8. Kapitel

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Felice:

Ich öffnete meine Augen und schloss sie direkt wieder, da das Licht in diesem Raum viel zu hell war.
Ich versuchte ein weiteres Mal und ließ zu, dass sich meine Augen langsam an das gleißende Licht gewöhnten. Danach schaute ich mich um. Fast alles war in weiß gehalten: die Wände, die den Raum umgaben, das Bett auf dem ich lag und auch alle anderen Betten, die Bettwäsche, die Schränke, die in einer Ecke neben einer großen Tür standen, ein großer Schreibtisch, auf dem allerhand Papierstapel lagen, das Regal, in dem Tränke in allen möglichen Farben in unterschiedlich geformten Gefäßen standen.
Nur die Schutzwände neben den Betten waren in hellblau gehalten und die große Doppeltür am Ende des Raumes war dunkelbraun.
"Ach wie schön, sie sind wach." Irritiert schaute ich mich nach der Stimme um. Ich hatte garnicht bemerkt, dass jemand den Raum betreten hatte.
Als ich den Besitzer dieser etwas höheren Stimme gefunden hatte, stand am Ende meines Bettes eine ältere Frau mit Arztkittel und freundlichem Lächeln. Solch ein freundliches Lächeln hatte ich bisher nur von meiner Mutter bekommen. Ich hatte noch nie jemand anderes so lächeln sehen, bis heute.
"Ich bin Madame Pomfrey. Ich bin die Heilerin hier in Hogwarts. Sie befinden sich im Krankenflügel. So nennen wir den Raum, indem Hexen und Zauberer verarztet und geheilt werden. Haben sie das alles mitverfolgen können?", fragte sie mich, während sie immernoch fröhlich lächelte. Ich bewunderte diese Frau wirklich. Wie konnte man bitte durchgehend lächeln? Musste nicht ihr ganzes Gesicht deswegen weh tun?
Nachdem ich bemerkte, dass ich ihre Frage noch nicht beantwortet hatte, nickte ich. "Sehr gut. Ok, bleiben sie liegen. Ich gehe jetzt Professor Dumbledore holen. Das wird nicht lange dauern, er wartet im Nebenraum. Also werde ich merken, wenn sie doch versuchen sollten aufzustehen." Wieder nickte ich. Was sollte ich auch groß dazu sagen?

Nach vielleicht mal grad zwei Minuten, in denen ich bemerkt hatte, dass meine Schulter nicht mehr blutete und nurnoch eine kleine Narbe zu sehen war, ich sonst keine Kratzer mehr hatte, meine Kleidung auf einem Stuhl neben meinem Bett lag und ich ein übergroßes blau-weißes T-Shirt trug und sich meine Kette immernoch sicher um meinem Hals befand, kamen Madame Pomfrey und ein älterer Mann mit langem weißem Bart, weißen Haaren, blauem Umhang und Halbmondbrille wieder in den Krankenflügel. Als sie vor mir zum Stehen kamen, fing der Mann an zu reden:"Ich bin Professor Dumbledore. Ich bin der Schulleiter in Hogwarts. Das ist eine Schule für Hexen und Zauberer wie dich." Ich nickte, da ich ja schon wusste, was Hogwarts war. "Gut. Ich habe ein paar Fragen, die ich ihnen stellen muss, aber ich glaub, sie haben auch ein paar Fragen, oder?" "Nur eine Frage", fing ich an. Dumbledore nickte mir zu. "Wie bin ich hier hin gekommen? Also in den Krankenflügel. Ich erinnere mich nurnoch daran, dass ich mein Bewusstsein verloren hab und dann hier aufgewacht bin." "Nun, Sirius Black, ein Schüler hier, hat sie in den Krankenflügel getragen, nachdem er sie gefunden hat." "Ok, danke. Mehr Fragen hab ich nicht." "Nichts zu danken", meinte der Professor. "Sind sie damit einverstanden, wenn ich ihnen nun ein paar Fragen stelle?" Ich nickte. "Gut, sehr gut. Also, wie ist ist ihr Name?" "Ich heiße Felice. Felice White." "Ok, Miss White. Können sie mir etwas über sie erzählen? Über ihre Familie, ihr Alter etc.?" "Meine Eltern leben beide noch. Ich bin Einzelkind und 15 Jahre alt. Ich würde gerne ab heute mit ihrer Erlaubnis hier zur Schule gehen." Mehr erzählte ich nicht. Warum auch? Was würde mir das denn bringen? "Ist das alles?", fragte der Professor und schaute mich über seine Halbmondbrille mit seinen blauen Augen an. "Ja", log ich. Seltsamerweise schlich sich ein kleines Grinsen auf sein Gesicht, verschwand aber im nächsten Moment wieder. "Hören sie, Miss White. Ich kenne ihre Mutter. Genauso weiß, wer ihr Vater ist, Miss White. Loreen White war eine tapfere, kluge und stets freundliche Ravenclaw. Ihr Vater, Frank Stone, war ein Slytherin. Er war gebildet und ernst. Die beiden verliebten sich ineinander. Als Voldemort an die Macht kam, wurde seine Familie und Frank Todesser. Deine Mutter wusste das, aber sie liebte ihn trotzdem und respektierte seine Entscheidung. Sie selbst wollte jedoch dem Dunklen Lord nicht dienen. Dein Vater versprach Voldemort ewige Treue, komme was wolle. Also, Miss White, ich kann mir vorstellen, dass ihr Vater mit allem hier zutun hat. Wollen sie wirklich nichts mehr sagen?"
Einen Moment musterte ich den seltsamen Mann vor mir. Es schien als könne man nichts vor Dumbledore geheim halten, also erzählte ich ihm alles. Von meiner Kindheit, wie ich aufwuchs, von meinen Fähigkeiten, von Voldemort und schließlich von meiner Flucht.
Nachdem ich geendet hatte, schaute Dumbledore mich an und meinte:" Willkommen in Hogwarts, Miss White. Hier sind sie sicher. Morgen werden sie in ein Haus eingeteilt und ab dann sind sie offiziell Schülerin auf Hogwarts."

Snowangel ( HP ff - Rumtreiberzeit )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt