Kapitel 12 - Das Gespräch

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Jughead und ich standen am Eingang des Drive-In's und warteten auf die anderen, welche nach und nach eintrafen.

Ich umarmte sie.

- Ja, auch Archie.

Ich hatte Angst vor dem Gespräch, schreckliche Angst, da ich nicht weiß, wie er reagieren würde - okay, mal davon abgesehen dass ich noch nichtmal weiß was ich überhaupt sagen sollte, aber egal.

Wir hatten 2 Autos zur Verfügung, Archies Auto beziehungsweise das von seinem Vater und Jugheads Auto, auch von seinem Vater. Ich stieg, wie ihr euch vielleicht denken könnt, in Jugheads Auto.

Zusammen fuhren wir herein und suchten uns einen Stellplatz, was sich als schwerer als Gedacht herausstellte, da tatsächlich ziemlich viele Menschen gekommen waren.

Nach und nach drosselten alle anderen Menschen ein, und der Film begann.

Ich erwischte Archie oft dabei, wie er zu mir schaute. Ich fühlte mich wie in einem kitschigen und klischeehaften Romanzenfilm, naja, nur nicht so glamourös, wenn man bedachte, dass ich in einem Autokino schlafe.

Naja, genug davon.

Veronica unterbrach die angenehme Stille.
,,Wollte dein Bruder nicht mitkommen?", fragte sie mich während sie sich haufenweise Popcorn in den Mund stopfte.
,,Ähm, ja. Es ist was dazwischen gekommen.", antwortete ich schnell.
,,Schade, Kevin hätte sich bestimmt gefreut.", sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht.

,,Hey du, ist hier noch Platz?", fragte mich eine unbekannte Stimme. Erschrocken fuhr mein Kopf in Richtung des Jungen.

,,Wenn man vom Teufel spricht," murmelte Veronica, ,, Kevin, Hi!" sagte sie mit einem zuckersüßen Lächeln.

,,Also du bist der..."

,,Heiße schwule Typ von dem alle reden? Ja, der bin ich.", unterbrach er mich mit einem grinsen.

,,Bilde dir mal ja nichts ein, Kevin.", rief Archie ihm lachend zu.

,,Also, darf ich?", hakte er nochmal nach.

Ich nickte ihm zu und er nahm neben mir Platz.

,,Puh, zum Glück kann sich Archie wenigstens nicht mehr neben mich setzen.", dachte ich.

,,Was?", erklang es von Vronnie und Kevin, welche beide neben mir saßen.

,,Habe ich das laut gesagt? Scheiße", fluchte ich.

Wie dumm bist du auch, Hanna?
- Jaja ist ja schon gut.
Jetzt fang ich auch schon an mit Selbstgesprächen, na toll.
-Tja Schätzchen, such dir schon mal einen guten Therapeuten aus.

,,Was ist zwischen dir und Archie los?", fragte Veronica aufgebracht.

,,Ähm...", setzte ich an, doch ich wurde von jemanden unterbrochen - Archie, na toll, auch das noch.

,,Hanna, können wir reden?"

,,Ja, klar.", erwiderte ich und schaute entschuldigend zu Veronica, welche mich mit einem Blick anschaute, den ich nicht definieren konnte.

Ich stieg aus dem Auto und lief mit Archie zu einem hinter den Containern. Ich spürte Blicke, welche auf meinem Rücken hafteten, während wir über die uneben gepflasterten Wege liefen.

Ich zitterte.

Ich wusste nicht was auf mich zukam, weder was ich sagen sollte.

Wir kamen hinter einem gelben Container zum stehen.

Hier stank es nach etwas, was ich nicht definieren konnte und es war nass und kühl.
Das machte die Situation noch perfekt, dachte ich mir.

Da standen wir 2 nun,

an einem kalten, nassen Ort und wussten nicht was wir sagen sollten.

Plötzlich nahm Archie meine Hände in seine und schaute mich eindringlich an.

,,Ich weiß ja nicht wie es dir ergangen ist die letzten Tage, aber ich habe dauernd an dich gedacht. Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf."

Archie lachte verbittert.

Ich sagte nichts.

Ich wusste nicht wie, oder was genau.

Mein Kopf war voller Gedanken und Wörter, aber dennoch brachte ich nichts heraus.

Ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte.

- Okay, ich sage einfach die Wahrheit, schlimmer kann es sowieso nicht werden.

,,Also, Archie. In der letzten Zeit ist für mich echt viel passiert, weißt du? Um es kurz zufassen: meine Mom ist tot, mein Bruder ist abgehauen, mein Vater ist dem Alkohol verfallen und hat mich rausgeschmissen."

Meine Stimme zitterte merklich, als ich die Tatsache herunterratterte.

,,Ich hatte gar keine Zeit, an dich zu denken."

Es klang hart, war aber die Wahrheit.

,,Weißt du, ich weiß du hast Gefühle für mich, aber ich hab keine für dich, jedenfalls nicht solche die du für mich hast. Ich mag dich, Archie, sehr sogar, aber nur als Freunde."

Meine Augen waren mit Tränen gefüllt, wovon sich eine schon den Weg nach draußen bahnte.

So, jetzt war es gesagt.

Archie lies meine Hände los und ging.

Ohne etwas zusagen, ließ er mich hier stehen.

Okay, diese Reaktion war zu erwarten, trotzdem war es irgendwie überraschend.

Vielleicht, weil ich auf eine andere Reaktion gehofft hatte.

Ich lehnte mich an die kalte Mauer des Gebäudes und sackte hinunter.

Zurückgehen konnte ich sowieso nicht mehr.

weird town || RiverdaleOnde histórias criam vida. Descubra agora