#6. Mental Breakdown

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Pov Taehyung

Mein Herz raste als ich zuhause ankam. Die mehrmaligen Versuche, mein Vater übers Handy zu erreichen scheiterten. Nervös versuchte ich mit dem Schlüssel die Wohnungstür zu öffnen und stürzte kurz danach hinein. Ich blieb abrupt stehen, als ich mein Vater auf den Boden sitzen sah. Mehrere Bier -und eine halbleere Whiskeyflasche standen um ihn herum. Er sah fertig und verheult aus und überall stank es nach Alkohol. Als er mich bemerkte, rief er meinen Namen und versuchte aufzustehen, aber viel zu Boden, woraufhin ich zu ihm rannte und ihn stützte. "Tae...ich...ich bin ein schlechter Vater...bitte verzeih mir..ich...wollte nicht.." ,seine Stimme klang verheult und er nuschelte. "Was ist passiert Vater ? Warum hast du wieder getrunken ?" ,fragte ich besorgt. Daraufhin ließ er seinen Kopf sinken und legte beide Hände auf meine Schultern. Wir saßen gekniet voreinander. "Da war dieser Penner... im Restaurant. Dieser blöde Wichser !!" Er wurde lauter und aggressiv. "Beruhige dich, bitte.." ,versuchte ich ihn zu besänftigen. "Er...er hat mich provoziert und mich beleidigt...das wollte ich nicht mit mir machen lassen!" Er schluckte auf. "Also hab ich ihn eine verpasst...aber er hörte nicht auf! Blöder Penner! Ich hab ihn gehauen..auf die Fresse, mehrmals...dieser scheiss..." Er winkte hin und her. Ich nahm seine beiden Handgelenke und versuchte in Augenhöhe mit ihm zu kommen, da sein Kopf noch nach unten hing. "Vater schau mich an. Was ist dann passiert ? Rede mit mir!" Er fing an zu schluchzen und Tränen liefen ihm über die Wangen. "Der Chef hat mich rausgeschmissen...ich bin nichtmal eine Woche da und schon verkacke ich alles, ich bin so doof.. zu nichts nutze..." Er hob den Kopf und sah mich an. Seine Augen waren rot vom heulen. "Es tut mir so leid Tae... ich bin ein grausamer Vater, ich habe versagt.. ich... ich kann nicht.. ich kann nicht ohne deine Mutter.. ich schaff..das einfach nicht...i-ich kann nicht.." Seine Stimme wurde immer leiser und er ließ den Kopf verzweifelt wieder sinken. "Hör zu Vater, ich besorg mir wieder einen Job ok ? Ich muss nicht in die Schule gehen. Du hast nicht versagt, ich helfe dir schon. Wir schaffen das zusammen ok ?" Ich versuchte ihn irgendwie zu beruhigen, aber es bewirkte nicht wirklich was. Seine nächsten Worte versetzten mir einen Stich ins Herz. "Nein..nein...du hasst mich. Mein eigener Sohn hasst mich. Ich merke es jeden Tag. Du verabscheust mich und gibst mir die Schuld an Mamas Tot.. ich bin schuld..." Er hielt sich die Hände vor's Gesicht, wippte vor und zurück und weinte immer stärker. "Nein Vater, nein! Hör auf das zu sagen, ich hasse dich nicht. Bitte beruhige dich, bitte!" Ich nahm ihn in den Arm. Dann hörte ich ihn nur noch flüstern. "Es tut mir leid mein Sohn, es tut mir leid. Du bist alles was ich hab..ich hab dich enttäuscht, schon wieder. Ich bin schlecht für dein Leben. Ich bin schlecht." Ich versuchte stark zu sein und hielt ihn die ganze Zeit fest. Er weinte sich an meiner Schulter aus und wir saßen eine ganze Weile so auf dem Boden.

Nach ungefähr einer halben Stunde, habe ich es irgendwie geschafft ihn dazu zu bringen sich ins Bett zu legen und er schlief ein. Ich sammelte in der Küche die leeren Flaschen ein und räumte auf. Als ich nach draußen zu den Mülltonnen lief um die Tüten wegzuschmeißen überkam mich eine Wut der Verzweiflung, die ausbrach. Ich trat gegen die Mülltonne, die daraufhin umfiel. "Fuck!!" Ich trat mehrmals auf sie und die Mülltüten ein, die nach dem Umsturz herausgefallen sind. Danach lief ich in mein Zimmer, schloss die Tür und setzte mich aufs Bett. Ich winkelte meine Beine an, umklammerte meine Knie, legte meine Stirn auf sie ab und fing an still und leise zu weinen. Es war so klar. Nach langer zeit ließ ich mich endlich mal wieder auf Spaß ein und schon passierte die nächste Enttäuschung. Ich hätte es wissen müssen. Jetzt verlor mein Vater wahrscheinlich noch sein Job und wir mussten wieder umziehen. Das wars wohl mit dem tollen Neuanfang. Wieso ließ ich mich überhaupt wieder auf solche Gefühle ein. Ich hätte von Anfang an jeglichen Kontakt vermeiden sollen. Ich legte mich hin und krümmte mich im Bett zusammen. Ich weinte lange. Bis ich irgendwann einschlief.

Pov Namjoon

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker nicht, weil es Samstag war. Ich hatte jedoch in der ganzen Nacht kein Auge zu gekriegt, da ich die ganze Zeit an Taehyung denken musste und an die Situation, die gestern passiert war. Es war alles so schön, doch dann wurde er wie von der Tarantel gestochen nervös und lief davon. War es wegen mir ? Ich versuchte gestern mehrmals ihn zu erreichen aber vergebens. Ich seufzte und starrte die Decke an. Ich werde heute zu ihm fahren und schauen ob alles in Ordnung ist. Ich blieb mehrere Minuten still und nachdenklich liegen, bis ich mich dann doch dazu aufraffte aufzustehen und mich fertig zu machen, nachdem ich die Uhrzeit sah. 12:43. Ich lief ins Bad, zog meine Klamotten aus, schmiss sie auf dem Boden und stieg in die Dusche. Ich ließ das heiße Wasser längere Zeit über meinen Körper laufen und schloss die Augen.

You're my drug~ VKook/VmonWhere stories live. Discover now