Lachen oder weinen

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Nachdem ich die Teller weggebracht hatte, ging ich zu Marco ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen. Diese Couch war so unglaublich bequeme, wir brauchten bei uns zu Hause auch dringend mal eine Neue. "Danke." Marco lächelte mich von der Seite dankbar an und ich schüttelte den Kopf. "Das war selbstverständlich." "Sollen wir Stranger Things weiter schauen?" Marco nahm die Fernbedienung und schaute mich fragend an. Stimmt, wir hatten ja zusammen Stranger Things angefangen zu schauen. Lächelnd nickte ich. Wir schauten eine Folge, ohne dass irgendeiner von uns etwas sagte. Es war nicht unangenehm...es war beruhigend und ich fühlte mich tatsächlich, obwohl ich hier das erste Mal war, sehr wohl. Es kam selten vor, dass ich mich direkt auf Anhieb wohl fühlte, aber hier bei Marco tat ich es. "Du hast jetzt auch Urlaub?" Ich nickte und fing an zu grinsen. Ich freute mich so sehr meine Eltern und meinen Bruder wieder zu sehen. Ich hatte sie jetzt 6 Monate nicht mehr gesehen. "Ja, endlich. Am Dienstag fliege ich mit den beiden Jungs zu meine Familie nach Spanien." "Wie lange bleibt ihr da?" "Leider nicht lange, am Samstag fliegen wir schon wieder zurück aber zum Glück habe ich danach noch eine Woche frei. Fliegst du in den Urlaub? Also ich meine geht das mit deiner Verletzung?" Marco zuckte mit den Schultern. "Da ich morgen operiert werden, muss ich mich sicherlich erstmal ein, zwei Woche ausruhen und dann könnte ich theoretisch in den Urlaub fahren beziehungsweise fliegen...aber mal abwarten vielleicht habe ich ja auch gar keine Lust auf Urlaub." Mit einem gezwungenen Lächeln schaute er mich an. Innerlich schlug ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ich hatte ganz vergessen, dass er ja noch operiert werden musste. Da sah man mal wieder, wie wenig Ahnung ich eigentlich von Sachen hatte, die Abseits von Spielfeldrand passierten. "Brauchst du jemanden der dich morgen ins Krankenhaus bringt?" Er schaute mich dankend an, schüttelte jedoch mit dem Kopf. "Ist echt nett von dir, aber meine Eltern bestehen wortwörtlich darauf, mich morgen ins Krankenhaus zu fahren." Ich nickte verständnisvoll. Konnte ich mir gut vorstellen, würde ich mich so schwer verletzen, würden meine Eltern sofort aus Spanien angeflogen kommen und erst dann wieder zurück nach Spanien fliegen, wenn ich wieder zu 100% gesund wäre. "Aber dann melde dich morgen bei mir, wenn du aus der OP raus bist, versprochen?" schmunzelnd nickte er. "Ja, versprochen! Aber mal ein anderes Thema, ich habe nämlich wenig Lust über meine Verletzung zu reden." "Kann ich verstehen, Sorry." gespielt sauer schaute er mich an woraufhin ich anfangen musste zu lachen. Stimmt, ich sollte mich ja nicht mehr entschuldigen. "Was musst du eigentlich machen, wenn keine Bundesliga beziehungsweise auch keine Länderspiele sind? Also gehst du auch zu Testspielen oder Freundschaftsspiele oder sitzt du dann nur im Büro rum?" "Ich fahre oft zu Testspielen oder zu Freundschaftsspielen aber dieses Jahr, darf ich bei einem Verein sogar mit in das Trainingslager, zwar nur eine Woche von den zweien aber besser als gar nichts." breit grinste ich ihn an. Ich freute mich tierisch darauf eine Woche mit in das Trainingslager fahren zu können. „Weißt du denn schon mit welcher Mannschaft du fahren darfst?" er wirkte tatsächlich interessiert an meinen Job, so etwas kannte ich um ehrlich zu sein gar nicht, denn zum Beispiel Jeremy und Nick wussten mittlerweile wie mein Job ablief und Jess arbeitete mit mir zusammen...wäre blöd, wenn sie dann nicht wissen würde wie mein Job ablief. „Nein, das werde ich erst nach meinem Urlaub erfahren aber ich bin ehrlich, ich hoffe es wird Borussia Dortmund, ich meine Ihr fliegt nach Asien! Ihr habt mit Abstand das beste Ziel von allen Mannschaften." Marco fing an zu schmunzeln „Ich weiß was du meinst, ich wäre auch sehr gerne mit geflogen aber das wird wahrscheinlich nichts." Oh Mist, das nächste Fettnäpfchen. Vielleicht sollte ich einfach meinen Mund halten.

Ich blieb noch ungefähr eine Stunde bei Marco. Wir quatschten über vieles, zum Beispiel über unsere Familien, er war genauso ein Familienmensch wie ich, nur hatte er es gut, denn seine Familie wohnte ungefähr 20 Minuten von ihm entfernt. "Ich muss langsam mal wirklich los, sonst drehen mir Nick und Jeremy den Hals um." Mein Akku von meinem Handy war leer und ich wollte gar nicht wissen, wie oft die beiden mich versucht haben anzurufen beziehungsweise wie viele Nachrichten ich von ihnen haben würde. Natürlich hatte ich ihnen nicht gesagt wo ich war aber genau das, würde gleich ihre erste Frage sein. Er brachte mich noch zur Tür und umarmte mich feste. "Melde dich, wenn du Zuhause angekommen bist ok?" Ich nickte. "Und du meldest dich morgen vor deiner OP und vor allem nach deiner OP." lachend nickte er und so machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Captain of my lifeNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ