Er packte mich an der Hüfte...

3.6K 144 14
                                    



Heute war der große Tag, heute war das Pokalfinale. Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt. Ich freute mich riesig auf das Spiel und konnte es kaum erwarten. Es war mein erstes 'großes' Spiel bei welchem ich sein würde und das ganze macht mich vielleicht auch leicht nervös. Vielleicht hatte ich nach diesem Spiel auch mal die Chance bei größeren Jobs dabei zu sein, zum Beispiel, wenn die Mannschaften für ein bis zwei Wochen ins Trainingslager fuhren. Darauf hätte ich nämlich auch mal Lust. Heute musste ich vor dem Spiel Thomas Tuchel interviewen und nach dem Spiel, je nach dem wer gewinnen würde, musste ich mir einen Spieler der Siegermannschaft herauspicken. Tatsächlich, hoffte ich mittlerweile, dass Dortmund gewinnen würde...ich wünschte es den Jungs. Auch das Interview mit Roman hatte gestern wirklich Spaß gemacht. Seitdem ich mich mit einigen aus der Mannschaft relativ gut verstand, und mich Roman sogar schon als eine Freundin sah, machten die ganzen Interviews sogar nochmal etwas mehr Spaß als wie sie es ohnehin schon taten. Heute gab es leider kein Frühstück auf mein Zimmer, was ich doch etwas schade fand. Aber natürlich fehlte das morgendliche klopfen nicht. Ich war gerade duschen und hatte mich angezogen, als es klopfte. Innerliche hoffte ich, dass es vielleicht doch das Frühstück war...aber es waren meine zwei liebenswerten Mitbewohner. "Guten Morgen Bienchen!" Nick ließ sich aufs Bett fallen und schaute mich grinsend an. "Heute kein Frühstück von deinem Lover?" Ich verdrehte meine Augen und fing an mir meine Haare zu einem Zopf zu flechten. "Könnt ihr mir vielleicht mal einen Tag damit nicht auf die Nerven gehen?" Jeremy stellte sich neben mich und umfasst mein Gesicht mit seinen Händen. Automatisch schaute ich ihm tief in die Augen und ließ aus schreck meine Haarbürste fallen...damit hatte ich nicht gerechnet. "Im Ernst Maya, willst du es dir selber nicht eingestehen oder merkst du es einfach nicht? Du hast es voll auf Marco abgesehen." Er sprach mit fester Stimme und löste seinen Blick nicht eine Sekunde von mir. "Er hat recht Maya!" kam es von Nick. Und ich seufzte laut. Ganz unrecht hatten da beide leider nicht. "Müssen wir jetzt darüber reden?" Jeremy ließ mein Gesicht los und lächelte mich sanft an. "Nein, aber es ist schön, dass du es dir endlich mal eingestehst. Und ich beziehungsweise wir sind auch stark der Meinung, dass Marco auch nicht so abgeneigt von dir ist...ich meine, er wollte dich auf ein Date einladen, er saß bis in die Nacht mit dir hier um den Artikel zuschreiben, der ihm eigentlich völlig egal sein könnte, er hat dir angeboten mit zu ihm zu kommen, als der liebe Herr hier meinte besoffen bei dir aufzutauchen" er nickte rüber zu Nick, welcher direkt schämend auf die Bettdecke starrte....man merkte Jeremy noch an, dass er immer noch leicht sauer auf Nick war, aber ich konnte es ihm auch nicht verübeln. "Und er hat dir gestern Morgen Frühstück aufs Zimmer bestellen lassen...ich weiß du willst nicht darüber reden und du hast über deine Gefühle noch nie wirklich gerne mit uns geredet, was ich nebenbei gesagt nicht verstehen kann, aber mal ganz im Ernst Maya, wenn es Marco Reus nicht auch auf dich abgesehen hat, dann fresse ich einen Besen!" Ich fing an zu lachen und boxte Jeremy gegen seine Schulter. Und er hatte indirekt Nick einen neuen Job besorgt. Ich hatte gestern noch mit Nick alleine gesprochen und konnte mich irgendwie herausreden und hatte nicht erwähnt, dass mir Marco von dem Job erzählt hatte. Ich wusste, dass ich so Nick zwar anlog, aber er würde es sich selbst nie verzeihen, wenn er wüsste, dass Marco weiß, dass er seinen Job verloren hatte. Dafür kannte ich ihn schon zu gut. "Was wollte ihr beiden eigentlich hier?" "Wir wollten dich zum Frühstück abholen, nachdem Frühstück sehen wir dich ja bis zum Anpfiff nicht mehr." Das stimmte, das war das negative an diesem Tag. Nachdem Frühstück ging es direkt für uns zum Stadion und dann wurde alles vorbereitet und geprobt...an so einem wichtigen Spiel durfte ja natürlich nichts schief gehen und dann gegen 18 Uhr geht es dann ab in die Maske. Darauf hatte ich absolut keine Lust. "Erinnere mich doch nicht daran." Ich packte meine Tasche zusammen und machte mich mit den beiden auf den Weg zum Frühstücksraum. Und natürlich waren die Jungs von Borussia Dortmund gerade auch am Frühstücken. "Ich würde jetzt gerade so gerne etwas sagen, aber ich lasse es dir zu liebe heute mal bleiben." warnend schaute ich zu Nick, als er mich breit grinsend anschaute. "Ich finde es ja wirklich sehr bewundernswert, dass die meisten der Spieler dich direkt wahrnehmen, wenn du den Raum betrittst." Ich verdrehte meine Augen und schaute genervt zu Jeremy. "Ich dachte wir reden heute mal nicht über die Fußballspieler? Es reicht mir schon, dass ich mich nach dem Frühstück den restlichen Tag mit ihnen beschäftigen muss und zudem übertreibst du auch!" "Achja? davor, dass wir gerade mal vielleicht eine Minute an unserem Tisch sitzen, winken dir aber schon viele zu." Verwirrt schaute ich zu dem Tisch, an den die ganzen oder zumindest die meisten Spieler saßen und tatsächlich hatte sich fast die Hälfte zu mir umgedreht und Roman, Mario, Julian und André winkten mir grinsen zu. Zaghaft winkte ich zurück und wendete meinen Blick von ihnen ab. "Die sind bekloppt." Mit diesem Satz stand ich auf und ging zum Buffet. Ich sah gerade zu, wie der dringend notwendige Kaffee in meine Tasse lief, als mich jemand antippte. Ich könnte um 100€ wetten, dass es zufälligerweise einer von den Fußballern war. "Guten Morgen." Marco. Als ich allerdings seine Stimmte hörte, musste ich automatisch lächeln. Um Gottes Willen, was war denn los mit mir? "Morgen." gab ich grinsend zurück und richtete meinen Blick von dem Kaffee auf Marco. "Ich wollte mich mal erkundigen wie es Nick geht?" Ich zuckte mit den Schultern. "Wir drei hatten gestern ein Krisengespräch und ich denke mal Nick hat es verstanden, dass er sich nicht jeden Abend volllaufen lassen kann." Zufrieden nickte er. "Und was hat er zu dem Jobangebot gesagt?" "Ich denke, wenn wir wieder zu Hause sind, wird er sich auf die Stelle bewerben aber nur damit du Bescheid weißt, er weiß nicht, dass du daran beteiligt bist." verständnisvoll nickte er. "Ich denke mal er kann sich auch nicht daran erinnern, dass ich weiß, dass er seinen Job verloren hat?" Ich schüttelte meinen Kopf und nahm meine Tasse Kaffee, welche mittlerweile voll war. "Ich gehe mal zurück, ich muss meinen Kaffee genießen, solange er noch warm ist." grinsend deutet ich auf meinen Kaffee. "Dann will ich die Madame nicht auf ihren Kaffee warten lassen." "Falls wir uns heute nicht mehr sehen. wünsche ich euch viel Glück." Marco fing an zu lachen. "Ist da also doch plötzlich einer Dortmund Fan geworden?" ich schüttelte den Kopf. "Nein, ihr habt nur Sympathiepunkte bei mir gesammelt" Grinsend schaute ich zu Marco. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht." herausfordernd schaute mich Marco an, doch ich verdrehte nur lachend meine Augen. Oh nein auf eine Diskussion würde ich mich jetzt nicht einlassen, ich brauchte meinen Kaffee! "Ich werde es den anderen auch ausrichten!" Wir wandten uns beide zum Gehen, als mir noch was einfiel. "Ach und Marco..." fragend drehte er sich um. "Ich habe mein Frühstück heute Morgen vermisst." Seine Lippen formten sich zu einem schmunzeln. "Wenn wir heute gewinnen, bekommst du morgen das beste und größte Frühstück was du jemals gesehen hast." Da würde ich ihm beim Wort nehmen.

Captain of my lifeWhere stories live. Discover now