1. ,,Was Stehst Du Denn Hier So 'Rum?"

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Ich folgte seinem Blick und sah, dass er wieder einmal seine Augen auf mich gerichtet hatte.

,,Was stehst du denn hier so 'rum? ", fragte er dann und leckte seine Lippen ab, auf denen sich der Geschmack von Rauch angeblich abgelegt haben.

,,Ich wollte gerade wieder gehen.", sagte ich, nachdem ich ihm gespannt zu gesehen hatte, wie er seine Lippen ableckte.

Seufzend machte ich die Augen zu und machte mich auf den Weg nach draußen. Doch irgendwie musste ich mich noch einmal umdrehen.

,,Willst du wirklich morgen nicht doch mit jemand anderem ins Zimmer-?", wollte ich fragen, doch ich sah, wie Sebastian seine Arme neben meinen Kopf gestellt hatte und seine großen Hände die Metalltür andrückten.

Bevor ich fragen konnte, was er da mache, pfuscht er mir dazwischen: ,,Du denkst aber auch echt, dass du damit durchkommst, oder?"

Sein Gesicht formte das Lächeln, was ich mir erwünscht hatte und seine Augen wirkten so...
Friedlich.

,,Von was-?"

,,Ciel, bitte. Ich merke doch, wenn jemand mich mit diesen verliebten Augen anguckt.", sprach er und ging näher auf mich zu, sodass ich für einen Moment vergessen hatte zu atmen.

Er schaute auf mich herab und lächelte mich immer noch an. ,,Weißt du, was ich gerade mit dir anstellen würde?", fragte er mich und ich merkte, wie Röte in mir aufstieg, ,,Wenn du dich jetzt mir hingibst, werde ich dich in den nächsten Minuten zum Schreien bringen. Und dann schreist du auch nur meinen Namen, Ciel."

Ich war wie eingefroren. Ich fasste es nicht, wie schnell sich das Blatt gewendet hatte.

Er wirkt auf einmal-

,,Mann, ist das lästig."

Er wich von mir zurück und hatte sein Lächeln verloren. Sein Blick wurde eiskalt, seine Stimme rau und düster.

Er fing an zu lachen und das nicht gerade herzhaft.

,,Du bist einfach zu begriffsstutzig.", brachte er aus seinem Lachen, ,,Als ob ich mich an dir vergreifen würde."

Was?

Er rieb sich seine Hände an seiner Jeans ab und machte dann einen angewiderten Gesichtsausdruck.

,,Was glotzt du so?", zischte er zu mir und schlug seine Hand an die Wand neben mir, ,,Bist du etwa beleidigt, dass ich nicht dasselbe fühle? Bist du enttäuscht, dass ich nicht weiter gemacht habe?"

Ich blickte schockiert zu Boden, als er mich diese Sachen fragte.

Dann aber schaute ich in seine Augen. ,,Tut mir leid, aber ich verzichte auf eine Erwiderung deiner Gefühle. Da würde ich lieber meinen eigenen Mund küssen, anstatt auch nur einen Kuss an dich zu verschwenden.",  sagte ich ebenfalls eiskalt, was ihn kurz verstummte.

,,Gut gespielt, Ciel.", sagte er lächelnd.

Er ging von der Wand und mir zurück. ,,Wir werden sehen, wie du morgen drauf bist.", fügte er hinzu und kramte erneut in seiner Hosentaschen nach einer Zigarette.

,,Schönen Tag noch.", zischte ich und verließ mit einem lauten Knall der Wohnmobilstür sein kleines Zuhause.

Mann bin ich wütend.

Ich lief schneller als erwartet in mein Wohnmobil zurück und holte mit meinem Bein so fest aus, um dann gegen die Wand zu treten.

Es tat nicht weh, nur der Zorn und die Wut konnten den Schmerz stillen. In mir tobte die eiskalte Wut.

Mein Herz war so eiskalt geworden, als er mich mit diesen lügenden Augen ansah.

Er ist und bleibt ein Arschloch!

...

Ich spürte, wie Tränen an meinen Wangen hinunter rollten. Eiskalte Tränen.

Ich stützte mich an der Wand ab und glitt langsam zu Boden. Ich saß mit dem Hintern auf dem härteren Boden und umarmte meine Knie.

Ich sah bestimmt schrecklich aus.

Und dann weinte ich durch meine Wut. Dieser Zorn war auf einmal mit meinem Kummer vermischt.

Schweiß und Tränen liefen von meinem Gesicht.

,,Wie halte ich diesen Urlaub bloß mit ihm in einem Zimmer aus?"

Und so endete auch der Tag vor der Abreise.

SebaCiel - 3, 2, 1, Action! Where stories live. Discover now