Kapitel 24

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"Wieso bist du denn so genervt? Sie ist doch nett." Rafael sah Cara missmutig an. "Du hast sie ja auch nicht andauernd am Arsch kleben." Ich blickte zwischen den Geschwistern hin und her und verstand nur Bahnhof. "Und wie willst du sie dieses Mal los werden? Vögelst du dich wieder einmal quer durch New York?" "Lass das mal meine Sorge sein." Cara lief um die Kücheninsel und schnappte sich einen Apfel. "Sei nicht so hart zu ihr, du weißt wie sehr sie dich mag." "Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie mich nervt und ich nichts von ihr will." "Und wann kommen die beiden?" "Sie müssten gleich da sein. Und deshalb werden Roxy und ich jetzt auch gehen." "Und Frühstück?" "Wir essen unterwegs." Rafael zog mich an der Hand hinter sich her. Ich konnte mich nicht einmal von Cara verabschieden, da waren wir schon vor der Tür des Apartments.

Wer war Viola? Rafael sah gestresst aus. Gestresst, genervt, regelrecht angepisst. Wir warteten auf den Aufzug. Rafa hatte meine Hand noch immer umschlossen und machte auch keine Anstalten sie loszulassen. Und irgendwie hatte ich auch nichts dagegen.

Auf einmal fing mein Magen an zu knurren. Der große Junge neben mir lachte auf. "Keine Sorge, du bekommst gleich was zu essen."
Die silbernen Aufzugtüren schwangen auf und gaben den Blick auf die Personen darin frei. Da nur das Penthouse der Salvatores hier oben war, war ich mir ziemlich sicher wer da vor mir stand.

"Rafael. Schön dich zu sehen." Rafael nickte knapp. "Hallo Falco. Viola." Ein hübsches Mädchen musterte mich mit zusammengekniffenen Augen, ehe ihr Blick auf unsere Hände fiel. Es war mir unangenehm und ich wollte meine Hand aus Rafas Umklammerung lösen, doch er hielt sie nur noch fester. "Wo willst du denn hin, Rafael?" "Wir müssen zur Schule." "Ich hatte gehofft du kannst dich heute ein wenig um Viola kümmern. Deine kleine Bekanntschaft findet den Weg bestimmt auch allein." Verachtend sah mich der Mann an. "Tut mir leid, aber nein. Viola kann ja bei Cara oder Luca bleiben, die beiden schwänzen bestimmt gerne." "Ich möchte aber, dass sie bei dir bleibt. Dann nimm sie doch mit in die Schule. Ich glaube nicht, dass jemand etwas dagegen hat." Auch wenn der Mann lächelte schwang ein drohender Unterton in seiner Stimme mit. Er redete über seine Tochter als wäre sie nicht anwesend. Rafael seufzte genervt und verzog sein Gesicht. "Wenn es sein muss. Aber wir müssen jetzt los." Wir betraten den Aufzug und ehe sich die Türen schlossen, konnte ich noch in das Gesicht des Mannes sehen der mich gehässig ansah. Rafa beugte sich etwas zu mir herunter. "Spiel einfach mit, ja?", flüsterte er in mein Ohr. Ich wusste nicht was er meinte, aber ich würde so einiges tun um ihm nur annähernd zurückzugeben was er schon alles für mich gemacht hatte.

"Wie geht es dir, Rafael?" Eine zuckersüße Stimme drang zu mir und ich blickte zu dem Mädchen. "Bestens, danke." Rafa sah stur gerade aus gegen die Tür und fuhr sich einmal durch die dunklen Locken. "Und wer ist das?" "Roxana." "Und weiter? Hast du was mit ihr?" Meine Augen weiteten sich. Dumme Kröte.
"Ich wüsste nicht was es dich angeht." "Ihr haltet Händchen, das ist ziemlich offensichtlich." "Wieso fragst du dann überhaupt?" "Das weißt du ganz genau, Rafael." Augenverdrehend verließ Rafa den Aufzug dessen Türen gerade aufgeschwungen waren.

Ich kannte dieses Mädchen keine fünf Minuten, war aber schon genervt von ihr. Ich sah ihr deutlich an, dass sie Rafael am liebsten komplett für sich haben wollte und vermutlich dachte sie, dass ich ihr dabei im Weg stand.

"Rafael, hier hinten ist es echt eng. Kann ich nicht auf den Beifahrersitz?" Wir saßen noch nicht mal richtig im Auto, da meckerte sie schon rum. "Sei froh, dass du überhaupt deinen Arsch auf den Sitz drücken darfst. Ich kann dich auch gerne auf dem Dach festbinden, wenn dir das lieber ist." Ein verächtliches Schnauben kam von hinten währen ich mir das Lachen unterdrücken musste.

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Vollkommen genervt lief ich hinter Elly aus der Tür unseres Chemiesaals. Der alte grantige Lehrer hatte gemeint einen unangesagten Test schreiben zu müssen. Chemie war noch nie meine Stärke und ohne zu lernen hatte ich sowieso nicht die geringste Chance auf eine halbwegs gute Note.
Die Tatsache, dass ich wegen dem kleinen Vorfall mit Viola heute morgen noch immer nichts zu essen hatte hob meine Laune auch nicht gerade.

Elly und ich wollten gerade den Weg zur Cafeteria einschlagen, als ich an der Schulter zurück gehalten wurde. Ich drehte mich um und sah in das grinsende Gesicht von Rafael. "Hast du Hunger?" Skeptisch sah ich ihn an. "Ja." "Perfekt. Komm mit." Ohne es verhindern zu können zog er mich hinter sich her. Ich warf einen schnellen Blick über die Schulter zu Elly die mir frech grinsend zuwinkte. "Rafa, was hast du vor? Die Cafeteria ist in die andere Richtung." "Ich schulde dir nach heute morgen noch ein Essen. Und damit meine ich sicher nicht den Fraß aus der Cafeteria." "Und was ist mit Viola?" "Die hab ich bei Luca geparkt.", lachte er. "Sie ist zwar alles andere als begeistert, aber das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Und was das angeht..." Er öffnete mir die Türe seines Autos. "...muss ich noch mit dir reden." Fragend sah ich ihn an. Er lief einmal um das Auto und stieg selbst ein. "Schieß los, Rafilein." "Fang du ja nicht auch noch so an wie Cara." Ich lachte.

"Mein Dad und der Vater von Viola arbeiten zusammen. Und irgendwie haben die beiden es sich in den Kopf gesetzt, dass es eine gute Idee wäre, wenn sie und ich zusammen kommen würden. Du weißt schon, um die Geschäfte zu sichern und die Reichweite und so zu vergrößern. Das geht jetzt seit ungefähr fünf Jahren so. Aber ich will nichts von ihr, besonders nicht wenn ich gezwungen werde. Bis jetzt hab ich sie immer irgendwie auf Abstand halten können, aber dieses Mal ist sie glaub ich echt hartnäckig. Und da würdest jetzt du ins Spiel kommen." Misstrauisch musterte ich ihn während er durch die Straßen fuhr. "Viola und ihr Dad reisen am Freitagmorgen wieder ab. Könntest du bis dahin meine Freundin spielen?" Auch wenn ich mit so etwas in der Art gerechnet hatte, klappte mein Mund auf. Rafael sah kurz zu mir. "Du musst echt nicht. Und auch nach der Sache mit Sam kann ich verstehen wenn du auf sowas wirklich gar keine Lust hast, aber..." "Nein schon gut. Ich machs. Das ist das Mindeste nach allem was du schon für mich getan hast." Alles was Rafael für mich gemacht hatte, war nicht selbstverständlich. Ich wollte gar nicht wissen, was passiert wäre wenn er nicht gekommen wäre.

Geschickt parkte Rafael am Straßenrand und sah mich erstaunt an. "Wirklich?" Lächelnd nickte ich. "Du bist die Beste, Roxy!" "Weiß ich doch." "Eigenlob stinkt, meine Liebe." Grinsend schnallte ich mich ab und wollte gerade aussteigen. "Warte!" Ich drehte mich nochmal zu Rafael um und blickte anstatt in sein Gesicht in seine Handykamera. Verwirrt musterte ich ihn was ihn zum Lachen brachte. "Das wird mein neuer Hintergrund. Muss ja realistisch sein.", zwinkerte er mir zu, stieg aus und ließ mich verdattert zurück. Sein ernst?

Noch immer lachend öffnete er meine Tür und sah mich abwartend an. Auch ich stieg aus und folgte ihm dann zu einem kleinen Restaurant.
"Rafa?" "Ja?"

"Muss ich dich jetzt Schatz nennen?"

Yo Potatoes :)

Hats euch gefallen? :)

So ungefähr wie auf dem Bild stell ich mir Roxy vor aber natürlich ist es euch überlassen was ihr für ein Bild von ihr vor Augen habt :)
Und es passt ja auch zum Kapitel :)

Und Leute! Wir waren gestern tatsächlich auf #7 in Romantik!

Love you ♥️

Rafael // ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt