Kapitel 58

111K 5.1K 809
                                    

"Was zur Hölle ist hier los, Rafael?!"

Gerade als ich meinen ganzen Mut zusammengenommen hatte und ihn endlich fragen wollte, was das zwischen uns eigentlich sein sollte, waren Milo, Luca, und irgendein stämmiger Typ wie drei Irre aufs Dach gestürmt und hatten uns eher weniger freiwillig in die Wohnung gebracht, wo sie scheinbar Kriegsrat mit Rafael abgehalten hatten. Cara und ich saßen völlig überrumpelt im Wohnzimmer in das jetzt auch wieder die werten Herren eingetrudelt waren.
"Ich kann dir das jetzt nicht erklären, Roxy." Er sah uns beide eindringlich an, während die anderen drei wie aufgescheuchte Hühner durch das Penthouse liefen. "Hört mir jetzt ganz genau zu. Gleich werden Nate und Max hier sein. Ihr werdet nur den beiden die Tür aufmachen und dann macht ihr bitte, in Gottes Namen, das was sie sagen." Verdammt was war hier los?
"Rafa!"

Er kam die wenigen Schritte auf mich zu und umschloss mein Gesicht mit seinen Händen. "Wenn ich das alles überlebe, werde ich es dir erklären. Versprochen." "Was meinst du damit?" Skeptisch musterte ich den Jungen, während langsam aber sicher Panik in mir aufkeimte. "Das soll heißen, dass ich nicht weiß ob ich dich jemals wieder sehen werde. Und deshalb..." Seine weichen Lippen legten sich auf meine und ich konnte förmlich die Verzweiflung spüren die in diesem Kuss mitschwang, während mein ganzer Körper unter Strom zu stehen schien.

Und im nächsten Moment war er weg und verschwand mit Milo und Luca aus der Tür.

_ _ _ _

Ich wusste nicht wie viele Stunden ich mit Cara, Nate und Max zusammen in diesem verdammten Raum saß. Kurz nachdem die Jungs gegangen waren, waren, wie Rafael gesagt hatte, Nate und ein gewisser Max gekommen die uns wenig später in den Keller des großen Hochhauses scheuchten. Immer wieder hatte ich versucht von irgendjemandem etwas heraus zu bekommen, aber ohne jeglichen Erfolg.

Immer und immer wieder schweiften meine Gedanken zu dem Kuss ab. Ich hatte keine Ahnung was hier vor ging aber ich hatte wirklich Angst, dass es tatsächlich das letzte mal war, dass ich Rafael sah.
Ich hatte ihn schon beinahe einmal verloren. Wer wusste schon ob er nochmal so viel Glück haben würde.

"Leute, habt ihr das gehört?" Die beiden Jungs sprangen wie von der Tarantel gestochen auf und während Max an der Tür lauschte, sah Nate uns an. "Ihr zwei bleibt hier und seid still, okay?" Aus dem Augenwinkel sah ich wie Cara nickt, was den Jungs scheinbar reichte. Die zwei verließen den Raum in dem ich mit einem kreidebleichen Mädchen zurück blieb. "Alles in Ordnung, Cara?" "Das wird nicht gut enden. Ich hab das Gefühl irgendjemand wird nicht zurück kommen." Geschockt sah ich zu Cara die stur an die Wand gegenüber von ihr starrte. "Wie meinst du das?" Langsam richteten sich ihre Augen auf mich. "Du hast mit Sicherheit schon bemerkt, dass unsere Familie nicht so ganz normal ist. Und auch, dass Rafa nicht unbedingt immer ganz lieb und brav ist. Aber hinter all dem steckt so viel mehr, Roxy. Viel mehr als du es dir wahrscheinlich vorstellen kannst. Meine Familie befindet sich schon seit einiger Zeit in einer Art Krieg mit irgendeinem mexikanischen Drecksack. Und so wie die Jungs vorhin drauf waren, hab ich die Befürchtung, dass genau der heute enden könnte." Ihr Blick wanderte wieder an die Wand und ich hatte das Gefühl sie würde mit ihren Gedanken in eine komplett andere Welt abdriften.
Ich spürte wie sich nach und nach eine Mischung aus Angst und Panik in meinem Körper ausbreitete. Was auch immer hier passierte, es würde alles andere als gut enden, das wusste selbst ich.

Mit einem Krachen flog die Tür auf doch anstelle von Nate und Max standen zwei lebende Panzerschränke in der Tür und grinsten uns gehässig an. "Eigentlich hatten wir ja nur mit der kleinen Salvatore gerechnet. Aber umso mehr umso besser." Cara und ich sprangen auf, allerdings war es aussichtslos aus diesem verdammten Raum zu entkommen. Und das wussten diese beiden Kerle genauso gut wie wir.
Wie war ich nur in diese verdammte Scheiße reingeraten.

Mein ganzer Körper begann zu zittern während einer der Männer auf mich zukam. Ich rückte immer weiter nach hinten, bis eine Wand meinen kläglichen Versuch Abstand zu gewinnen zu Nichte machte. Ich dachte nach der ganzen Sachen mit Sam würde ich nie wieder in eine Situation kommen, in der ich wirklich Angst vor einem Kerl hatte. Aber ich hatte mich so verdammt getäuscht.
Sein Gesicht, das von einer breiten Narbe verunstaltet wurde, verzog sich zu einem gehässigen Grinsen während er immer näher auf mich zukam.

Verfluchte Scheiße wie kam ich hier nur raus. 

_ _ _ _

Ein stechender Schmerz durchzuckte meinen Kopf als ich langsam meine Augen öffnete und versuchte zu erkennen wo ich war. Um mich herum drehte sich alles und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.
Was zur Hölle war passiert.

"Gott Roxy, du bist wach. Ich dachte schon der Kerl hätte dir den Schädel eingeschlagen." Cara saß einige Meter neben mir und musterte mich besorgt. "Wo sind wir?" Erst als ich versuchte eine Hand an die schmerzende Stelle an meinem Kopf zu legen bemerkte ich den Kabelbinder um meine Handgelenke. "Wenn ich das nur wüsste. Wie geht es dir? Dein Kopf sieht wirklich schlimm aus." "Fühlt sich auch so an." Vorsichtig legte ich meinen Kopf an die Wand hinter mir und schloss die Augen. "Was denkst du was jetzt passiert?", flüsterte ich und hoffte einfach Cara hatte es gehört. Es fühlte sich an als würde nach und nach sämtliche Kraft aus meinem Körper weichen und mir war relativ klar, dass ich früher oder später wieder wegdriften würde.
Als ich meine Augen wieder einen Spalt weit öffnete sah ich wie Cara, so gut es mit gefesselten Händen und Füßen ging, auf mich zu rutschte und schließlich dicht neben mir saß. "Keine Ahnung. Ich denke wir werden als Druckmittel gegen Rafa eingesetzt. Aber egal was passiert, du musst schleunigst zu einem Arzt. Du hast glaube ich 'ne Menge Blut verloren." "Was ist eigentlich passiert? Ich weiß nur noch, dass wir in diesem Keller waren." "Nate und Max haben was gehört und haben nachgesehen. Dann sind zwei Kerle gekommen. Der eine hat dir eine reingehauen und als du umgefallen bist hat er deinen Kopf auf den Boden gehauen. Ich wollte dir helfen aber..." "Hey, schon gut." Verstört blickte sie mich durch ihre dunklen Augen an und ich könnte schwören, dass sie sich gerade die Schuld gab.

Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen als dir Türe geöffnet wurde und ein heller Lichtstrahl den Raum flutete. Das machte mein Kopf nicht mit.
"Unsere Prinzessinnen sind endlich wach. Das wird unseren Boss sicher freuen." Vorsichtig blinzelte ich bis ich mich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte.

"Schade, dass du so verunstaltet wurdest. Aber ich kann schon sehen was Rafael an dir findet." Ein schmieriger Kerl ging vor mir in die Hocke und begutachtete mich eingehend. Ich hingegen spürte wie mein Körper immer schwächer wurde und dagegen ankämpfte einzuschlafen. "Ich hoffe ganz stark für dich, dass dein kleiner Freund unseren Forderungen bald nachkommt."
Meine Sicht verschwamm während er kurz amüsiert lachte, aufstand und Richtung Türe schlenderte.

"Wenn Rafael noch lange braucht, stufe ich deine Überlebenschancen als recht gering ein."

Hey hey 👋

Also wie manche vielleicht mitbekommen haben hat das ganze mit der Lesenacht nicht so ganz funktioniert und zu allem Überfluss meinte Wattpad auch nicht ein Teil des nächsten Kapitels nicht speichern zu müssen 🙄

Und da ich im Moment nicht zuhause bin wird es auch etwas schwer jetzt etwas Neues zu schreiben 🤷🏼‍♀️

Auch wenn ich es mir anders vorgestellt habe ist die Lesenacht jetzt leider beendet aber ich verspreche euch dass Sonntag oder Montag etwas kommen wird ✌️

Hoffe ihr verzeiht mir und euch haben die beiden Kapitel trotzdem gefallen 🙊

Love you ♥️

Rafael // ✔️Where stories live. Discover now