Kapitel 10 - ,,Bleib stark"

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Weinend brach ich zusammen.
Jughead hielt mich immer noch fest in seinen Armen.
Er sprach nicht, er fragte nicht was los war, er hielt mich einfach fest. Dass war das, was ich in diesem Moment brauchte.
Nach einer Weile schob er mich dann doch ein Stück von sich weg, nahm meinen Kopf in seine Hände und zwang mich ihn anzusehen. Er durchbohrte mich mit seinen besorgten Blicken, überlegend was er nun sagen könnte.
Ihm fehlten die Worte, doch brachte dann doch ein paar fetzen hinaus.

,,Hanna, ich hab keine Ahnung was da drin gerade abging oder was passiert ist, aber du musst jetzt stark sein. Ich werde für dich da sein, du kannst immer zu mir kommen und mit mir über alles reden, okay?"

Ich brachte nur ein schwaches nicken zustande.

Er seufzte, legte einen Arm über meine Schultern und wir liefen los. Wohin wir liefen, wusste ich nicht. Ich wollte einfach nur Weg von diesem Ort.
Nach einer Weile konnte ich meine Neugier doch nicht zurückhalten und fragte, wohin wir denn liefen.
,,Naja, an den Ort wo ich momentan schlafe. Ins Drive-in.", beichtete er mir.

,,Du schläfst im Autokino? Aber warum schläfst du nicht zu Hause?", fragte ich verwundert.

Er seufzte, mal wieder. ,,Naja, bei mir zuhause ist es nicht besonders toll. Vor einer Weile hatte mein Dad seinen Job verloren, meine Mom und meine Schwester sind gegangen und haben mich und meinen Dad allein' gelassen. Dann ist mein Dad, naja, abgerutscht. Alkohol und so."

,,Oh, das tut mir leid.", war das einzigste was ich rausbrachte.

,,Du kannst ja nichts dafür.", versuchte Jughead es runterzuspielen.

Wir kamen an dem Gelände vom Drive-in an und Jughead zog mich weiter an das Gebäude.
Wir gingen durch den Hintereingang in das Innere des Hauses.

Wir stiegen ein paar Treppen hinauf und kamen letztendlich in das Zimmer an, in dem Jughead schlief.

,,Und hier schläfst du?", hakte ich nach.

,,Jap.", sagte er und setzte sich auf sein Bett.

Ich schaute mich zögerlich um.

Auf einem Tisch sah ich seinen Laptop.

Mein Laptop,

meine Sachen,

das müsste ich alles noch holen. Schon bei dem Gedanken bekam ich Angst.

Jughead bemerkte das und kam zu mir.
Er fasste mich an den Schultern, um mich zu beruhigen, doch ich zuckte vor Schmerz zusammen.

Er schob mein T-shirt an den Schultern ein Stück runter, sodass heftige Hämatome zum Vorschein kamen.

,,Scheiße,", fluchte er, ,,was ist da drin passiert?"

Ich sah weg. Konnte ich es ihm sagen? Schon bei dem Gedanken kamen mir die Tränen.
Er hob sanft mein Kinn, sodass ich ihn anschauen musste.

Ich seufzte.

,,Also...", begann ich die Komplette Geschichte zu erzählen. Begonnen mit dem Rückfall meiner Mom, dem verschwinden meines Bruders, dem darauffolgenden Herzinfarkt und dem Tod meiner Mutter bis zu dem Abrutschen  meines Vaters und wie er mich geschlagen hatte.

Mittlerweile saß ich auf Juggys Bett,
weinend und umschlungen von Jugheads Armen.

weird town || RiverdaleWhere stories live. Discover now