Kapitel 6 - Archie

2.5K 90 17
                                    

Als ich mal wieder die kleine Seitenstraße überquerte, konnte ich die bunten Lichter des Diners sehen.

Ich war nervös. Ich wünschte mir so sehr für Veronica , das dass mit Archie funktioniert. Ich finde sie passten gut zusammen.

Nicht nur, weil Archie ein Footballspieler und Ronnie bald eine frisch gebackene Rivervixen war, sie hatten eine tolle Chemie zueinander und ergänzten sich gegenseitig gerne mal. Ich schlug die Tür auf und erblickte Archie an dem hintersten Tisch.

Er fing an zu lächeln, als er mich sah. Ich lies mich auf dem roten Sitz nieder und begann das Gespräch. ,,Hi, na?" ,,Hey, wie gehts dir?", fragte Archie. ,,Relativ ok. Ich bin nur relativ erschöpft. Wegen dem Training heute.", lies ich ihn wissen.

Archie lachte. ,,Wegen Cheerleading?" ,,Hey! Das ist auch ziemlich anstrengend!" , widersprach ich. ,,Jaja, schon klar.", sagte er bloß. ,,Jaja heißt 'leck mich am Arsch', wusstest du das?", erkundigte ich mich.

Ich hatte eine Antwort erwartet, doch Archie grinste nur. Ich wollte das Thema wechseln, doch ich musste mir erstmal eine Strategie überlegen. Ich konnte ja schlecht einfach fragen 'Ach, ich wollte dich fragen ob du in Veronica verliebt bist.'. Oder doch? Nein, lieber nicht.

Ich versuche mich lieber vorsichtig anzutasten. Aber wie? Bevor ich mir eine Antwort überlegen konnte, durchbrach Archie auch schon die peinliche Stille. ,,Hast du heute mit Veronica geredet?" ,,Na klar, wir haben doch heute zusammen Trainiert, vergessen?", sagte ich verwundert. ,,Ach so, nein, sorry. War gerade nur etwas verwirrt.", gab er grinsend bekannt.

Okay, er hatte nach Veronica gefragt. Stop mit dem vorsichtig 'antasten'. Los geht's. ,,Was läuft eigentlich zwischen dir und Veronica?" Es sprudelte förmlich aus mir heraus. Ich wartete auf eine Antwort.

Er war sichtlich überfordert. ,,Nichts. Wir sind nur gute Freunde. Wie kommst du darauf?" ,,Das fragst du noch? Wie ihr euch anseht, der Wahnsinn.", log ich. Eigentlich hatte ich noch keine besonderen Momente zwischen den beiden gesehen, was vielleicht daran lag, dass die beiden ziemlich zurückhaltend bei sowas waren. ,,Ich glaube da hast du dich geirrt.", sagte er ernst.

Ich glaubte ihm. Er log nicht. Das sah ich in seinen Augen.

Ich war enttäuscht, denn ich hatte wirklich gehofft dass die beiden ein Paar werden könnten.

Tja, da hab ich mich, wie Archie meinte, wohl geirrt. ,,Aber du hattest recht. Ich bin verliebt, aber sag es niemanden.", gestand Archie. ,,Klar. Wer ist es?", wollte ich wissen. ,,Das kann ich dir nicht sagen.

Ich muss erstmal herausfinden, wie ich es ihr sagen soll. Kannst du mir helfen?", fragte er mich. ,,Beantworte aber erst eine Frage: Kenne ich sie?"
,,Glaub schon, weiß es aber nicht ganz genau.", gab er kleinlaut nach.
,,Okay, was willst du wissen?", erkundigte ich mich. ,,Naja, was denkst du wie soll ich es ihr sagen? Was mögen Mädchen lieber?"
Ich war überrascht.
,,Naja, jedes Mädchen ist anders. Weißt du?", erklärte ich ihm.

,,Hm. Okay.", seufzte er.
,,Du bist echt verzweifelt, was?", kicherte ich.
,,Kann man wohl sagen. Ich werde einfach auf einen guten Moment abwarten und es spontan machen. Denkst du aber nicht dass das ein wenig zu früh ist? Wir kennen uns vielleicht gerade einmal eine Woche oder so.", platze es aus ihm heraus. ,,Ich finde, wenn es passt, ist es nie zu früh.", sagte ich. ,, Cool, danke für deine Hilfe."

Wir quatschten noch ziemlich lange und bestellten uns viele Milchshakes.

,,Hey, es ist schon spät. Ich sollte lieber nachhause gehen.", meinte ich.

,, Klar, aber da es schon dunkel ist, bringe ich dich nachhause.", bestimmte er.

,,Wenn es sein muss, euch Jungs kann man doch eh nie Umstimmen.", meinte ich lachend.

,,Da hast du wohl recht.", gab er Siegessicher bekannt.

Wir machten uns auf den Weg zu mir nachhause, was länger gedauert hat als ich gedacht hätte, da wir ständig mist gebaut hatten.

Er war nach so kurzer Zeit ein ziemlich guter Freund geworden, auch wenn wir außerhalb der Schule noch nicht viel gemacht hatten.

Wir liefen meine Straße hoch, als plötzlich eine von Archies Wasserflaschen aus dem Rucksack gefallen ist, und nun die Straße runter rollte. Er fluchte und rannte ihr nach.

,,Tja, wenn man vergisst den Rucksack zu zumachen.", rief ich ihm lachend hinterher.

Aber er war zu langsam, und ein Auto kam ihm zuvor. Lachend, und klitschnass wegen der überfahrenen und geplatzten Wasserflasche kam er zurück.

Mein Bauch tat schon weh vom lachen. Archie ging gespielt beleidigt an mir vorbei.

,,Oh, ist das kleine Archilein jetzt nass?", rief ich ihm gespielt mitleidig hinterher.
Ich folgte ihm und wir kamen lachend an meiner Haustür an.

,,Das war toll heute.", fing er an.
,,Ja, war es.", stimmte ich zu.

Peinliche Stille trat auf.

Wie ich das hasste.

Archie schaute mich an.

Er kam immer näher.

Nein, nein, nein, nein.

Wollte er mich küssen?

Das durfte nicht passieren. Niemals.

Ich konnte seinen Atem spüren,

so nah war er mir.

Ich wollte ihn wegschieben.

doch ich konnte nicht.

Ich war viel zu geschockt.

weird town || RiverdaleWhere stories live. Discover now