14. Kapitel

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14. Kapitel

Wer lachen kann, dort wo er hätte heulen können, bekommt wieder Lust zum Leben.

-Werner Finck

Nach einer Weile, ließ Lilly mich alleine im Garten zurück. Sie sagte nichts, ließ mich einfach los und ging. Es hätte mich vielleicht gewundert, wenn ich nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wäre meine Fassung zurück zu erlangen. Vielleicht, war ich damals zu viel mit mir selbst beschäftigt. Vielleicht zu wenig.

Ich setzte mich in einen der Gartenstühle und starrte rauf zum Himmel, bis mir irgendwann vor lauter Erschöpfung die Augen zufielen.

„Hey", hörte ich eine leise Stimme an meinem Ohr flüstern.

Atem streifte meine Haut, dann ein Finger über mein Schlüsselbein. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Geblendet von dem Sonnenlicht konnte ich nichts erkennen, bis eine Hand meine Augen abschirmte und mein Gesicht in ihre Richtung drehte.

„Wie spät ist es?", fragte ich.

„Ist doch egal oder?", erwiderte sie.

Ich nahm ihre Hand in meine und küsste sie auf die Handinnenfläche.

„Vermutlich schon", murmelte ich, die Lippen noch an ihrer Haut.

„Wo sind ...?"

„Schon weg. Wir haben das Haus für uns. Wollen wir heute faul sein?", fragte sie.

Mein Mundwinkel hob sich leicht.

„Klar."

Ich ließ sie los und spielte kurz mit einer nassen Strähne ihrer Haare. Vermutlich sollte ich mir auch eine Dusche genehmigen.

„Ich mach Frühstück, du gehst duschen", sagte sie, als könne sie meine Gedanken lesen.

Sie erhob sich und gelangte so außer meiner Reichweite. Frustration machte sich in mir breit, jedoch hatte ich keine Ahnung, woher es kam. Ich stand auf, streckte meine müden Glieder und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Das heiße Wasser tat gut und vertrieb zumindest einen Teil der vergangen Nacht. Als ich tropfend vor meinem Kleiderschrank stand, klopfte es.

„Kommst du?", fragte Lil durch die Tür hindurch.

„Moment!", reif ich.

Ich schlüpfte in eine Jeans und zog mir ein schwarzes T-Shirt an. Genau wie meine Schwester, dachte ich meist nicht darüber nach, was ich anhatte. Die kurzen Haare, ließ ich von alleine trocknen.

„Komm rein!", sagte ich laut, da ich sie nicht hatte weggehen hören.

Kurz darauf öffnete sich die Tür. Sie kam herein, musterte mich von Kopf bis Fuß und schüttelte leicht den Kopf.

„Wie kann man nur so unfähig sein ein Handtuch zu benutzen?"

Dabei strich sie mit einem Finger über meine nasse Haut und hielt ihn mir dann unter die Nase. Ich sah darauf, kämpfte gegen einen Drang an und schaute dann in ihre Augen. Ich nahm eine Haarsträhne zwischen meine Finger und hielt ihr diese unter die Nase.

„Wie kann man nur so unfähig sein einen Föhn zu benutzen", stellte ich die Gegenfrage.

Leicht grinsend, schaute sie auf ihre Haare zwischen meinen Fingern. Es wirkte, als wollte sie etwas sagen, es sich anders überlegen, nur um mich letzten Endes doch zu flüstern:

„Das ist alles deine Schuld", während sie eine Hand auf meine Brust legte und über die Kuhle zwischen meinen Schlüsselbeinen strich.

Ich legte eine Hand an ihren Hals und hob mit dem Daumen ihr Kinn an. Lil schloss kurz die Augen, ehe sie mich ansah.

Forbidden Touch (TNM-#0.5)Where stories live. Discover now