#7. Under Control

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Pov Namjoon

Langsam näherte ich mich mit dem Auto der rotwerdenden Ampel. Draußen regnete es. Ich lehnte mich ans Lenkrad und seufzte. Ich schaute in den Rückspiegel und sah Tae auf den Rücksitz liegend und schlafend. Er war so ruhig wenn er schlief. Noch vor ein paar Minuten war es anders. Er hat den ganzen Tag lang geweint. Nachdem er das von seinem Vater gehört hatte, ist er zusammengebrochen. Es war schrecklich und grausam ihn so zu sehen. Ich war froh das er endlich eingeschlafen war und entschied ihn für heute Nacht erstmal mit zu mir zu nehmen. Er hatte immerhin kein Zuhause mehr, denn ohne sein Vater würde er die Wohnung nicht mehr bezahlen können. Das grüne Licht der Ampel spiegelte sich in meinen Augen und ich fuhr daraufhin weiter. Was sollte nur aus ihm werden ? Für immer konnte er nicht bei mir bleiben. Das würden meine Eltern nie zulassen. Meine Mutter könnte man vielleicht noch überreden, wenn sie erfahren würde was mit ihm passiert ist, aber bei meinem Vater hätte ich keine Chance. Ich hatte Glück das er übers gesamte Wochenende geschäftlich unterwegs war und meine Mutter bei einer Freundin war. So hatte ich erstmal das Haus für mich und würde mich um Tae kümmern können. Als ich das Auto auf den Hof meines Hauses parkte, hörte ich ein leises schluchzen. Selbst im Schlaf weinte er noch. Ich stieg aus, öffnete die hintere Tür des Wagens und versuchte Tae aus dem Auto zu tragen ohne ihn aufzuwecken. Ich legte seinen Arm um meinen Hals und hob ihn vorsichtig hoch. Dann schlenderte ich ins Haus und trug ihn bis oben hin in meinem Zimmer und legte ihn dort langsam auf meinem Bett. Dabei war ich über ihn gebeugt und sah in sein makelloses wunderschönes Gesicht. Er öffnete halb seine Augen, war noch nicht ganz da, aber schien mich bemerkt zu haben. Er suchte mit seiner Hand verzweifelt etwas wo er sich festkrallen konnte und fand diese Möglichkeit an meinem Shirt. "Namjoon..." ,flüsterte er leise, sodass ich näher kam um ihn besser zu verstehen. Wir waren nun ziemlich nah aneinander und ich sah ihm in die Augen. Unsere Lippen waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt und ich konnte sein Atem an meinen spüren. Er fuhr mit seiner anderen Hand zu meinem Hinterkopf, krallte sich in meinen Haaren fest und zog leicht daran, sodass mein Kopf ein kleinen wenig in den Nacken fiel. Ich wendete meinen Blick jedoch von seinen Augen nicht ab. "Nimm mich, jetzt!" Ich war erschrocken und sah ihn verwirrt an. Hab ich das gerade richtig verstanden ? Er zog mein Kopf runter, sodass meine Lippen leicht seinen Hals berührten und seine Lippen mein Ohr streiften. "Fick diese scheiss Schmerzen aus mir heraus." ,flüsterte er mir befehlerisch ins Ohr und ließ dann wieder von mir ab. Ich sah wieder in seine Augen, die vollkommen mit Leere gefüllt waren. Er sah mich ausdruckslos und kalt an. Ihm war wohl gerade alles egal geworden. Aber das schlimmste war, dass mich seine Worte sofort erregten. Wie konnte ich nur? Selbst in so einer Situation konnte ich an nichts anderes denken, wenn ich ihn ansah. Und diesen gefühllosen und kaputten Jungen jetzt durchzunehmen, mit dem Wissen, dass er alles zulassen würde, egal wie krank meine Fantasien auch wären, würde mir die größte und beste Befriedigung verschaffen, die ich je erlebt hatte. Ich lächelte leicht und drehte meinen Kopf von ihm weg. Doch es war kein freudiges oder verspieltes Lächeln, sondern eher ein verzweifeltes. Ich war fassungslos über mich selbst. Solche Gedanken überstiegen meine Grenzen maßlos. Ich entfernte mich von ihm und setzte mich an den Rand des Bettes. Ich faltete meine Hände ineinander und sah aus dem Fenster das mir gegenüber war. "Du weißt nicht was du sagst." ,gab ich ernst von mir und drehte meinen Kopf zu ihm. "Schlaf jetzt." Dann stand ich auf, legte meine Decke über ihn und ging zur Tür. Als ich diese öffnete, blieb ich auf seine letzten Worte hin stehen. "Aber du willst es. Ich weiß das du kämpfst um dich zu beherrschen." Ich ging darauf jedoch nicht ein und verließ das Zimmer wortlos.

Am nächsten Morgen wachte ich leicht verschwitzt auf dem Sofa im Wohnzimmer auf. Der Fernseher lief noch, da ich gestern Abend davor einschlief. Ich nahm die Fernbedienung, schaltete ihn ab und schmiss sie wieder auf den Tisch. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. Ich habe von Tae und mir geträumt. Genau von dem was er mir gestern gedankenlos anbot. Ich atmete aus, stand auf und streckte mich. Danach ging ich nach oben ins Bad und sprang unter die Dusche.
Nachdem ich damit fertig war legte ich mir ein Handtuch um meine Hüfte und plötzlich bemerkte ich wie Tae vorsichtig die Tür öffnete und rein kam. "Guten Morgen." ,begrüßte ich ihn. Er sah mich gleichgültig an und lief kurz danach zum Waschbecken, um sein Gesicht zu waschen. "Dann nicht." ,sagte ich leise. Es war eher sowas wie lautes denken. Als ich den Raum verlassen wollte, weil er anscheinend ungestört sein wollte, hielt er mich jedoch mit einem 'Warte mal' auf. Er drehte sich in meine Richtung und ich schaute ihn erwartend und fragend an. Es war eine Weile still und dann fuhr er fort. "Warum machst du das alles eigentlich?" Ich hob eine Augenbraue, weil ich nicht recht wusste was ich darauf antworten sollte. "Warum hilfst du mir ? Du kennst mich nicht. Und wahrscheinlich magst du mich noch nicht einmal." Ich sah ihn verwundert an. Mit diesen Worten hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich ließ seine Fragen eine Weile auf mich wirken und kratzte mich am Kopf. Dann ging ich auf ihn zu und legte meine Hände auf seinen Schultern. "Willst du mich grad verarschen oder ist das dein Ernst ? Nein stimmt, ich kenn dich auch nicht lange und ich weiß auch nur halb was du bis jetzt erlebt hast, aber das hat schon gereicht um zu wissen das du Hilfe brauchst. Du brauchst Menschen um dich, die sich um dich kümmern und für dich da sind. Und ja du hast recht. Ich mag dich nicht." Er ließ seinen Kopf sinken und es wirkte so, als hätten meine letzten Worte ihn verletzt. Ich hob sein Kinn an und sah ihm in die Augen. "Ich mag dich nicht, wenn du solche Wörter von dir gibst und so gleichgültig und gefühllos bist. Ich hab dich zwar so kennengelernt, aber ich weiß das du eigentlich ganz anders bist. Ich will dich lächeln sehen und glücklich." Er legte seinen Kopf schief und schaute mich entseelt an. "Wie soll das gehen ? Ich hab mein Lächeln einmal wieder aus seinem Käfig gelassen und mein Herz geöffnet und was ist passiert ? Es wurde gnadenlos wieder mit Schmerz gefüllt. Also wirst du mich wohl hassen müssen, denn ich werde niewieder glücklich sein können." Er schob mich bei Seite und verließ das Bad. Diese Worte versetzten mir wiedermal ein Stich ins Herz. Ich verstand auf einer Seite warum er so redete, aber ich hoffte bloß das es nur aus der Situation heraus aus ihm kam und er das nicht wirklich ernst meinte.
Ich verließ nach einer Weile ebenfalls das Bad und ging in mein Zimmer um mir was zum Anziehen zu nehmen. Tae lag auf meinem Bett mit dem Rücken zu mir gedreht. Mein Blick fiel auf den stummen Jungen vor mir, doch dann wendete ich mich zu meinem Schrank und holte mir zwei Jogginghosen und 2 Shirts heraus. Davon warf ich ein paar zu Tae. "Zieh die an. Du hast in deinen Sachen von gestern geschlafen. Geh auch ruhig duschen und fühl dich wie zuhause." ,bot ich ihn an. Er zuckte kurz zusammen, als die Klamotten auf ihn fielen und zog sie dann zu sich. "Danke.." ,murmelte er, stand auf und lief wieder ins Bad um zu duschen. Ich legte mein Handtuch bei Seite und zog mich an. Danach sprang ich aufs Bett, nahm mein Handy und surfte einwenig im Internet solange Tae in der Dusche war und hörte dabei Musik.

Nach einiger Zeit hörte ich eine Stimme rufen. Ich nahm meine Kopfhörer raus und lief Richtung Badezimmer. Ich klopfte an die Tür. "Tae ? Hast du was gesagt ?" Ich wartete skeptisch auf eine Antwort. "Komm rein." Daraufhin öffnete ich vorsichtig die Tür und musste schlucken, als ich den Jungen vor mir sah, splitter nackt und anscheinend ohne Hemmungen. Ich drehte meinen Kopf panisch weg und schloss die Augen, so sehr mich der Anblick auch reizte. "Ehm Tae. Nimm dir bitte ein Handtuch." Ich bekam keine Antwort, hörte nur wie er auf mich zukam. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und drehte es zu sich. Daraufhin sah ich ihm in die Augen. "Was ist los Namjoonie~" Er legte den Kopf schief und grinste schelmisch. Ich hob daraufhin eine Augenbraue. Ich dachte gestern stand er einfach nur neben sich, als er mir diese obszönen Wörter an den Kopf warf, aber jetzt trieb er dieses Spielchen anscheinend weiter. "Nimm mich." ,flüsterte er in mein Ohr. Mein Herz klopfte schneller. Dieser Junge ließ es echt drauf ankommen. Aber so gerne ich es auch wollte, ich konnte diese Situation nicht ausnutzen. Er wusste nicht worauf er sich hier gerade einließ. Ich schob ihn von mir weg. "Zieh dir was an, kleiner." Danach lief ich Richtung Ausgang. "Läufst du schon wieder weg wie ein Weichei ? Wie hast du denn soviel Weiber abgekriegt ?" ,rief er mir provozierend hinterher. Daraufhin biss ich mir auf die Unterlippe. Ok dieser Junge brauchte dringend eine Lektion. Ich lief auf ihn zu, packte ihn an den Oberarmen und stieß in grob gegen die Wand, woraufhin er erschrocken aufzuckte. Das hatte er wohl nicht erwartet. Er wollte gerade etwas sagen, doch ich drückte daraufhin meine Lippen auf seine und erlaubte mir mit meiner Zunge einzudringen. Er erwiderte vorsichtig den Kuss und ich packte mit meiner Hand in seinen Schritt. Daraufhin zuckte er erneut zusammen und stöhnte in den Kuss hinein. Ich spürte wie er anfing zu zittern. Ich ließ von seinen Lippen ab, wanderte zu seinem Hals und biss genüsslich in seine Haut. Daraufhin stöhnte er wieder auf. Er versuchte mich von sich wegzudrücken, doch ich packte seine Handgelenke und hielt sie über seinen Kopf fest. "N-Namjoon... warte bitte!" ,stöhnte er leise und kniff die Augen zu. Dann ließ ich von ihm ab, packte ihn an die Schulter und drehte ihn mit voller Wucht um und drückte ihn gegen die Wand, sodass er mit dem Rücken zu mir stand. "Nein verdammt! Ich hab gesagt hör auf!" Ich lächelte und biss mir erneut auf meine Unterlippe. Dann ließ ich ihn los und er drehte sich zu mir um. Plötzlich schubste er mich grob von sich weg. "Bist du bescheuert ?" ,fragte er entsetzt und sein Atem klang unregelmäßig. Ich lief auf ihn zu und sah ihn durchbohrend in seine Augen. "Siehst du kleiner ? Du bist für sowas nicht bereit und hast keine Ahnung worauf du dich da einlassen wolltest. Ich hoffe du hast jetzt daraus gelernt und provozierst mich nie wieder. Beim nächsten mal werd ich keine Gnade zeigen und diese Situation schamlos ausnutzen!" ,meine Stimme klang ernst und ermahnend. Ihm fiel daraufhin keine Antwort ein. Ich wusste das ich ihn mit diesen Worten einschüchterte. "Gefühle abschalten bedeutet nicht dein Gehirn abschalten." ,fügte ich noch hinzu und machte mich dann auf den Weg zurück in mein Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und streifte mir durch die Haare. Verdammt wie gerne hätte ich ihn auf der Stelle durchgenommen. Sein Stöhnen und seine Lippen... Ich leckte mir langsam über meine um mich an den Geschmack zu erinnern. Das er versuchte sich zu wehren hatte mir nur noch mehr Lust bereitet. Verdammt ich muss mich zusammen reißen. Ich legte mich hin, schloss meine Augen, doch die Situation blieb in meinen Gedanken. Das würde ich nicht so schnell vergessen. Ich wusste das es keine gute Idee war ihn bei mir aufzunehmen, denn das würde nicht lange gut gehen. Noch konnte ich mich zurückhalten, aber irgendwann hätte ich keine Kontrolle mehr über mich. Schon irgendwie ironisch. Ich liebte es andere Menschen zu kontrollieren, aber dieses Verlangen kontrollierte wiederum mich.

You're my drug~ VKook/VmonWhere stories live. Discover now