Guten Abend." Die Frau am Empfang lächelte mich freundlich an, doch man konnte deutlich erkennen, dass sie keine Lust mehr hatte und wahrscheinlich sehr gerne Feierabend machen würde. "Guten Abend, ich würde gerne zu-" "Cas!" Oh mein Gott, bitte nicht! Ich kniff meine Augen zusammen und betete, dass ich mir das gerade eingebildet hatte oder hier in der Eingangshalle jemand war, der Cas hieß und gerufen wurde. Marco drehte sich verwirrt um. "CASTIEL!" Oh Gott, sie waren es doch. "Schon gut, ich habe sie gefunden." flüsterte ich der Dame zu und drehte mich zu den Jungs um. Castiel...war das deren ernst? Sie kamen taumelnd auf uns zu und im nächsten Moment, stolperte Jeremy über seine eigene Füße und Nick fing laut an zu lachen. Gut....auch ich musst mir das Lachen verkneifen.  "Warum nennen sie dich Castiel?" Marco schaute mich fragend an und ich seufzte. "Kennst du Supernatural?" Er zuckte mit den Schultern. "Habe ich schonmal von gehört...aber ich hab es nie geguckt." Jeremy stand mittlerweile wieder auf seinen Beinen und braucht jedoch einen kurzen Moment um sein Gleichgewicht wieder zu finden. "Die Jungs vergöttern Supernatural. Beide nennen sich zwischendurch Dean und Sam und ich bin dann Castiel....der Engel." Er zog beide Augenbrauen fragend nach oben und ich zog meine Schultern nach oben. "Guck mich nicht so an...ich sag doch die beiden sind bekloppt." Und nach ungefähr 5 Minuten standen beide vor uns und schauten uns mit diesem betrunkenen Blick an. "5€ in das Glas! Von euch beiden!" "Wofür?" fragte Nick und stütze sich an Marco ab. Dieser wirkte leicht überfordert. "Für die Bemerkung Castiel! Und nochmal 5€ von jedem, weil wir euch hier gerade abholen und wehe einer von euch erwähnt noch einmal Supernatural dann sind es 10€!" "Aber in das Arschloch-Glas kommt nur Geld rein, wenn man etwas gemeines sagt." protestierte Jeremy und warnend schaute ich ihn an. "Noch ein Wort Jeremy und ich-" "Schon gut schon gut, tut mir Leid!" nuschelte er und fing an zu gähnen. "Können wir fahren? Ich würde gerne schlafen gehen!" Wir machten uns auf den Weg nach draußen und Nick schaute mich sauer an. "Kannst du mal aufhören immer mit meinem Auto zufahren!" Warnend schaute ich ihn an. "An deiner Stelle würde ich jetzt mal ganz still sein, Nick!" Knurrte ich zurück und unauffällig schob Marco sich zwischen Nick und mir. Und gerade war ich ihm deswegen unglaublich dankbar.

Im Auto angekommen, konnte ich es gar nicht mehr erwarten endlich nach Hause zu kommen. Denn genauso wie die Jungs musste auch ich Morgen früh aufstehen! "Sag mal Reus wer ist eigentlich deine Lieblingsfigur aus Supernatural." Ich verdrehte meine Augen und seufzte laut. "Jeremy nochmal 10€!" Er brummte irgendetwas vor sich hin, was man aber nicht wirklich verstehen konnte. "Trotzdem möchte ich die Frage beantwortet haben." Hilfesuchend schaute Marco auf mich, er hatte keinen Charakter aus der Serie, er guckte es ja nicht. Ich zeigte auf mich, damit er verstehen sollte dass er einfach Castiel sagen sollte, so wie die Jungs mich immer nannten. Doch sein Gesichtsausdruck reichte mir schon als Antwort, er wusste nicht mehr wie die Jungs mich nannten. "Warum nennt ihr mich eigentlich Castiel?" Sein Block erhellte sich und er zeigte mit dem Daumen nach oben. "Das interessiert hier jetzt niemanden." Lallerte Nick. "Castiel finde ich am besten." Sagte Marco und unauffällig hielt ich ihm den Daumen nach oben. Nick und Jeremy stöhnten auf. "Auch so ein Engelfreak." 'Freak', das sagten ja genau die Richtigen. "Juuuungs!" Warnend schaute ich in den Rückspiegel und beide oben schützend ihre Hände nach oben. "Du hast die beiden gut unter Kontrolle." Grinste Marco und ich nickt lachend. "Die beiden muss man unter Kontrolle haben, ansonsten haben die beiden wortwörtlich die Macht über dich." Er fing an zu schmunzeln und die restliche Fährt verlief schweigend. Ich fand es ganz nett mal nicht die einzige Person im Auto zu sein die nüchtern war. Nach wenigen Minuten kamen wir Zuhause an und Marco und ich stiegen aus. Keiner der beiden Jungs hatte gekotzt. Respekt! "Wollt ihr auch mal kommen?" Fragend schaute ich nach hinten auf den Rücksitz und sah, dass Jeremy am schlafen war und Nick kurz davor war. Marcos fragender Blick lag auf mir. "Was machen wir jetzt?" "Warte, ist ja nicht so als hätte ich darin keine Erfahrung." Grinsend holte ich aus dem Handschuhfach eine Wasserpistole. "Ich kenne mich damit aus, keine Sorge." Marco beobachtete mich schmunzelnd und lachen stellte ich mich in Position und schoss auf Nick und Jeremy los. Beide rissen ihre Augen weit auf und schauten mich geschockt an. "Sag mal spinnst du?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein aber wir sind Zuhause, also hopp! Raus aus dem Auto und ab ins Bett!" Knurrend stiegen beide aus, was allerdings auch gute 10 Minuten dauerte. Ich schaute kurz auf die Uhr und hätte es im Endeffekt doch lieber gelassen. Kurz vor Mitternacht. Ich würde die beiden sowas von Morgen umbringen! Und nach weiteren 10 Minuten waren wir sogar schon in unserer Wohnung. "Ich muss mal auf Toilette." Lallerte Jeremy und taumelte Richtung Badezimmer. Nick schaute mich hilfesuchend an und so gut wie es ging half ich ihm ins Zimmer zu kommen. Er ließ sich aufs Bett fallen und drehte sich auf den Bauch. Ich zog ihm noch seine Schuhe aus und schaltete seinen Wecker an. "Kannst du mir den Rest auch noch ausziehen?" Kam es gähnend von Nick und lachend schüttelte ich den Kopf. "Das kannst du vergessen und jetzt gute Nacht!" Marco stand im Türrahmen und schaute mich belustigend an. "Die Jungs können froh sein dich zu haben." Ich nickte und hatte für einen kurzen Augenblick selber die Zeit um mir meine Jacke und meine Schuhe auszuziehen. "Kann ich dir noch irgendwie helfen?" Ich schüttelte den Kopf und schaute Marco dankend an. "Danke dass du mitgekommen bist." Er winkte ab und lächelte mich an. "Wie gesagt ich halt meinen Wort und es war eigentlich ganz amüsant." Und genau in dem Moment kam es in lautes poltern aus dem Badzimmer. Oh nein Jeremy! Geschockt ging ich ins Bad und fand dort Jeremy vor. Liegend in der Badewanne. Nur mit Boxershorts. Auch er schaute mich geschockt an und hielt unseren Duschvorhang in der Hand. Ich zog meine Augenbrauen hoch und schaute ihn skeptisch an. "Was genau hattest du vor?" Marco der hinter mir stand fing an zu lachen. "Ich wollte duschen aber dann bin ich wohl ausgerutscht." "Du gehst jetzt nicht duschen! Du kannst von mir aus morgen früh duschen gehen aber jetzt gehst du ins Bett!" Er nickte und hielt mir seine Hand entgegen. "Hilfst du mir raus?" Seufzend ging ich zu ihm nahm seine Hand und wollte ihm raus helfen, doch der Witzbold zog mich in die Badewanne, in der schon Wasser war was mir allerdings erst dann auffiel. Ich kniff meine Augen zusammen und wartete darauf, dass ich ins Wasser fallen würde, doch ich spürte zwei Hände an meiner Hüfte und wurde gerade so noch davon abgehalten komplett nass zu werden. Marco zog mich hoch und schaute mich belustigend an. "Danke." Brummte ich und wandte mich wieder zu Jeremy. "Du kannst morgen dafür sorgen, dass dieser Vorhang wieder hängt und du kannst dich jetzt auch selbst darum kümmern irgendwie ins Bett zu kommen, ich bin nicht eure Mutter!" Ich ging aus dem Bad und hörte noch wie mir Jeremy hinterher rief "Aber die tollste Mitbewohnerin die es gibt!" Langsam schloss ich die Tür und schloss ebenfalls für einen kurzen Moment meine Augen. "Da war unsere WG von damals ja harmlos gegen." Schmunzelnd schaute ich ihn an. "Am Anfang fand ich es ja noch ganz lustig aber mittlerweile, wenn man selbst nüchtern ist, nervt es nur noch." "Da kann ich dich gut verstehen. Aber Nick scheint mir eher der ruhigere zu sein?" Ich schüttelte lachend den Kopf "Nein, sowohl nüchtern als auch betrunken ist er die größte Nervensäge. Aber so kennst du ihn auch nicht und du solltest beten, dass du ihn auch nie so kennen lernst!" Grinsend nickte er und ging in den Flur um sich seine Jacke wieder anzuziehen. "Dank für den unterhaltsamen Abend." ich verdrehte lachend meine Augen. "Wenn du so einen Abend öfters haben willst, können wir gerne tauschen." Er schüttelte den Kopf. "Nein danke, ich wohn nicht umsonst alleine." Er öffnete die Tür und schaute mich fragend an. "Bist du die Woche bei uns?" ich zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich noch nicht, ich bekomme morgen meinen Plan. Ich weiß nur, dass ich am Wochenende zu zwei Spielen muss aber dafür den Montag frei habe."

Und komischerweise konnte ich wirklich gut schlafen. Ich wurde von nichts und niemanden geweckt, was wirklich ein wunder war. Allerdings sah man beiden deutlich an, dass es ihnen nicht gut ging, als ich in die Küche ging und beide mit einer Tasse Kaffee am Tisch sahen und bei beiden die Augen kurz davor waren, sich zu schließen. "Guten Morgen!" quietschte ich mit übertriebener guter Laune. "Danke für gestern Abend." brummte Nick und selbst gefällig fing ich an zu grinsen. "Was hast du gesagt ?" "Maya!" knurrte er warnend und ich zwinkerte ihm zu. "Wie geht es euch beiden denn?" "Weißt du wo die Schmerztabletten sind?" fragte mich Jeremy und schaute mich hoffnungsvoll an. "Warum? Hast du Kopfschmerzen, weil du zu viel getrunken hast oder war deine Schlafposition nicht so bequeme?" "Gegenfrage. Was hatte Marco Reus hier zu suchen?" "Hätte ihr beiden euch nicht so abgefüllt, wüsstet ihr den Grund." "Los sag schon, wir haben sonst auch keine Geheimnisse." Ich nickte. "Richtig wir haben auch keine Geheimnisse voreinander aber wir hatten auch mal vor langer Zeit abgemacht, dass wir uns gegenseitig bescheid geben, wenn man noch etwas machen möchte, damit die anderen  beziehungsweise die andere nicht warten muss oder?" streng schaute ich beide an und beide nickten auch synchron. "Tut uns Leid Maya." beide schauten mich wie kleine Welpen an und ich stöhnte laut auf. Ich konnte den beiden einfach nicht böse sein. "Schon ok, aber ich verrate euch trotzdem nicht warum Marco hier war!"

Captain of my lifeWhere stories live. Discover now