#16. I Love You

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Pov Taehyung

Es war schon spät am Abend und Kookie war immernoch nicht nach Hause gekommen. Erreichen konnte ich ihn auch nicht, da er sein Handy hier liegen gelassen hatte und meins war sowieso kaputt, dank Namjoon. Ich lief nervös hin und her. Es war alles wiedermal meine Schuld. Ich hatte das Gefühl, dass ich seit ich hier bin jeden nur Schwierigkeiten bereite. Hätte ich auf Namjoons Warnung gehört und es nicht noch darauf angelegt, dann würde er jetzt nicht im Krankenhaus liegen und wenn ich Kookie keine Hoffnungen gemacht hätte, dann wäre er jetzt hier bei mir und nicht irgendwo draußen. Wenn ich bloß gewusst hätte, was er für mich fühlt. Dann hätte ich das gar nicht zugelassen. Wer weiß wo er war. Ich machte mir die ganze Zeit Sorgen und wollte nicht einfach so tatenlos rumstehen und auf ihn warten. Wo könnte er hingegangen sein ? Ich dachte gründlich darüber nach und aufeinmal fiel mir nur ein Ort ein, wo er hätte sein können oder zumindest gewesen war. In unserer 'Auseinandersetzung' ging es um Namjoon. Vielleicht war er daraufhin bei ihm und er wusste dann womöglich auch wo Kookie jetzt sein würde. Ich zog mir meine Jacke an und lief hektisch zur Haustür. Als ich sie aufriss blieb ich abrupt stehen und mir blieb der Atem weg, als ich die Person sah, die mir gegenüber stand. "N-Namjoon ?" Er stützte sich mit einer Hand gegen den Türrahmen und mit der anderen hielt er die Wunde an seinem Bauch. Er sah aus als hätte er sich überanstrengt. "Ist Kookie hier ?" ,fragte er monoton und sein Blick fiel suchend in die Wohnung. "Nein, also.. ich wollte ihn gerade suchen. Warum ? Ist was vorgefallen ? Warum bist du überhaupt schon aus dem Krankenhaus ??" Ich war total verwirrt und löcherte ihn mit Fragen, die alle nacheinander durch meinen Kopf flogen. Er lehnte sich erschöpft mit den Rücken gegen die Wand, legte seinen Kopf in den Nacken und seufzte. "Namjoon. Warum bist du hier ?" ,meine Stimme klang ernst und man hörte heraus, dass ich sofort eine Antwort haben wollte. Er schaute mich daraufhin kurz an, schubste mich bei Seite und gewährte sich selbst Einlass in die Wohnung. "Lass mich rein ich muss mich erstmal setzen." Er lief gezielt aufs Sofa zu und setzte sich vorsichtig hin. Ich schloss die Tür, verschränkte meine Arme vor die Brust und folgte ihm. Ich sah erwartend auf ihn herab und er stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab und faltete die Hände vor seinem Mund zusammen. Er sah mich dabei jedoch nicht an. "Tae.." Mir versetze es eine Gänsehaut, wenn er meinen Namen sagte. "Kookie war bei mir gewesen und hat mich provoziert." Es klang so als würde er gerade versuchen sich für irgendwas zu rechtfertigen.
"Und weiter ?"
"Er hat mir etwas erzählt, woraufhin ich ausgerastet bin."
"Was heißt ausgerastet ? Was hast du getan ?"
"Ich hab ihn geschlagen."
Mein Herz blieb stehen und ich schluckte. Ich schaute ihn an, als hätte er gerade einen schlechten Witz erzählt. "Ist das dein ernst Namjoon ? Was ist los mit dir ?! Wo ist er jetzt und wie geht es ihm ??" Er warf mir einen undefinierbaren ernsten Blick zu. "Da meine Wunde wegen ihm nochmal nachgenäht werden musste, kann es ihm so schlecht wohl nicht gehen." Seine Stimme klang vorwurfsvoll und gereizt. Er wandte seinen Blick ab und lehnte sich zurück. "Ich frage mich nur, wo er jetzt ist, wenn nicht hier." Ich fuhr mir durch die Haare und stieß einen verzweifelten Seufzer aus. Dann bemerkte ich wie Namjoon meinen Körper wortlos musterte und mir danach in die Augen sah. "Wie geht es deinen Verletzungen ?" Ich hob daraufhin eine Augenbraue, da ich mit dieser Frage nicht gerechnet hatte.
"Interessiert dich das wirklich ?"
"Würde ich sonst fragen ? Was glaubst du eigentlich warum ich hier bin ?"
"Keine Ahnung ehrlich gesagt. Wieso ?"
"Weil es mir verdammt nochmal leid tut ok ?! Ich wollte dir das sagen und Kookie auch. Denkst du mir ist das wirklich scheiß egal wie es dir geht ?? Und das ich keine Schuldgefühle habe, für das was ich getan habe ?? Es frisst mich innerlich auf ok ?!"
Er hielt sich seine Hände gegen die Stirn und atmete verzweifelt aus. Er konnte anscheinend nicht mehr weiter sprechen, da sonst alles in ihm hoch kommen würde. Ich setzte mich neben ihm aufs Sofa und schaute zu Boden. "Warum hast du mich dann weggeschickt ? Ich dachte du willst mich nicht mehr sehen." Meine Stimme klang ruhig und ich spielte nervös mit meinen Fingern. Er seufzte leise und sah mich an. "Das war auch mein ernst. Ich wollte mich bei dir und Kookie entschuldigen, was das mindeste ist, denke ich, aber fern halten solltest du dich trotzdem von mir. Ich bin nicht gut für dich, dass solltest du gemerkt haben." Ich sprang daraufhin auf und stellte mich vor ihm hin, sodass er zu mir aufsehen musste. "Also bist du nur hier um dein eigenes egoistisches Gewissen zu beruhigen und denkst damit ist dann alles getan ??!" ,schrie ich ihn vorwurfsvoll an, woraufhin er die Augen verdrehte, aufstand und mir ernst in die Augen sah. "So ist es nicht, Kleiner. Mir fällt es genauso schwer, wie dir, aber es ist das beste so. Ich denk dabei an dich ok ? Damit ich dir niewieder weh tun kann." Seine Worte versetzten mir ein Stich ins Herz und ich hätte auf der Stelle losheulen können. Das konnte er doch nicht wirklich ernst meinen. Er konnte mich doch nicht einfach so im Stich lassen. Sein Blick fiel zu Boden und er atmete leise aus. "Außerdem hast du jetzt Kookie an deiner Seite. Er wird dich sicherlich so behandeln wie du es verdienst." Jede Faser meines Körpers zuckte zusammen, als ich diese Worte zu hören bekam und es verschaffte mir eine Gänsehaut. Er schlenderte an mir vorbei und ich blieb einige Sekunden wie erstarrt stehen und musste das erstmal sacken lassen. Während er die Tür halb geöffnet hatte, drehte ich mich ruckartig zu ihm um.
"Warte! Wo willst du hin ?!"
"Ich werde Kookie suchen und dann nach Hause gehen."
"Spinnst du ?! In deinem Zustand machst du gar nichts. Ich bring dich ins Krankenhaus und um Kookie kümmere ich mich schon!"
"Tae, ich geh nicht zurück ins Krankenhaus. Ich kann mich genauso gut auch zuhause auskurieren. Das geht schon klar."
"Von wegen! Du bist da einfach abgehauen oder ? Ich bring dich da jetzt wieder hin."
Daraufhin zog ich meine Jacke an und wollte raus, doch er packte mich an meinem Hals und stieß mich gegen die Wand. Jede Bewegung zog an seiner Wunde, was man ihm deutlich ansah. Mir ging es jedoch auch nicht besser, als ich erneut auf meine Wunden knallte und ich schrie auf. "Was hast du an fern halten nicht verstanden ?" Sein Blick durchbohrte mich und sein Ton war bedrohlich. Ich schaute ihn daraufhin mit dem selben finsteren Blick an und packte ihn an seinem Arm, mit dessen Hand er mir leicht an die Kehle drückte, sodass ich jedoch noch Luft bekam und ich drückte ihn grob von mir weg, woraufhin er zusammenzuckte. "Deine Wunde macht dich schwach, also hör auf den starken zu markieren. Du gehst wieder zurück ins Krankenhaus, ich bringe dich dahin und danach brauchst du von mir aus niewieder mit mir reden." Meine Stimme klang tief und ernst. Das war das erste mal, dass ich mich gegen ihn auflehnte und es war ein gutes Gefühl. Er war leicht schockiert über meine Reaktion, doch dann lächelte er schelmisch. "Du nutzt also meine Schwäche aus, um mir Befehle zu erteilen ? Der Schüler lernt also schnell von seinem Meister." Seine Worte gingen mir durch die Haut. Ich lief wortlos durch die Tür und hielt sie demonstrativ auf, damit er mir folgte. Dies tat er dann auch.

Wir mussten langsam laufen, da es sonst an seiner Verletzung zerrte. Wir liefen stumm nebeneinander her und mein Blick lag den ganzen Weg lang auf dem Boden. Plötzlich blieb er stehen und stützte sich an einer Laterne ab. "Alles ok ?" ,fragte ich besorgt. "Ich brauch nur kurz ne Pause." ,winkte er daraufhin ab. Ich seufzte leise und ging auf ihn zu.
"Komm ich stütze dich den restlichen Weg."
"Schon gut. Ich schaff's allein."
Ich warf ihm daraufhin einen skeptischen Blick zu und hob eine Augenbraue. Er musterte meinen Gesichtsausdruck und stöhnte daraufhin genervt. Dann legte er seinen Arm um meinen Hals, ich meinen um seine Hüfte und wir liefen vorsichtig weiter. Mein Herz raste, als ich ihm so nah war. Ich spürte seine Wärme und sein Eigengeruch umspielte meine Nase. Ich wollte ihm am liebsten gleich wieder um den Hals fallen und ihn küssen, doch das würde wahrscheinlich nie wieder passieren.
Am Krankenhaus angekommen, drückte er sich von mir weg. "Von hier aus schaff ich es allein. Machs gut." Er lief ohne mich anzusehen in Richtung Eingang, doch ich hielt ihn auf. "Namjoon!" Eine Sache ging mir die ganze Zeit nicht aus dem Kopf. "Du würdest niemanden ohne Grund schlagen. Was hat Kookie gesagt, dass du wieder so ausgerastet bist ?" Er blieb erstmal eine Weile stumm stehen, drehte sich dann zu mir um und schaute mir tief in die Augen. "Er hat mir unter die Nase gerieben was zwischen euch beiden gelaufen ist." Seine Stimme klang monoton und sein Gesichtsausdruck kühl. Ich runzelte daraufhin die Stirn und schluckte. Er wusste also, dass wir uns geküsst hatten und daraufhin hat er auf ihn eingeschlagen. Das hieße ja, dass ich ihm wirklich nicht so egal sein konnte, wenn es ihn eifersüchtig und aggressiv machte, dass meine Lippen einen anderen als ihn berührten. Ich wusste nicht, was ich daraufhin antworten sollte und mein Blick fiel Wortlos und eingeschüchtert zu Boden. "Zerfressen dich deine Schuldgefühle jetzt ?" Der Klang seiner Stimme war bedrohlich und ging mir unter die Haut. Er ging auf mich zu und kam mir nah. Dann legte er seine Hand auf meinen Rücken und fuhr damit langsam nach unten. Sein Blick lag auf meinen Mund und er biss sich verlangend auf seine Unterlippe. Plötzlich drückte er mich zu sich und sah mir in die Augen. Ich zuckte daraufhin kurz zusammen und versuchte ihn aus reflex leicht von mir zu drücken, aber ich war aus Nervosität zu schwach. "Es fällt mir so verdammt schwer, Kleiner... aber ich muss dich frei geben." ,flüsterte er mir zu und ließ dann von mir ab. Er sah mich an, als ob er seine Worte sofort wieder bereute und kehrte mir dann den Rücken zu. Mir wurde schlecht und in meinem Inneren kam dieses Gefühl hoch, welches ich mein Leben lang versuchte zu verdrängen. Dieser unerträgliche Schmerz. Mit jedem Schritt, mit dem er sich von mir entfernte, fühlte ich die Einsamkeit und das Gefühl im Stich gelassen zu werden, so wie von meinen Eltern. Ich kaute auf meiner Lippe herum und ballte meine Hände zu Fäusten. "Ich liebe dich Namjoon!" Dieser Satz platzte einfach aus mir heraus, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Ich sah wie er stehen blieb, sich jedoch nicht zu mir umdrehte. Keiner von uns rührte sich, oder gab einen Ton von sich. Wir verweilten in dieser Position einige Sekunden. Ich versuchte Tränen zu unterdrücken und hatte Angst vor seiner Reaktion. Doch ein kleiner Schimmer von Hoffnung machte sich in mir breit. Doch was jetzt passieren würde, war schlimmer als alles was ich befürchtet hatte. Er würdigte mir weder eine Antwort, noch einen Blick. Er lief einfach weiter, bis er aus meinem Blickfeld verschwand und ich stand einfach nur da.
Zurückgelassen. Allein.

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Ja I know, das Kapitel war kürzer als die anderen T_T Sorryyy.
Ich versuche die weiteren Kapitel wieder länger zu machen. Hoffe es hat euch trotzdem gefallen :3
Bis dann ! ^o^/

You're my drug~ VKook/VmonWhere stories live. Discover now