67 | „Dann schieß"

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»Was guckst du denn jetzt so verschreckt, Kleines?«, kicherte John und trat über die Schwelle der Küchentür

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»Was guckst du denn jetzt so verschreckt, Kleines?«, kicherte John und trat über die Schwelle der Küchentür. »Mache ich dir etwa Angst?«

Unweigerlich stellten sich mir alle Nackenhaare auf. Sein Blick hatte von diabolisch in todernst gewechselt und schien sich in meine Seele hineinzufressen, dass sich mir mein Hals zuschnürte und ich eilig zurückwich.

Stolpernd fiel ich fast über den Küchenstuhl, auf dem ich gerade eben noch gesessen hatte, schwenkte meine Arme ziellos durch die Luft und rechnete schon stark damit auf dem Hintern zu landen. Doch Luc reagierte blitzschnell, griff nach meinem Oberarm und zerrte mich hinter sich, wo ich stoßweise nach Luft rang.

Lautes Piepen dröhnte in meinen Ohren und doch sickerte Johns belustigtes Lachen gedämpft durch den Nebel meiner Panik unweigerlich zu mir hindurch.

»Sieh an, dich hatte ich bei meiner ganzen Wiedersehensfreude mit Chloe glatt vergessen, Luc.«, witzelte John und verschränkte hämisch seine Arme vor der Brust. Doch so schnell wie er amüsiert war, verhärteten sich seine Gesichtszüge wieder.

»Aber bevor du auch nur daran denkst, die Polizei zu informieren, möchte ich dir dieses fantastische Gerät vorstellen.« John grinste schadenfroh und zog einen kleinen Gegenstand aus seiner Jackentasche, um ihn stolz in die Höhe zu halten.

»Das ist ein -«

»Ein Störsender, schon klar. Für wie dumm hälst du mich?«, unterbrach ihn Luc herrisch und schüttelte den Kopf. »Denkst du wirklich, dass du uns so ausgetrickst hast? Wirklich?«

Irritiert schaute ich hinter Luc hervor, der spöttisch auflachte und doch sehr stark mit seinem Kiefer mahlte. Schnell schaute ich zu John, den Luc mit seinen Worten scheinbar aus dem Konzept gebracht hatte und wie frisch gekalbt aus der Wäsche schaute.

Zufriedenheit bauschte in mir auf und ich spürte, wie sich mein Bauch etwas verkrampfte. Dieses Glücksgefühl hielt allerdings nur sehr kurz an, weil sich John schnell wieder fasste, missbilligend schnaubte und dann mit der Hand wedelte, als wollte er eine nervige Fliege verscheuchen.

»Ach ja?« John schnaubte und zog plötzlich ein Jagdmesser aus seiner Tasche hervor. »Denkst du ich bin so naiv und bereite mich nicht vor?«, patzte er mit bebender Stimme und strich mit dem Finger hauchzart über die blitzblanke Klinge, die ich schwer schluckend betrachte und nicht wagte, auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.

»Dieses Mal überlasse ich nichts dem Zufall, das kann ich euch versichern.« John schaute ärgerlich auf und als er mich entdeckte, verzogen sich seine Augen zu Schlitzen. »Diesmal beende ich, was ich angefangen habe. Ich werde für Gerechtigkeit sorgen, darauf könnt ihr Gift nehmen!«, drohte er mit mordlustigem Blick und leckte sich wie in allen schlechten Filmen über seine Zähne, was mein Herz ängstlich überschlagen ließ. Doch trotz meiner Furcht vor ihm, keimte auch etwas anderes in mir auf.

Mister Bodyguard | ✓Where stories live. Discover now