11. Kapitel

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Und während ich dort saß, keinen Plan hatte, was ich tun sollte und daurauf wartete, dass sich irgendetwas tat,hörte ich eine Stimme. In meinem Kopf.

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"Felice White. Interessant. Ich hätte nicht gedacht, dich einmal hier in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Nun, du bist hier, also Herzlich Willkommen in Hogwarts. Ich bin übrigens der alte Hut auf deinem Kopf. Ich bin zuständig für die Wahl deines Hauses, aber wie ich sehe, weißt du das schon."
So wie dieser Hut redete, konnte er Gedanken lesen. Diese Erkenntnis beunruhigte mich sehr, nur, das hoffte ich zumindest, zeigte ich das nicht nach außen hin. Der Sprechende Hut würde doch nichts von dem, was er sah, oder sehen würde, weiter erzählen, oder?
"Du bist sehr schlau, wie es scheint. Und verschlossen. Du hast Angst davor, dass dich jemand wirklich ganz, mit all deinen Ecken und Kanten kennen könnte. Aber keine Angst, ich erzähle niemandem etwas davon, was ich hier sehe. Das geht mich nichts an. Ich bin nur dafür da, dich ins richtige Haus zu bringen. Und damit fange ich jetzt an. Nun, wie ich sehe, hast du mehr von deiner Mutter, als von deinem Vater. Du hast ihre Fähigkeit. Aber da ist noch etwas anderes. Moment. Ahja. Das ist selten. Du bist sehr besonders, Felice. Diese Fähigkeit ist sehr selten. Zuletzt hab ich jemanden wie dich vor ca. 20 Jahren hier sitzen gehabt. Diese Fähigkeiten sind sehr schön, aber du musst vorsichtig sein. Sie können großen Schaden anrichten, in falsche Hände gelangen.
Wie dem auch sei. Du bist wohl ein bisschen sturköpfig. Du besitzt deinen eigenen Willen und viel Stolz, du nimmst nicht sehr gerne und nur in Ausnahmefällen Hilfe an. Du bist mutig. Sehr mutig. Und du besitzt ein großes Herz, versteckst dich aber meistens hinter deiner errichteten Maske, aus Angst, verletzt zu werden. Verständlich, wenn man sieht, was du durchgemacht hast."
Mein Magen zog sich zusammen. Ich wurde nicht gerne an die Zeit erinnert, denn es war wirklich nicht schön gewesen. Ein Tag jedoch, da war meine kindliche, positive Welt ganz in sich zusammengefallen. Es war der Tag vor meinem sechsten Geburtstag und ich erinnerte mich an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen.

Flashback:

"Mama?", rief ich, während ich hüpfend durch Haus lief, um meine Mutter zu suchen. Meine blonden, kurzen Locken wippten auf und ab und ich lachte. Ich war gespannt, was meine Mutter wohl sagen würde, wenn ich ihr von meinem Tag erzählte. "Ja mein Schatz?" Meine Mutter saß auf der Couch in unserem großen Wohnzimmer. Elegant hatte sie ein Bein über das andere gelegt, ihren Rücken gerade gestreckt, die Zeitung  im Schoß und schaute mich mit ihrem herzförmigen Gesicht, welches von ebenfalls blonden Locken umrandet war, an. Ein herzerwärmendes Lächeln umspielte ihr Gesicht, während sie mich neugierig anschaute. "Mama, du wirst nicht glauben was heute passiert ist!" "Nicht so aufgeregt", lachte meine Mutter, "setz dich erstmal hin, und dann erzählst du mir alles, ja?" Mit einem aufgeregten Nicken setze ich mich neben meine Mutter, jedoch nur halb so elegant. Dafür war ich in diesem Moment zu hibbelig. "Was ist denn so spannendes passiert, mein Schatz?" "Ich war ja draußen und hab gespielt. Aber dann ist mein Ball weggerollt, weil ich ihn nicht schnell genug aufgefangen hab. Also bin ich dem Ball hinterher gelaufen. Als ich ihn dann eingeholt hatte und zurück gehen wollte, da hat mich jemand angesprochen. Es war ein Junge. Er heißt Max. Er ist so alt wie ich. Stell dir vor, Mama. Da gibts noch andere Menschen!" Ich schaute meine Mutter an, wartete darauf, dass auch sie sagte, wie toll das war, doch es kam nichts. Sie lächelte nur, nur schien dieses Lächeln diesmal erzwungen. Doch da dachte ich mir noch nichts dabei und redete einfach weiter:" Auf jeden Fall haben wir dann zusammen gespielt und wir wollen uns morgen nochmal treffen. Wir sind jetzt Freunde. Mama, ich hab jetzt einen Freund! Ich bin nicht mehr das einzige Kind hier! Ist das nicht toll?" Ich war aufgeregt und freute mich. "Ja das ist toll, mein Schatz. Aber das bleibt unser Geheimnis, ja? Dein Vater darf davon nichts erfahren, okay?" Meine Mutter lächelte, aber ihre Stirn hatte sich in Falten gelegt. Sie sah ernst aus, auch wenn sie weiterhin lächelte. Also nickte ich nur. "Was soll euer Geheimnis bleiben?" Meine Mutter und ich zuckten zusammen. Mein Vater stand im Türrahmen und schaute wütend und erwartungsvoll zu uns. Also wiederholte meine Mutter alles, was ich ihr erzählt hatte. Doch mein Vater reagierte nicht so wie meine Mutter. "Zeig mir den Jungen, Felice." "Frank bitte, tu das nicht. Sie hat doch niemanden." Meine Mutter sah meinen Vater bittend an, doch dieser ließ sie mit einem strengen Blick verstummen, während ich vorlief, froh, dass mein Vater sich für mich interessierte. Ich wusste ja nicht, was er wirklich wollte.
Max spielte draußen und lachte, als er mich sah, blieb aber stehen. Als er den Blick meines Vaters sah, verschwand auch das Lachen und er sah mich fragend an. Ich wollte zu ihm laufen, jedoch hielt mich mein Vater davon ab. "Felice, meine Tochter. Ich möchte, dass du jetzt meinen Zauberstab nimmst, ihn auf deinen Freund richtest und die Worte 'Avada Kedavra' sagst. Machst du das für deinen Vater?" "Was ist das für ein Zauber?" "Nur ein Schutzzauber für deinen Freund, danach kann ihm nichts mehr passieren." Ich glaubte meinem Vater damals noch und hatte keine Ahnung, was der Zauber anrichten würde, also nahm ich den Zauberstab, welchen mein Vater mir hinhielt und richtete ihn auf Max. Dann wiederholte ich die Worte 'Avada Kedavra', und kurz darauf schoss ein grüner Strahl auf Max zu. Im nächsten Moment lag er regungslos auf dem Boden. "Vater, was ist mit ihm?" "Meine gute Tochter, er wird jetzt für immer weg sein, du bist ihn nun los." Ich hatte eine schreckliche Vorahnung und fragte mit zitternder Stimme:"Warum?" "Weil er jetzt tot ist." Meine Vorahnung bestätigte sich damit und Tränen rollten mir über die Wange. Mein Vater zerrte mich zurück ins Haus, dort folterte er mich zum ersten Mal und ließ mich danach mit den Worten:"Wir geben uns nicht mit Muggeln ab" einfach dort liegen. Und so lag ich dort, tränenüberströmt, mein schönes blaues Blümchenkleid nass und voller Blut. Meinem Blut.

Flashbackende

Die Stimme des Hutes riss mich aus meinen Gedanken:" Du musstest sehr viel Schmerz aushalten, aber hier wird es dir besser gehen. Ich weiß, in welches Haus du gehörst. Es ist
Gryffindor.
Das letzte Wort sagte er laut und somit war mein Schicksal besiegelt.

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Frohe Weihnachten♡

Snowangel ( HP ff - Rumtreiberzeit )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt