#14. Guilt Feelings

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Pov Taehyung

Jungkook und ich redeten die ganze Nacht und ich erzählte ihm alles was passiert war zwischen mir und Namjoon. Er hatte soweit es ging versucht meine Wunden, die Namjoon mir zugefügt hatte, zu verarzten und zu verbinden.
Ich stand im Bad vor dem Spiegel und stützte mich am Waschbecken ab. Kookie stand an der Tür gelehnt und sah ernst zu mir rüber. "Warum willst du nicht ins Krankenhaus, Tae ?" Ich schloss meine Augen und atmete langsam aus. Dann wandte ich mich Jungkook zu. "Und wie ginge es dann weiter ? Sie würden mich für ein Vergewaltigungsopfer halten, mich höchstwahrscheinlich zum Psychiater schicken und die Polizei einschalten um den Täter zu finden." Das wollte ich einfach nicht. Ich wollte einfach keinen Stress mehr, sondern einfach mal meine Ruhe haben. Die letzten Wochen hatte ich jawohl genug Traumatisches erlebt. Kookie kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern ab. "Tae, du BIST ein Vergewaltigungsopfer und findest du nicht das Namjoon es verdient hätte in Rechenschaft gezogen zu werden für das was er dir angetan hat ? Und was den Psychiater angeht, vielleicht tut dir eine Therapie ja auch gut nach allem was du in deinen Leben und in den letzten Tagen durchmachen musstest." Er versuchte mit allen Mitteln auf mich einzureden und irgendwo wusste ich, dass er recht hatte. Aber ich konnte das einfach nicht. Nicht die Therapie, sondern Namjoon an die Polizei verpfeifen. Auch wenn er es womöglich verdient hatte, ich brachte es einfach nicht übers Herz. Mein einziger Gedanke war, ob es ihm gut ging. Ob er es überlebt hatte und ob er überhaupt noch mit mir reden würde. Ich weiß, ich sollte ihn eigentlich hassen für das, was er getan hatte und er sollte mir egal sein, aber dem war nicht so. Verdammt, ich liebte diesen Kerl immernoch! Und das machte mich verflucht nochmal so fertig, dass ich wieder losheulen könnte, wenn ich nur an ihn dachte. Ich warf Kookie einen verzweifelten Blick zu und packte seine Handgelenke. "Kookie, ich weiß dass das jetzt wahrscheinlich komisch klingt und womöglich auch zuviel verlangt ist, aber ich möchte Namjoon im Krankenhaus besuchen und schauen wie es ihm geht. Und ich bitte dich darum mich zu begleiten, weil alleine pack ich das einfach nicht." Mein Blick fiel zu Boden. Kookie riss sich plötzlich von mir los und lachte vor Wut auf. Er lief daraufhin 2 Schritte zurück und legte seine Hand gegen die Stirn. Dann sah er mich mit einem Blick an, der so aussah, als hätte ich gerade einen schlechten Scherz gemacht. "Ist das dein scheiß ernst Tae ?! Der Typ kann von mir aus da drin verrecken, das ist mir völlig egal! Der sollte sich lieber einweisen lassen, dieser kranke Bastard und soll verdammt nochmal dafür büßen was er dich so zugerichtet hat und an Schuldgefühlen und Selbsthass ersticken, falls bei dem überhaupt noch irgendwelche Gefühle oder sowas wie ein Herz vorhanden ist. Sein Verstand hatte er ja schon verloren!" Ich ließ seine hasserfüllten Worte eine zeitlang auf mich wirken und seufzte leise. Ich konnte seine Reaktion durchaus verstehen und ich war auf einer Seite froh, dass er so über ihn dachte. Wenn ich ihn nicht hassen konnte, nach allem was war, dann sollte wenigstens einer das tun. Ich legte meine Arme um Kookies Hals und drückte ihn fest an mich. "Bitte... tu es für mich." ,flüsterte ich leise in sein Ohr und ich hörte ihn daraufhin genervt ausatmen. "Wir schauen nur ob der Mistkerl noch lebt und dann gehen wir wieder! Ich lass dich nicht aus den Augen und ich mach das nur für dich! Von mir aus kann der ruhig tot in der Ecke liegen." Ich lächelte leicht und ließ langsam von ihm ab um ihn anzuschauen. "Danke.." ,murmelte ich und er nickte nur schmollend. Ihm gefiel es gar nicht, dass ich mich immernoch um ihn sorgte und ich wusste es zu schätzen, dass er mich mir zu liebe trotzdem begleitete.
Wir machten uns zu Fuß auf dem Weg ins Krankenhaus und schwiegen uns die ganze Zeit über an. Er war sicherlich sauer auf mich, doch das war mir in dem Moment egal. Ich war einfach nur froh das ich da jetzt nicht alleine durch musste. Mein Verstand war wiedermal voll mit Gedanken, die ich nicht richtig einordnen konnte. Wie würde er wohl reagieren, wenn er mich gleich sehen würde, nachdem ich ihm ein Messer in den Bauch gerammt hatte. Sowas verzieh man nicht so einfach. Aber wollte ich das wirklich ? Vergebung ? Warum hatte ich überhaupt Schuldgefühle ? Es müsste doch eigentlich umgekehrt sein. Mein Herz raste immer schneller, je näher wir dem Krankenhaus kamen. Ich zitterte am ganzen Körper und Angst stieg in mir auf. Angst vor seiner Reaktion. Angst vor ihm. Immerhin wusste ich jetzt, dass er zu allem fähig und unberechenbar war.
Ich sprach den ersten auf mich zukommenden Arzt an, um ihn zu fragen in welchem Zimmer wir Namjoon finden und wie es ihm geht. Der Arzt erklärte uns, dass seine Wunde genäht werden musste, er es aber soweit gut überstanden hat. Ich seufzte daraufhin erleichtert. Mir fiel regelrecht ein Stein vom Herzen, als ich das hörte. Ich hatte wirklich mit schlimmeren gerechnet. Dass er es vielleicht nicht überlebt hatte und verblutet wäre. Schon allein bei dem Gedanke daran, lief es mir kalt den Rücken herunter. "Schade..." ,murmelte Kookie leise, woraufhin ich mit meinen Ellenbogen gegen seinen Arm stieß. Der Arzt hatte seine Worte zum Glück akustisch nicht verstanden und sah mich leicht verwirrt an. Kurz danach erklärte er mir den Weg zu seinem Zimmer und Kookie und ich liefen sofort dort hin. Ich rannte schon fast darauf zu, während Jungkook mit verschränkten Armen und skeptischem Blick langsam hinter mir her schlenderte. Dort angekommen, blieb ich wie erstarrt vor der Tür stehen und mein Blick fiel unbeholfen zu Boden. Kookie lehnte sich gegen die Wand und starrte mich an. Obwohl ich seinen Blick nicht sah, spürte ich wie er mich durchbohrte. Er fand die Idee, ihn zu besuchen immernoch absurd. "Ganz ehrlich Tae, reicht es nicht zu wissen das es dem Arsch gut geht ? Was willst du denn noch von ihm ?" Ich drehte meinen Kopf zu ihm um und sah ihn an. "Ich...weiß auch nicht." Eigentlich wusste ich es wirklich nicht. Wahrscheinlich wollte ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass er wirklich in Ordnung sein würde. Kookie seufzte daraufhin und legte seine Hände in die Hosentaschen. "Die Tür öffnet sich jedenfalls nicht von selbst." ,gab er trocken von sich. Auf diesen Worten hin atmete ich tief ein und langsam wieder aus. Dann klopfte ich vorsichtig und zögernd an die Tür.

You're my drug~ VKook/VmonWhere stories live. Discover now