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*Quentin POV*


Heute war der Tag dieser besagten Party.

Erst sollte die Party Freitag stattfinden, dann wurde sie auf Samstag verschoben. Für mich schon der totale Nerv-Faktor. Ich könnte in meinem Bett liegen, Pizza essen und ein paar gute Filme schauen.

Aber nein. Ich stand hier, bei Adam im Zimmer, während dieser mir immer und immer wieder durch die Haare fuchtelte, weil hier eine Strähne nicht saß, und an der anderen Seite war's dann zu 'perfekt'.

Er meinte der perfekte Look sei der, der nicht danach aussah. Man konnte stundenlang vorm Spiegel stehen, man sollte aber bloß nicht danach aussehen. Wozu machte ich denn das ganze? Wenn ich mich schon mal schick machte, dann sollte man das doch auch sehen. Alles andere war doch Zeitverschwendung. Und total unlogisch.

"Nimm die Finger weg", gab ich frustriert von mir, als ich Adams Hände aus meinen Haaren riss und ein paar Schritte zurückwich. Mit ein paar schnellen, kräftigen Zügen fuhr ich durch mein Haar. "Und so bleibt das jetzt."

"Oh." Adam betrachtete mich. "Perfekt." Er grinste, klatschte in die Hände. "Du siehst so schnuckelig aus." Er kam wieder auf mich zu, umfasste mein Gesicht mit seinen Händen, drückte zu während er mein Gesicht leicht vor und zurück bewegte. "Wenn dich an dem Abend keiner will, was ich für unmöglich halte, dann nehme ich dich." Lachend gab er mein Gesicht wieder frei.

"Du wärst doch froh wenn ich dich ranlassen würde", konterte ich und ging zum Schreibtischstuhl den Adam zum Spiegel getragen hatte. Er wollte ihn als Ablage für die Party ungeeignete Klamotten benutzen, aber ich funktionierte ihn um und schmiss alle Sachen runter, bevor ich mich selber daraufsetzte.

"Du wärst froh mich ran gelassen zu haben, Q." Er zwinkerte mir zu und ich streckte ihm die Zunge heraus.

Dann sah Adam dass all seine Sachen auf dem Boden lagen. "Was? Warum bist du so grausam? Musst du immer so viel Unordnung machen?" Er kam auf mich zu, sammelte all seine Sachen ein und schmiss sie aufs Bett.

"Wirklich? Ich und Unordnung machen? Guckst du dir dein Zimmer auch mal genauer an, oder bleibst du immer am Spiegel hängen?" Ich erhob mich vom Stuhl. Adams Zimmer war das reinste Schlachtfeld. Es war nicht schmutzig oder so. Es lagen auch keine Essensreste herum. Aber man könnte meinen Adam besaß keinerlei Schränke und Stauraummöglichkeiten. Sodass ihm ja nichts anderes übrig blieb, als seine Sachen überall anders zu verteilen.

"Das ist ein geordnetes Chaos, okay? Ich weiß wo alles liegt. Wo ich was suchen muss. Als würdest du das verstehen." Er fing an die Sachen auf dem Bett auseinander zu wühlen, sodass die kein großes Knäuel mehr ergaben.

"Das dein Vater dir das erlaubt", neckte ich ihn. Er warf mir sofort einen bösen Blick zu.

"Der hat ganz andere Probleme als mein unaufgeräumtes Zimmer. Nämlich Dannys unaufgeräumtes Zimmer. Ich hätte mir letztens fast den Fuß gebrochen als ich gegen einen seiner komischen Bagger gerannt bin." Jetzt kam Adams dramatisierende Seite zum Vorschein. Er setzte sich mitten in den Kleiderhaufen.

"Wie groß war der Bagger und war der aus Beton?" Ich ließ mich neben ihn fallen. "Irgendwann nehme ich mir mal ein ganzes Wochenende frei und räume mal so richtig bei dir auf", drohte ich ihm. "Und wenn ich dann deine Schwulenpornos entdecke, dann schmuggel ich die deinem Vater in die Aktentasche." Ich ließ mich nach hinten fallen. Hätte Adam nicht so ein großes Bett, wäre ich volle Möhre gegen die Steinwand geknallt, aber Gott sei Dank hat sein Vater Kohle und konnte ihm somit ein King-Size-Bett kaufen.

"Haha", lachte Adam gestellt. "Mein Vater kann mich auch so schon nicht wirklich leiden." Adam ließ sich ebenfalls nach hinten fallen. "Aber dafür ist Janine ne super Frau."

Adam hatte noch nie ein super Verhältnis zu seinem Vater, aber dafür hatte er ein umso besseres zu seiner Stiefmutter. Sonst war es ja nicht so. Wenn der Vater eine neue Partnerin hat, dann war es üblich das sie gehasst wurde, aber nicht bei Adam. Adam liebste Janine, fast so sehr wie er seine eigene Mutter geliebt hatte.

"Wir müssen, sonst kommen wir zu spät zur Party." Adam erhob sich, packte mich am Arm und zog mich hoch. Entriss mich somit der tröstlichen Geborgenheit seines Bettes.

Rainbow Veins [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt