#5. Unusual Feelings

53 4 0
                                    

Pov Namjoon

Ich fuhr mit dem Auto auf den Hinterhof meines Hauses und parkte ihn dort. Der Wagen gehörte meinem Vater, aber er benutzte ihn kaum, da es sein Zweitwagen war und nach meinem Führerschein, gab er mir die Schlüssel. Er benutzte dieses Auto nur in Notfälle, wenn sein anderes zum Beispiel in die Werkstatt musste. Es ist also praktisch meiner. Ich stieg aus dem Wagen, warf mein Rucksack über die Schulter und ging ins Haus. Meine Eltern waren beide in der Küche. Mein Vater saß am Tisch, trank eine Tasse Tee und las in der Zeitung, während meine Mutter das Essen zubereitete. "Du bist aber schon früh zuhause, Vater." ,bemerkte ich verwundert. Normalerweise war er immer bis spät abends am arbeiten. Ihm gehörte mit meinem Großvater zusammen eine berühmte Firma. Mein Vater brachte praktisch das ganze Geld ins Haus und meine Mutter kümmerte sich stets um den Haushalt. Klingt ziemlich altmodisch, aber wir waren zufrieden so. Uns fehlte es an nichts. Wir hatten viel Geld, konnten uns alles leisten, dank meinem Vater der sich immer um alles kümmerte. "Heute war nicht viel für mich zutun, also hat mich dein Großvater praktisch gezwungen mir den rest des Tages frei zu nehmen. Wie war es in der Schule Sohn?" ,seine Stimme klang ermahnend, so wie immer. "Genauso wie sonst auch." Ich legte meine Tasche ab und zog meine Jacke aus. Mein Vater legte daraufhin die Zeitung bei Seite und seufzte leicht genervt. "Also noch keine Besserung in Sicht. Zu was bist du eigentlich gut?" Ich antwortete ihm nicht auf diese Frage, denn ich war schon daran gewöhnt, dass er so aufziehend zu mir war. "Jetzt ist aber gut Männer! Lasst uns erstmal was essen, ihr habt sicher Hunger." ,mischte meine Mutter sich ein und verteilte das Geschirr auf den Tisch. Ich half ihr dabei. Meine Mutter war genauso streng wie mein Vater, wenn es um die Schule und meiner Zukunft ging, aber sie war einfühlsamer und hatte mehr Verständnis. Nachdem alles gedeckt war, fingen wir an zu essen. Mein Handy vibrierte mehrmals hintereinander. Als ich kurz nachschaute, sah ich das Jungkook eine neue Nummer in die Gruppe hinzugefügt hatte und schrieb 'Das ist Taehyungs Nummer'. Taehyung hieß er also. "Leg das Handy weg, wir Essen!" ,meckerte mein Vater, worauf ich kurz zusammenzuckte und das Handy danach wieder in meine Hosentasche schob. "Ich treffe mich später noch mit ein paar Freunden." ,erklärte ich meinen Eltern, während ich mit den Stäbchen im Essen herumwühlte. Mein Vater schüttelte daraufhin lachend den Kopf. "Anstatt zu lernen verbringst du deine Zeit mit irgendwelchen Leuten auf der Straße." Ich schaute genervt zu ihm rauf. "Es sind meine Freunde, Vater. Was ist schon dabei?" Er ignorierte meine Frage jedoch.
Nach dem Essen ging ich rauf auf mein Zimmer um mich umzuziehen.

Pov Taehyung

Als ich zuhause ankam, war es still. Mein Vater war noch nicht zuhause. Ich seufzte und legte meine Sachen ab. Plötzlich spürte ich mein Handy vibrieren und ich nahm es aus meiner Tasche. Jungkook hat mich schon in die Chatgruppe hinzugefügt und teilte uns das Restaurant mit, indem wir uns treffen sollten. Es schien etwas weiter weg zu sein und ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht so gut aus. Außerdem hatte ich auch kein Auto und mein Vater würde sicherlich bis spät abends arbeiten. Ich sah das als gute Ausrede um dem Treffen abzusagen und teilte es in der Gruppe sofort mit. Gedanklich hatte ich das ganze schon abgehakt, doch wenige Minuten später bekam ich eine Antwort aus der Gruppe von Hoseok. 'Wir haben alle kein Auto und wohnen in der Nähe. Aber Namjoon hat eins, der holt dich bestimmt ab!' Mein Herz blieb für eine Sekunde stehen. Nein bitte nicht. Ich wollte niemanden wissen lassen wo und unter welchen Umständen ich lebte und erst recht nicht Namjoon. Sie würden mich nur verurteilen und es dann der ganzen Schule weiter erzählen. Das würde nur nerven. Oder noch schlimmer, sie würden mich bemitleiden und mir irgendwelche Sorgen vorspielen. Bevor ich überhaupt ablehnen konnte, kam auch schon eine Nachricht von Namjoon. 'Kein Thema. Schick mir deine Adresse privat'. Und wieder blieb mein Herz stehen. Scheisse und was jetzt ? Ich fasste meinen Mut zusammen und schrieb Namjoon privat an. 'Das musst du nicht tun, danke.' Ich war nervös und meine Hände schwitzten. Was war nur los mit mir?
Aufeinmal klingelte mein Handy, ich bekam einen Anruf. Namjoon. Warum ruft der mich denn jetzt an ? Ich atmete tief aus und versuchte meine Aufregung und alles andere in mir zu verdrängen und ging ran. "Hör mal.." ,seine Stimme war tief und beruhigend, "..ich glaube wir hatten einen schlechten Start. Das was auf'm Schulklo passiert ist tut mir leid ok? Und glaub mir, so schnell entschuldige ich mich nicht bei jemanden." Ich hielt kurz inne und versuchte die Wörter in meinem Kopf zu realisieren. Er entschuldigte sich doch tatsächlich bei mir. Das hätte ich nicht erwartet. "Schon gut." ,antwortete ich leise. "Dann sag mir wo du wohnst, ich hol dich ab und kann dich auch gerne wieder nach hause bringen am ende des Tages." Ich schluckte. Notgedrungen erklärte ich ihm meine Adresse und er legte kurz danach mit einem 'Alles klar, bin in 10 min da' auf. Jetzt war es zuspät um noch abzusagen. Er würde in wenigen Minuten erfahren, das ich arm war und in einer abgelegen Gegend hauste. Ich zog mich schnell um, hinterließ meinem Vater eine Notiz und verschwand schnell aus dem Haus. Ich wollte nicht das Namjoon hier anklingelt und meine Wohnung auch noch von innen sehen würde. Ich wartete ein paar Meter von meiner Haustür entfernt, bis plötzlich ein schwarzer, großer und teurer Wagen auf der anderen Straßenseite parkte. Namjoon stieg aus und ging auf mich zu. Dabei musterte er skeptisch die Gegend. Das war mir total unangenehm. Ich wusste nicht was in seinen Gedanken vorging, aber ich würde es sicherlich gleich erfahren mit einem dummen Spruch oder dergleichen. Er sah undefinierbar in meine Augen und gab mir die Hand zur Begrüßung. "Können wir?" Ich sah ihn daraufhin verwirrt an. Das war alles ? Kein Kommentar ? Das verwunderte mich etwas, aber das konnte ja alles noch kommen. Ich nickte und folgte ihm in sein Auto. Wir schnallten uns an und blieben eine Weile still im Auto sitzen. Er schaute wortlos einige Sekunden aus dem Fenster und sah mich dann an. Na also, jetzt würde es kommen. "Alles in Ordnung mit dir Kleiner?" ,seine Stimme klang ruhig und fürsorglich. Ganz anders als vor ein paar Stunden auf der Schultoilette. Er war wie ausgewechselt irgendwie. Aber vielleicht ist das ja sein wahrer Charakter und er hatte heute einfach nur einen schlechten Tag oder war gereizt. Ich wusste nicht was ich auf der Frage antworten sollte, geschweige denn wie ich sie verstehen sollte. Also sah ich ich nur wortlos aus dem Fenster. Ich hörte ihn seufzen. "Wir werden heute sicher viel spaß haben." ,zwinkerte er mir zu und kurz danach startete er den Motor und fuhr los.

You're my drug~ VKook/VmonWhere stories live. Discover now