#17. The Psycho Inside Me

44 3 1
                                    

Pov Taehyung

Ich knallte die Tür hinter mir zu, als ich in die Wohnung trat, lehnte mich gegen die Wand und rutschte langsam hinunter. Ich krallte meine Hände in meinen Haaren und kniff meine Augen zu. Ich versuchte mit aller Kraft nicht zu heulen und stieß mit meinem Hinterkopf zwei mal verzweifelt gegen die Wand. Ich hätte es besser wissen müssen. Es war nichts neues für mich zurück gewiesen zu werden, doch trotzdem traf mich seine Reaktion mitten ins Herz. Meine Liebe zu ihm war echt und sie war stark. Auch wenn es unverständlich war, aber ich konnte nichts gegen diese Gefühle tun.
Aufeinmal hörte ich, wie jemand den Schlüssel durch das Türschloss schob und sie aufschloss. Es war Kookie, der leicht benommen in die Wohnung schlenderte, mit einer Alkoholflasche in der Hand und den Schlüssel auf den Tisch warf. Er bemerkte mich erst einige Sekunden später und sein Blick fiel verwundert zu mir runter. Ich stand ruckartig auf und legte meine Hände auf seine Schultern. "Kookie wo warst du verdammt nochmal ?? Du hättest mir bescheid sagen müssen, ich hab mir Sorgen gemacht ok ?!" Er schwankte hin und her und versuchte irgendwie sein Gleichgewicht zu halten. Mein Blick fiel auf die Alkoholflasche und ich ließ langsam von ihm ab. Er kicherte und legte seine Hand unsanft gegen meine Schulter, sodass ich leicht zurückgestoßen wurde. "Von wegen Sorgen. Ich hab dich mit Namjoon gesehen, arm in arm. Mir kannst du nichts vormachen Tae. Ich interessier dich doch einen Scheißdreck!" Er redete geschwollen und sein Atem roch extrem streng nach Alkohol. Er drückte mich leicht weg und bewegte sich ins Wohnzimmer. Er stolperte fast über seine eigenen Füße und lachte darüber. Er trank einen Schluck, stellte die Flasche dann auf dem Tisch vor sich ab und ließ sich mit einem Seufzer aufs Sofa fallen. Ich atmete tief ein und langsam wieder aus. In mir brodelte es und ich versuchte mich mit aller Kraft zusammenzureißen. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und musterte seine aufgeplatzte Lippe und sein blaues Auge. Außerdem hatte er mehrere geschwollene Stellen im Gesicht, die auf gewaltsames zusammenschlagen zurückzuführen waren. Ich ging auf ihn zu, beugte mich runter und strich ihm seine Strähnen aus dem Gesicht, um mir alles genauer anzusehen. "Lass mich deine Wunden verarzten." ,sagte ich monoton, woraufhin er mir aggressiv die Hand wegschlug. "LASS MICH IN RUHE MAN!! GEH DOCH WIEDER ZU NAMJOON UND LASS DICH SCHEISSE BEHANDELN, DA STEHTS DU DOCH EH DRAUF!!" Ich schreckte zurück, als er mir diese Worte schreiend an den Kopf schmiss. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und aufeinmal platzte einfach alles aus mir heraus, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Ich packte die Alkoholflasche und schmiss sie mit voller Wucht an Kookie vorbei gegen die Wand, sodass sie zersprang. Er zuckte vor Schreck zusammen und sah schockiert zu mir rauf. "Ich hab kein Bock mehr auf den Scheiss ! Ich hab einfach keine Lust mehr darauf zu sehen, wie Menschen, die ich liebe, sich kaputt machen und mich dann im Stich lassen !! Ich will nicht ständig daran erinnert werden, dass meine Mutter nicht mehr da ist und mein Vater sich daraufhin täglich besäuft hat und sich schließlich das Leben genommen hat, weil ihn die Schuldgefühle aufgefressen haben ! Du bist der einzige, den ich jetzt noch habe und ich will dich jetzt nicht auch noch verlieren, also reiß dich verdammt nochmal zusammen und lass mich deine scheiss Wunden versorgen !!!" Ich sah wie er schlucken musste und auf meine Worte hin völlig überfordert war. Sein Blick fiel langsam nach unten. "Entschuldige..." ,murmelte er leise woraufhin ich seufzte. "Gut." ,stöhnte ich erleichtert, aber mit ernstem Ton. Dann lief ich ins Bad und suchte nach Desinfektionsmittel und Wattestäbchen. Nachdem ich alles gefunden hatte was ich brauchte, schlenderte ich zurück ins Wohnzimmer und setzte mich neben Kookie auf das Sofa. Er sah mich mit einem unschuldigen Welpen-Blick an, so als ob er mir jeden Moment um den Hals fallen wollte und sich zehn mal bei mir entschuldigen wollen würde. Es tat mir schon fast wieder leid, dass ich den jüngeren so angefahren hatte, aber ich konnte mir das einfach nicht länger mit ansehen. Ich hatte genug davon Menschen am Boden zu sehen. Ich hatte genug davon SELBST am Boden zu liegen. Das musste sich unbedingt ändern. Ich tupfte mit dem Wattestäbchen, welches ich vorher ins Desinfektionsmittel getunkt hatte, vorsichtig über Kookies Wunde an der Lippe und seinem blauen Auge. Er zuckte ein paar mal zusammen, da es sicherlich brannte. Als ich fertig war, legte ich die Sachen auf den Tisch ab und bemerkte Kookies musternden Blick auf mir. Aufeinmal fiel er mir um den Hals und drückte mich fest an sich. Er sagte nichts, doch ich wusste das er sich so bei mir entschuldigen und mir zeigen wollte, dass er mich niemals im Stich lassen würde. Ich erwiderte die Umarmung und wir verweilten einige Sekunden still in dieser Position. Als er von mir abließ, sah er mir in die Augen und legte ein sanftes Lächeln auf, welches ich automatisch erwiderte.
"Tae ?"
"Hm ?"
"Was ist jetzt mit Namjoon ?"
Ich überlegte einige Sekunden und senkte meinen Blick. Eins stand fest, ich musste Namjoon aus meinem Kopf kriegen und ihn vergessen. Ich warf Kookie einen ausdruckslosen Blick zu und er wartete gespannt auf eine Antwort. "Er gehört nicht mehr zu meinem Leben." Kookie veränderte seine Mimik und es sah aus, als wäre er erleichtert, traurig und überrascht zugleich. Er wusste wahrscheinlich nicht recht wie er darauf reagieren sollte und war außerdem immernoch viel zu betrunken um überhaupt irgendwas in seinem Gehirn ordnen zu können. "Leg dich schlafen Kookie. Ich geh duschen und komm dann nach." ,versuchte ich vom Thema abzulenken und er nickte daraufhin nur stumm.
Ich brachte ihn ins Bett und schlenderte seufzend ins Bad. Ich zog mich unterwegs aus und warf die Sachen bei Seite. Als ich am Spiegel vorbei lief, blieb ich plötzlich abrupt stehen, nachdem mein schweifender Blick die Verbände um meinen Körper und meinem Arm bemerkte. Ich stellte mich davor und löste vorsichtig das Verband um meinen Brustkorb, Bauch und Rücken. Zum ersten Mal betrachtete ich meine Verletzungen, die durch Namjoon entstanden waren, genauer und ich würde ziemlich nervös. Ich bekam eine Gänsehaut bei dem Anblick. Überall an meinem Körper waren grausame Peitsch-Spuren. Ich drehte mich so, dass ich mir meinen Rücken ansehen konnte und biss mir auf die Unterlippe. Es sah so grauenvoll aus. Die Kratzspuren waren nicht mehr länger Kratzspuren eines Bären, sondern eines Dinosauriers, der sich durch meine Haut graben wollte. Danach öffnete ich das Verband an meinem Arm und ich schluckte schwer. Die Einschnitte, die ich mir selbst zugefügt hatte, waren gar nicht mehr zusehen. Es sah aus als wenn ich mir mit einer Rasierklinge die Haut abgeschabt hätte. Bei jeder Verletzung, die ich mir ansah, kamen diese Bilder in meinem Kopf, wie sie entstanden waren. Ich atmete unregelmäßig ein und aus und entfernte mich langsam vom Spiegel, mit dem Blick zu Boden gerichtet. Mein Herz raste, als mein Kopf das ganze wie ein Film wiedergab und plötzlich realisierte ich etwas. Ich konnte und wollte nicht zulassen, dass meine Gefühle zu ihm mein Leben ruinieren. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und atmete tief aus. Nein. Ich wollte diesen Jungen einfach nicht mehr durch mich durch dringen lassen. Ich wollte ihn vergessen und meine Gefühle zu ihm löschen. Er hatte recht mit dem was er sagte. Er war nicht gut für mein Leben und das würde ein noch viel böseres Ende mit uns nehmen, würde ich mich nochmal auf ihn einlassen. Meine verzweifelte Miene veränderte sich zu einem entschlossenen Blick und ich hob meinen Kopf an. Dann stieg ich in die Dusche.

Kamu telah mencapai bab terakhir yang dipublikasikan.

⏰ Terakhir diperbarui: May 24, 2017 ⏰

Tambahkan cerita ini ke Perpustakaan untuk mendapatkan notifikasi saat ada bab baru!

You're my drug~ VKook/VmonTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang