1. Urlaub

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,,Alle anwesend?"

Ich und mehrere Leute riefen laut "Ja" und schon ging es auch los.

Unser Bus, den Herr Aoi gemietet hatte, fing an, los zu fahren.

Ich saß am Fenster, neben mir stellte ich meinen Rucksack ab und lehnte meinen Kopf auf die kalte Glasscheibe. In meine Ohren tat ich meine Kopfhörer und hörte ein wenig Musik.

Bäume, Häuser, sogar Vögel, die in dieselbe Richtung fliegen wie wir fahren, zogen an uns vorbei.

Ich merkte, wie müde ich geworden bin. Der Lärm hatte mich müde gemacht, Sebastian hatte mich müde gemacht.

Heute morgen hatten wir keinen Augenkontakt, geschweige denn geredet.

Er lief zum Ende des Busses, ich zu dem Anfang. Ich wollte ihm doch einfach nur aus dem Weg gehen...

Ein kleines Schlagloch auf der Straße brachte kurz den Bus zum Beben und dies machte mich für einen Augenblick wach.

Ich räusperte mich und schaute ein wenig umher, sogar zurück.

Sebastian saß auf seinem Platz. Die Stylistinnen scharrten sich um ihn, bedrängten ihn mit ihren Blicken.

Das war meines Geschmackes nach, sehr eklig, gleichzeitig traurig.

Ich lehnte mich in meinen Sitz zurück und schloss erneut meine Augen.

Und ich versank in einem Traum, den ich mir insgeheim immer gewünscht hatte.

~

Ich träumte davon, wie Sebastian und ich in einem Zimmer waren. Wir beide lagen nebeneinander im Bett. Mein Herz pochte laut und ich schien zu glauben, dass ich sogar in meinem Traum davon träumte, dass ich neben Sebastian schlafen würde.

Doch ich spürte und sah auch irgendwie, dass er seine Arme um meine Taille legte und mich zu sich heranzog. Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn. Diese Berührung brachte mich zum Schmelzen.

,,Ich liebe dich, Ciel.."

Mein Herz machte einen kurzen Aussetzer vor Glück.

Er kletterte über mich, schaute auf mich herab und musterte mich lächelnd. Dann küsste er mich.

Ich... konnte es nicht beschreiben, aber dieser Kuss wirkte so.. echt.

,, Es wird wohl langsam Zeit aufzuwachen. "

Häh.

~

,,Hey...", weckte mich der Kameramann und tippte mich an der Schulter an.

Er zeigte mit dem Finger aus dem Fenster und sagte: ,,Wir machen hier eine Pause. Also, wenn du auf die Toilette willst, geh ruhig."

Ich schüttelte dankbar den Kopf, doch er grinste nur etwas peinlich berührt.

,,Glaube mir, es wäre besser."

Er zeigte dann auf mein Unterleib.

Verdammte Sch-!!!

Sofort bedeckte ich diese Stelle mit einer Decke.

Ich hatte von diesem Traum einen Ständer bekommen?!

Innerlich stieg mir Röte ins Gesicht. Ich schaute peinlich berührt und erschrocken zum Kameramann, der nur nervös zu den Türen des Busses schaute.

Ohne auch nur zu zögern, ging ich aus dem Bus. Ich lief zu schnell, sodass es niemand mitbekam. Ich hoffte es...

~

Als ich aus der Männertoilette herauskam, waren meine Wangen immer noch rot. Doch ich fühlte mich erleichtert.

Aber wieso Sebastian?! Und warum bei so etwas?!

Wenn ich es mir so recht überlegt, wenn mich der Kameramann nicht angesprochen hätte, hätte ich wahrscheinlich einen Sex-Traum gehabt...

Ich schloss kurz die Augen und atmete kräftig durch.

Mann, ganz ruhig...

Ich öffnete sie wieder und sah wirklich Sebastian vor mir.

,,SEBASTIAN! VERDAMMTE SCHEIßE! ERSCHRECK MICH DOCH NICHT SO!!",  schrie ich ihn halb an und fasste mir erschöpft ans Herz.

,,Du warst zu lange weg, also bat mich der Kameramann nach dir zu sehen.", sagte er und hob sein Kinn ein wenig hochnäßig. Dann grinste er spießig.

Weiß er von-?!

,,Und, wie war der Traum? "

Kalter Schweiß lief von meiner Haut herab.

,,Hatte es dir etwa der Typ erzählt?!", schnauzte ich den Schwarzhaarigen an und ohrfeigte den Kameramann innerlich.

Er lachte.

,,Nein, ich habe es nur mitgekriegt, als ich den Platz gewechselt hatte und schließlich den Zweier-Sitz neben deinem bekam."

Das heißt...

Ich errötete wieder leicht.

...er hat mich beobachtet, als ich geschlafen hatte?

,,Also, von welchem süßen Mädel hast du denn geträumt? Hattest du einen Dreier?", fragte er ohne auch nur eine Miene seines, nun eiskalten, Gesichts zu verziehen.

Ich legte meine Hände feste gegen seine Lippen. Dies tat ich unüberlegt, jedoch war mir das gerade lieber, anstatt, dass er einfach weiter redet.

,,SEBASTIAN, HALT DIE KLAPPE!!"

Er lächelte und drückte meine Hände von seinem Gesicht.

,,War sie wenigstens süß?"

Ich ging an ihm vorbei, als wäre er eine Art Schild, auf dem stünde, dass man es ignorieren und gegebenenfalls treten soll.

Dieser Typ... Er ist einfach unverbesserlich!

SebaCiel - 3, 2, 1, Action! Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin