Kapitel 59

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Rafael P.O.V.

"Das ist nicht euer verdammter Ernst! Ich schwöre euch, sobald wir Cara und Roxy gefunden haben werde ich die Scheiße aus euch rausprügeln und euch danach im Hudson River versenken, habt ihr mich verstanden?!" Ich hatte Nate am Kragen gepackt und ihn an die nächstbeste Wand gedrückt, während sich Luca fuchsteufelswild um Max kümmerte.

Die beiden waren vor wenigen Minuten deutlich demoliert bei uns aufgeschlagen. Und das ohne meine Schwester und ohne Roxy. Am liebsten würde ich den Beiden auf der Stelle eine Kugel zwischen die Augen jagen, allerdings brauchte ich diese zwei Idioten noch. Leider.

Einige von Santos Männern hatten die vier scheinbar im Keller ausfindig gemacht, Nate und Max überwältigt und dann die beiden Mädchen mitgenommen. Was mich an der ganzen Sache am meisten beunruhigte war die Tatsache, dass Nate und Max im Kellerraum scheinbar eine beachtliche Menge an Blut gefunden hatten. Und um ehrlich zu sein bezweifelte ich stark, dass das Blut von einem von Santos' Schoßhündchen stammte.
Wenn ich jetzt aber komplett am Rad drehen würde, würde hier alles aus dem Ruder laufen und das konnte ich jetzt sowas von überhaupt nicht gebrauchen.

"Was machen wir jetzt, Rafa?" Luca und Milo sahen mich ratlos an und schienen scheinbar darauf zu warten von mir die Antwort auf alles zu hören. Gestresst fuhr ich mir durch die mittlerweile viel zu lange gewordenen Haare und dachte fieberhaft über eine Lösung nach.
Das Problem war nur, wir hatten keinen blassen Schimmer wo Cara und Roxy stecken könnten. Santos' Männer könnten einfach überall sein und wir hatten keinerlei Anhaltspunkte wo wir sie finden könnten.
Und das pisste mich gerade aufs Übelste an.

Die Sorgen die ich mir um meine Schwester und Roxy machte, wurde von einer unglaublichen Wut überlagert. Wut auf Santos, Wut auf Nate und Max und Wut auf mich. Am liebsten würde ich jetzt alles kurz und klein schlagen, aber das würde jetzt mich jetzt weder beruhigen, noch würde es uns in irgendeiner Art und Weise weiterbringen.

"Uns bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten. Santos' Männer werden sich früher oder später melden." "Ist das dein Ernst? Die haben unsere Schwester!" Genervt sah ich zu Luca. "Meinst du das weiß ich nicht? Aber was willst du machen? Durch ganz New York fahren und in jeden Keller einzeln reingucken? Verdammt das bringt uns nicht im geringsten weiter. Wir wissen nicht wo sie sind und solange können wir schlichtweg nichts machen."

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"Scheiße man Rafa, beruhig dich!" "Wie zur Hölle soll ich mich beruhigen, wenn Roxy mehr tot als lebendig von diesen verdammten Wichsern festgehalten wird?!", fuhr ich meinen Bruder an und schüttelte seine Hand von meinem Arm ab.

Tatsächlich hatten wir eine Videobotschaft bekommen in dem die beiden Mädels zu sehen waren und besonders Roxys Zustand schockte mich unglaublich. Keine Ahnung was diese Arschlöcher mit ihr gemacht haben, aber sie würden dafür bezahlen. So viel stand fest.

"Was hast du jetzt vor?", fragte mich mein Bruder der ratlos zwischen Milo und Johnny stand. "Wir machen was sie wollen. Ganz einfach." "Du willst ihnen wirklich alles überlassen?" "Meinst du ich bin dumm? Natürlich nicht. Wir werden dafür sorgen, dass Santos' seine Männer ein für alle mal aus New York zurück zieht." "Und wie willst du das bitte anstellen, Rafa? Wir haben in letzter Zeit einiger unserer Männer verloren und sind vermutlich komplett in der Unterzahl." Luca sah mich skeptisch an und auch Milo und Johnny schienen nicht überzeugt.
"Rafael, dein Bruder hat recht. Wenn wir versuchen gegen sie anzugehen werden wir verlieren und ganz ehrlich ich will nicht wissen, was sie dann mit den Mädels machen. Du hast gesehen wie Roxy aussah, noch ein paar Tage und es wird wirklich kritisch.", meinte Milo.

"Lasst das mal meine Sorge sein. Ich kenne noch ein paar Leute die uns was schuldig sind. Milo, du kommst mit mir mit. Und ihr zwei trommelt alle zusammen und sorgt dafür, dass alles bereit ist wenn es los geht." Ohne überhaupt zu wissen was ich jetzt wirklich vorhatte nickten die drei und Luca und Johnny verließen wenig später den Raum, während ich mich mit Milo an den großen Konferenztisch setzte.
"Also, was jetzt?" Mein Cousin sah mich abwartend an und ich könnte schwören die Sorge in seinen Augen zu sehen.
"Sagen dir Ramon und Akio noch was?" "Klar, Ramon haben wir halb tot in der Bronx aufgegabelt und Akio wurde von Rodriguez festgehalten und ist uns in die Arme gelaufen als er geflohen ist." Ich nickte. "Genau. Und beide haben von uns Schutz bekommen und haben einen unglaublichen Hass auf Santos. Ramon hat mittlerweile die Gang von seinem Bruder übernommen. Ich schätze mal, das sind um die 20 Leute. Und Akio hat sich bei der New Yorker Yakuza ziemlich hochgearbeitet und ist jetzt schon ein ganz schön hohes Tier. Mit ihm habe ich damals auch das Abkommen ausgehandelt, dass wir uns mit unseren Geschäften nicht in die Quere kommen." "Und du meinst wirklich, dass sie uns helfen?"

"Ein Versuch ist es wert."

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"Danke, dass ihr bereit seid uns zu helfen." Akio nickte mit ernster Miene. "Ich würde alles tun um Santos aus dem Weg zu schaffen. Und meine Vorgesetzten auch. Er mischt sich immer mehr in unsere Geschäfte ein." "Und du weißt, dass ich diesen Drecksack nicht leiden kann. Glaub mir, ich bin bei allem dabei das dabei hilf diesen Wichser fertig zu machen.", grinste mich Ramon diabolisch an.
"Also, was ist der Plan?" "Wir bekommen einen Treffpunkt geschickt an dem die Übergabe stattfinden soll. Zehn Millionen und unsere gesamte Ware gegen Cara und Roxana." "Und wie willst du dann den Überraschungseffekt auf unserer Seite haben? Wenn die den Treffpunkt bestimmen, werden die ihre Männer bestimmt schon dort platzieren um genau sowas zu verhindern." "Da kommt einer eurer Männer ins Spiel."

Ich erklärte sowohl den beiden, als auch Milo, Luca und Johnny, die kurz darauf zu uns gestoßen waren, meinen Plan und als alle ihn abgenickt hatten und an die Vorbereitungen gingen, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto um zu meinem Vater zu fahren.

Ich war unglaublich erleichtert als sowohl Akio als auch Ramon ihre Hilfe zugesagt hatten. Ramon hatten wir vor rund drei Jahren mit zwei Schusswunden in einer Gasse in der Nähe unserer Halle in der Bronx gefunden. Er wollte scheinbar den Tod seines ältesten Bruders rächen, der Santos' und seinen Männern zum Opfer gefallen war. Dabei hatte sich der junge Ramon allerdings gehörig überschätzt und wäre dabei selbst beinahe draufgegangen war. Wir hatten ihn jedenfalls gefunden und hatten ihn, weshalb auch immer, mitgenommen und wieder aufgepäppelt. Vor ungefähr einem Jahr hatte ich dann mitbekommen, dass sein anderer Bruder auch gestorben war und Ramon jetzt die kleine aber feine Gang leitete.
Akio kannte ich hingegen tatsächlich schon verdammt lange. Er war einige Jahre auf das gleiche Internat wie ich gegangen und wir waren auch recht gut befreundet, bis wir durch einen dummen Zufall von unseren Familien erfahren haben. Sein Dad arbeitete bei der Yakuza und mein Dad war eben mein Dad. Er war noch vor mir vom Internat gegangen und ich hatte ihn um ehrlich zu sein weitestgehend vergessen. Bis er dann eines Tages, als ich in den Ferien Zuhause war, vor unserer Tür stand. Blutüberströmt und am Ende seiner Kräfte. Santos' Männer hatten scheinbar ihn und einige andere gefasst und weiß Gott nicht was mit ihnen angestellt. Er konnte fliehen und weil er wusste wo ich wohne und es nicht weit von dem Ort an dem er gefangen gehalten wurde entfernt war, kam er zu mir.

In der Welt in der wir lebten, machte man schon früh vieles durch. Eigentlich war das kein Leben für Kinder, aber wenn man hineingeboren wurde, gab es einfach nichts anders. Und raus kam man auch nicht mehr. Irgendwann wurde jeder von und von dieser Welt eingeholt. Das war einfach eine Tatsache.

Es dauerte nicht all zu lange bis ich beim Büro meines Vaters ankam, mein Auto abstellte und durch die Lobby auf den Aufzug zuging, mit dem ich schließlich nach ganz oben fuhr.
Ich hatte meinem Dad schon grob übers Telefon von meinem Plan erzählt und auch wenn er nicht sonderlich begeistert von einer Zusammenarbeit mit der Yakuza war, sah auch er keinen anderen Weg die Mädels zu retten und dabei trotzdem Santos nicht nachzugeben.

"Du weißt was alles auf dem Spiel steht, oder Rafael? Aber trotz allem, Cara und Roxana gehen vor. Wenn du merkst, dass irgendetwas schief geht, dann sorg dafür, dass die beiden und unsere Männer möglichst heil aus der Sache rauskommen. Dann vergiss deinen Plan und vergiss die Konsequenzen. Ich will einfach meine Kinder wieder bei mir haben und Giovanni wird es mit Roxana auch nicht an anders ergehen. Hast du mich verstanden?" Ich nickte lediglich und war schon dabei den Raum wieder zu verlasen. Ich kannte meinen Dad und wusste, dass für ihn unser, sehr kurzes, Gespräch bereits beendet war.

"Rafael, warte kurz." Ich drehte mich bereits an der Türe noch einmal um und sah meinen Vater abwartend an.

"Passt auf euch auf. Ich habe kein gutes Gefühl. Und du weißt, dass ich mit so was meistens Recht behalte."




Heyho 👋

Hier das versprochene Kapitel 🙈

Ich hoffe es gefällt euch 😊

Was meint ihr was passieren wird?

Love you ♥️

Rafael // ✔️Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ