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*Quentin POV*

Und nun saßen wir hier, zur üblichen Zeit, an unserem üblichen Tisch. Adam, Ophelia und ich, so wie es sich gehörte. So wie es sein sollte, wenn da nicht Phillip wäre. Der Typ aus Adams Klasse.

Zwar verstand ich es: Adam war eine Klasse unter uns, da er damals die 10te wiederholen musste, als wir schon aufs Fachgymnasium wechselten. Und es konnte ja keiner von ihm verlangen dass er sich keine weiteren Freunde außer uns suchte. Adam war eben ein Mensch der viele Menschen um sich scharrte. Aber musste er die gleich mit an unseren Tisch mitbringen? Unser Tisch war besonders, eben nur für besondere Menschen.

Gut, Phillips Anwesenheit war auch besonders. Besonders nervig. Besonders unnötig. Besonders nervenraubend.

Meine Anwesenheit, wenn Phillip dabei war, konnte man höchstens nur noch als geistig verwirrt abstempeln.

Dieser Typ zeckte sich nicht nur an unsere Gruppe, sondern auch in meinem Verstand.

Keine Ahnung wie er das schaffte.

Adam brachte Phillip gelegentlich, seit ungefähr 6 Wochen, mit an unseren Tisch und seit dem schien mein Herz sich irgendwas einzubilden. Gab Befehle blöde Befehle, wie zum Beispiel: Das Blut schneller durch meine Adern pumpen zu lassen, wenn ich ihn sah oder wenn er mir die Hand gab. Ja, der Typ gab uns die Hand zur Begrüßung! Wo sind wir hier? Mir fällt kein verdammter Ort ein an dem das üblich sein soll.

Und mein Hirn erst. Irgendwie finden es ein paar Synapsen lustig, ein paar Runden im Karussell zu drehen, wenn er mit mir sprach. Nicht immer, aber wenn dann richtig. Ihn anzusehen schaffte ich dann immer noch, irgendwas zu antworten auch, auch wenn es dann nur Blödes Zeugs war, aber ich schaffte es nicht zur angemessene Zeit wieder wegzusehen, nämlich dann wenn er mit sprechen fertig war.

Deshalb hatte ich es mir angewöhnt ihn gar nicht mehr anzusehen.

"Q!"

"Ja?" Ich riss meinem Blick von meinem Teller hoch. Adam sah mich strafend an.

"Wir haben Phillip gerade von der Party erzählt die wir planen", sagte Adam, nachdem er einen tiefen Seufzer ausgestoßen hatte.

"Ja und?", fragte ich skeptisch. Was kam nun?

"Und ich hatte mir gedacht warum wir ihn nicht einladen sollten", meldete sich Ophelias Stimme zu Wort.

"Nein", war meine unüberlegte, wie aus der Pistole abgefeuerte, Antwort.

Ophelia und Adam sahen mich an, sagten nichts. Mein Blick fiel auf Phillip, der aussah als würde er am liebsten in einem Loch verschwinden. Oh ja, da würde ich jetzt auch gerne verschwinden. Am liebsten zusammen mit Phillip ... Nein! Alleine,separat. Ich brauchte mein eigenes Loch. "Also, d-du weißt das meine Mum gesagt hat das ich nicht so viele einladen soll ..", stotterte ich eine schnelle Antwort zu Recht.    

"Quentin, Schatz. Die Party besteht aus Ophelia, dir und mir. Technisch gesehen ist das noch gar keine richtige Party. Das ist ein lahmes Auf-einander-hocken, mit einer Ausnahme: Das es Alkohol gibt. Obwohl das auch nicht mehr viel herausreißt. Das letzte mal bin ich noch vor um 12 Uhr eingeschlafen!", beschwerte sich Adam.

"Vielleicht sollten wir sowieso mal anfangen wieder mehr Leute einzuladen", stimmte Ophelia ihm zu.

Ophelia und Adam waren richtige Partyliebhaber. Ich nicht. Ich liebte unser 'lahmes Auf-einander-hocken'.

"Ich kann ja mal meine Mutter fragen, okay? Ich kann aber nichts versprechen", lautete meine schnippische Antwort. 

Rainbow Veins [boyxboy]Where stories live. Discover now