[5] Help

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*JIMIN*

Ich machte die Tür auf und sah niemanden anderen als Yoongi. Ich sah ihn lange an. Sein Gesicht und sein Pulli waren vollgeblutet. Ich war froh ihn zu sehen. Ich machte mir so Sorgen um ihn. Aber wieso? Darauf hatte ich leider noch keine Antwort.
"Sorry, dass ich zu spät komme.", sagte er als ob nichts passiert wäre.
"H-hyung! Was ist passiert?! Komm rein."
Er ließ sich gleich auf die Treppen fallen und zog seine Schuhe aus.
"Gut, dass meine Eltern die Woche nicht da sind. Sie würden es nicht gut finden, dass wir befreundet sind.", sagte ich.
"Sind wir doch nicht."
"Klar..", rollte ich mit den Augen.

Er stand auf und versuchte die Treppen hoch zu gehen, doch er fiel wieder hin. Ich rannte zu ihm und half ihm in mein Zimmer zu kommen. Ich setzte ihn gerade auf mein Bett.

"Hyung, das sieht garnicht gut aus.", sagte ich worauf er nicht antwortete. Ich stand auf und ging kurz ins Bad. Ich kam mit einer Schüssel voller Wasser, Handtüchern und Verbandskasten wieder. Ich stellte die Schüssel vor ihm und machte das Handtuch nass. Ich wollte gerade seine Hände und sein Gesicht sauber machen, doch er schlug meine Hand weg.
"Ich brauche deine Hilfe nicht!", sagte er sauer, woraufhin ich verwundert guckte.
"Wieso bist du denn hier? Sag bloß nicht, dass du Mathe lernen wolltest.", sagte ich leicht genervt und er guckte weg.
"Yoongi Hyung.. lass mich dir helfen."
"Nein!"
"Dann geh wieder nach Hause!", sagte ich dieses mal lauter.
Er versuchte aufzustehen, doch das schaffte er nicht.
"Jimin mir ist schwindlig, ich glaube ich muss gleich kotzen."
Ich holte schnell den Mülleimer der unter meinem Schreibtisch stand und stellte ihn direkt vor Yoongi. Kurz danach kotzte er wirklich. Er tat mir echt leid. Ich streichelte seinen Rücken, um ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht alleine war.
"Jeder hat manchmal schlechte Tage oder ist in Schwierigkeiten. Es ist normal, dass man Hilfe braucht. Es ist nicht schlimm sie auch anzunehmen.", sagte ich ruhig. Er guckte mich an und nickte.

Ich wusch das Blut ab, desinfizierte die Wunden und klebte Pflaster auf die größte Wunde an seiner Stirn.
"Wer hat dir das angetan?", fragte ich.
"Ist doch egal oder?"
"Nein natürlich nicht. Hyung ich mache mir Sorgen um dich.", antwortete ich.
Er guckte mir tief in die Augen. Ich merkte, wie seine Augen nass werden und eine Träne auf seiner Wange runter läuft. Dann noch eine und noch eine.
"Es war mein Vater.", sagte er.
"Hat er das schon öfters gemacht?"
Er nickte nur und brach komplett zusammen.
Er versteckte sein Gesicht in seinen Händen und weinte stark. Ich kam näher und umarmte ihn. Ich fühlte seine Wärme und wie mein Herz mit jeder Sekunde schneller schlug. Es fühlte sich gut an ihn in meinen Armen zu haben.
"Du kannst hier bleiben so lange meine Eltern nicht da sind.", sagte ich worauf er nicht antwortete.
Als er aufhörte zu weinen ging ich in die Küche, um ihm Wasser zu holen. Ich meinem Zimmer machte ich das Glas voll und gab es ihm. Bei der Annahme berührten seine Finger meine und ich zuckte leicht zusammen. Ich merkte wie ich rot wurde. Ich drehte mich um und trank selber was.

"Hyung, du solltest schlafen gehen.", rat ich ihm.
"Ich gebe dir einen sauberen Pulli und eine Jogginghose von mir.", sagte ich, während ich danach im meinem Kleiderschrank suchte. Ich legte die Sachen neben ihn. Mit letzter Kraft zog er sich um. Als er seinen Pulli auszog, blieben meine Augen an seinem nackten, muskulösen Oberkörper hängen.
"Wie oft muss ich dir sagen, dass du mich nicht so anstarren sollst? Am liebsten würde ich dir jetzt eine klatschen, aber ich kann mich grade kaum bewegen. Glück gehabt, Park Jimin", sagte er.
Ich konnte ihn nicht ernst nehmen, da er grade so arm und unschuldig aussah und seine Stimme gar nicht sauer klang. Ich lachte nur leise. Er legte sich hin und deckte sich mit der Decke zu.
"Mir ist immer noch kalt, Jimin."
"Warte kurz, ich hole dir noch eine Decke."

Ich suchte in dem Zimmer von meiner Eltern nach irgendwelchen Decken. Als ich endlich eine gefunden habe und wieder im Zimmer war, musste Yoongi wieder kotzen. Es muss ihm wirklich schrecklich gehen. Ich gab ihm noch etwas Wasser und deckte ihn zu.
"Ich werde in dem Zimmer von meinen Eltern nebenan schlafen. Falls was sein sollte, schrei einfach.", sagte ich und wollte das Licht ausmachen.
"J-jimin, mir ist so schwindelig. Ich hab Angst, dass ich aus dem Bett falle."
Er hörte sich echt so an, als ob er schreckliche Angst hätte. Hätte ich wahrscheinlich auch wenn mein Vater mich zusammengeschlagen hätte.
"K-könntest du bei mir bleiben? Ich will nicht alleine sein."
Er kann doch nicht der Min Yoongi sein, den ich kenne. Er würde nie mich - Park Jimin - fragen, ob ich bei ihm bleibe. Er würde noch nichtmal von alleine freiwillig zu mir kommen. Das war das, was ich dachte, doch wie ich jetzt bemerkte, lag ich falsch.

Ich machte das Licht aus und versuche nichts umzuschmeißen oder gegen zu laufen, während ich auf dem Weg ins Bett war. Ich legte mich hinter Yoongi, aber hielte immernoch ein bisschen Abstand von ihm. Als ich merkte, wie stark er zitterte, legte ich meinen Arm um seinen Bauch und zog ihn etwas näher an mich ran. Das war es wohl mit "Abstand halten".
"Ich halte dich Hyung, du brauchst keineAngst zu haben."
Ich spürte seine Wärme und seinen Geruch. Irgendwie hatte es mir gefallen ihn so nah an mir zu haben. Am liebsten würde ich jede Nacht so einschlafen.
Was redest du da für einen Blödsinn, Jimin? Du denkst doch nicht daran wie es mit Yoongi wäre?
Oh doch, das tat ich..

*YOONGI*

"J-jimin, mir ist so schwindelig. Ich hab Angst, dass ich aus dem Bett runter falle", sagte ich.
Mir ging es richtig scheiße.
"K-könntest du bei mir bleiben? Ich will nicht alleine sein."
Warte, was hatte ich da gerade gesagt? Er sollte sich verpissen. Nein, Yoongi, das kannst du jetzt nicht sagen. Er war so nett zu mir und ich wusste nicht wieso. Ich war immer so scheiße zu ihm. Ich glaube, das werde ich ändern müssen. Er ließ mich ja bei ihm wohnen.

Jimin schaltete das Licht aus und kam langsam ins Bett. Er legte sich hinter mich, so das er mich nicht berührte. Ich fing an krass zu zittern. Ich hatte einfach Angst. Eine Woche konnte ich ja hier bleiben, aber was war dann? Ich wollte nicht mehr nach Hause. Da wurde ich nur beleidigt und geschlagen. Das hielt ich nicht aus. Und es war mir verdammt noch mal kalt.

Plötzlich merkte ich, wie niemand anders als Jimin seinen Arm um meinen Bauch legte und mich zu sich zog.
"Ich halte dich Hyung, du brauchst keine Angst zu haben.", sagte er leise.
Mir gefiel das gar nicht. Es war mir zu viel Körperkontakt. Doch ich beschloss es so zu lassen, da mir durch seine Wärme nicht mehr so kalt war.

Ich spürte auf meinem Nacken Jimins Atem. Er war ruhig und gleichmäßig, also musste er schon eingeschlafen sein. Das war ich mir sicher.
"Danke Jiminie.", sagte ich ganz leise.
"Für dich gerne, Hyung.", antwortete er und lächelte wahrscheinlich dabei, da er mich etwas fester umarmte.
"Gute Nacht.", wünschte ich ihm noch.
"Gute Nacht."

Our Fate [Yoonmin ff] [DE] [Complied]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt